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Vorheriges Kapitel: 2.7 Hypothese
2.8 Indikator
Verfasst von Christoph Reinprecht
In den Sozialwissenschaften[1] sind viele Phänomene, die erforscht werden, nicht direkt beobachtbar, weshalb Instrumente notwendig sind, die verlässlich anzeigen, ob und in welchem Ausmaß das interessierende Phänomen vorhanden ist. Diese Anzeiger werden Indikatoren genannt. So etwa sind Wahlpräferenzen oder Weltanschauungen, wie sie von Lazarsfeld, Berelson und Gaudet in "The People’s Choice" untersucht wurden, nicht als solche direkt sicht- bzw. beobachtbar. Beobachtbar und messbar ist jedoch, wie Personen auf die im Fragebogen enthaltenen Fragen oder Aussagen reagieren. Die entsprechenden Daten können als Indikatoren der gemessenen Einstellung gelten.
Die Festlegung adäquater Indikatoren ist eine der wichtigsten Anforderungen in der Operationalisierung von Forschungsfragen. Der Ausdruck Operationalisierung bezeichnet im weiteren Sinne die Entwicklung eines Forschungsdesigns; im engeren Sinne geht es um die Formulierung von (Meß)-Vorschriften, d.h. um die Bestimmung von Indikatoren, mit deren Hilfe ein Konstrukt (z.B. "politische Präferenz", "Weltanschauung") gemessen werden kann.
Literatur:
Lazarsfeld, Paul Felix, Berelson, Bernard, Gaudet, Hazel. 1948. The people’s choice: how the voter makes up his mind in a presidential campaign. New York: Columbia University Press.
Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.17
Nächstes Kapitel: 2.9 Inter- und Transdisziplinarität