Forschungsablauf/Linear

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4.1 Der lineare theorie- und hypothesenprüfende Forschungsablauf

Beim linearen theorie- und hypothesenprüfenden Forschungsablauf können eine Reihe klar abgegrenzter und aufeinander folgender Phasen des Projektablaufs unterschieden werden. Dazu gehören:

  • Die Problemdefinition

Die Problemdefinition sollte einerseits den Ursprung des Problems (Entdeckungszusammenhang[1]) angeben, den Phänomenbereich[2] spezifizieren und zentrale Schlüsselbegriffe definieren[3]. Andererseits können auch Ziele benannt werden. Soll das Problem im Zuge der Forschung primär beschrieben werden, sollen spezifische Hypothesen in Bezug auf das Problem getestet werden oder soll eine neue Theorie und damit ein neues Problemverständnis erarbeitet werden?

  • Die Literaturrecherche
Auf Basis der Literaturrecherche[4] werden existierende Theorien und Hypothesen identifiziert, auf deren Basis gezielte Fragestellungen entwickelt werden.
  • Die Hypothesenbildung
In einem nächsten Schritt erfolgt die Hypothesenbildung[5], d.h. die Festlegung der Beziehung zwischen messbaren Variablen. Dazu muss im Vorfeld eine operationale Definition[6] zentraler Begrifflichkeiten vorgenommen werden. Erst auf dieser Basis kann eine quantitativ empirische Überprüfung der Hypothesen vorgenommen werden.
  • Die Festlegung der Untersuchungseinheit

Durch die Spezifizierung der Untersuchungseinheit wird festgelegt, wer (welche Personen oder Personengruppen) oder was (welche Bezirke oder Regionen) genau untersucht werden sollen. Bei der Festlegung der Untersuchungseinheit ist immer auch die Problematik des Feldzugangs zu bedenken und dahingehend zu spezifizieren, ob und in welcher Art und Weise (mit welchen Strategien und Methoden) die ausgewählten Bereiche der Untersuchung zugänglich sind.

  • Die Wahl des Untersuchungsplanes

Bei der Wahl des Untersuchungsplanes geht es im Allgemeinen um das Forschungsdesign und im Besonderen um die Festlegung der spezifischen Methoden der Datenerhebung[7], die zum Einsatz kommen.

  • Die Datenerhebung

In dieser Phase des Projektablaufs finden die Datenerhebung und der jeweils spezifische Kontakt mit dem untersuchten Feld statt.

  • Die Datenanalyse

Nach Abschluss der Datenerhebung kommt es zur Auswertung der Daten und zur Bewertung der im Vorfeld formulierten Hypothesen.

  • Schlussfolgerungen

Auf Basis der Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse wird einerseits eine Bewertung ihrer Relevanz vorgenommen, können Vergleiche zu Resultaten anderer Untersuchungen hergestellt werden und vor dem Hintergrund der erfolgten Hypothesenprüfung allgemeine Aussagen und Theorien formuliert werden. Hinweise auf offene Fragestellungen oder Probleme und Aufgaben künftiger Forschung können ebenso Teil der Schlussfolgerungen sein.

  • Die Verwendung von Ergebnissen

Im Sinne des Verwertungskontextes[8] von Forschungsprojekten stellt sich die Frage der Verbreitung der Forschungsergebnisse (Publikationen, Präsentation im Internet, Teilnahme an Konferenzen, Organisation von Workshops) innerhalb und außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft.


Verweise in diesem Kapitel:
[1] Siehe Kapitel 3.3
[2] Siehe Kapitel 3.1.1
[3] Siehe Kapitel 2.7.1
[4] Siehe Kapitel 3.1.2
[5] Siehe Kapitel 2.7.4
[6] Siehe Kapitel 2.7.1.1
[7] http://www.univie.ac.at/ksa/elearning/cp/qualitative/qualitative-21.html
[8] Siehe Kapitel 3.3