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Vorheriges Kapitel: 1.3 Soziologie als Wissenschaft der Aufklärung
1.4 Soziologisches Denken
verfasst von Theresa Fibich und Rudolf Richter
Was heißt es soziologisch zu denken? SoziologInnen müssen eine distanzierte Perspektive auf soziale Phänomene einnehmen, da auch sie selbst Teil der Gesellschaft sind. Abels (2009a: 64) schreibt „Soziologie beginnt bei dem Zweifel, dass die gesellschaftlichen Verhältnisse sich von Natur aus so ergeben haben.“ Jeder Mensch (auch ein/e SoziologIn) hat im Alltag eine Vorstellung davon, was Wirklichkeit ist und folgt dabei seinem „gesunden Menschenverstand“ (Abels 2009a: 19). Genau darin besteht die Schwierigkeit der Soziologie. Soziologisches Denken beginnt dort, wo sich dieses Alltagswissen in Sicherheit wähnt. Luhmann spricht deshalb auch von der „Lehre des zweiten Blicks“. Überall, wo klar ist „dass man das so macht“, „dass das so ist“, sollten SoziologInnen näher hinsehen. Man sollte sich deshalb reflexiv der eigenen Vorannahmen bewusst sein, persönliche Werte und sachliche Analyse unterscheiden und das Selbstverständliche nicht als selbstverständlich betrachten (Abels 2009a: 19ff). Somit wird ein Denken in Strukturen möglich.
Nächstes Kapitel: 2 Werte und Normen