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2 Einige wissenschaftstheoretische Grundlagen der empirischen Sozialforschung

Im Vorfeld der Umsetzung konkreter Forschungsprojekte stellen sich erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Probleme, die sich in der Grundfrage zusammenfassen lassen: "Wie ist Erkenntnis möglich?" Aus dieser scheinbar einfachen Frage leiten sich einerseits philosophische, andererseits methodologische Fragen ab:

Zu den philosophischen Problemen gehört die Frage "Was kann man über die Welt wissen?". Diese Frage impliziert einerseits Annahmen über die Beschaffenheit der Realität, d.h. Annahmen über die Grundstrukturen des Seienden, welche unter dem Begriff der Ontologie zusammengefasst werden. Neben den Annahmen über die Beschaffenheit der Realität, impliziert die Frage, was man über die Welt wissen kann, aber auch ein epistemologisches, d.h. erkenntnistheoretisches Problem. Dieses kommt in der Frage zum Ausdruck, welche Erkenntnisse bei welcher Beweisführung als sicher bzw. als wahr gelten. Dieses philosophische Problem bezieht sich also auf zwei Grundfragen:

1) Was ist Wirklichkeit?

2) Was ist Wahrheit?

Ausgehend von diesen philosophischen Grundfragestellungen stellt sich die Frage der Methodik "Wie kann man das Wissen über die Welt in Erfahrung bringen bzw. erfassen?". Diese Frage wurde im Zuge der Entwicklung der Sozial- und Kulturwissenschaften auf sehr unterschiedliche Art und Weise beantwortet und kommt in unterschiedlichen Positionen, wie z.B. dem Positivismus[1], dem Neo-Positivismus[2], dem kritischen Rationalismus[3], dem Pragmatismus[4] oder der Hermeneutik[5] zum Ausdruck. Diese Positionen implizieren spezifische Auffassungen über die Wirklichkeit, wie wahre Aussagen über die Wirklichkeit gemacht werden können und legen wissenschaftliche Vorgehensweisen im Sinne einer Methodik nahe.


Verweise in diesem Kapitel:
[1] Siehe Kapitel 2.2
[2] Siehe Kapitel 2.2.1
[3] Siehe Kapitel 2.2.1
[4] Siehe Kapitel 2.3.2
[5] Siehe Kapitel 2.3.1