Ökonomische Handlungsfelder von Frauen/Nahrungsversorgung

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2.3 Nahrungsversorgung

verfasst von Anja Fischer
Tagella (Brot) mit Fleischsosse. Foto: Anja Fischer.

Die Nahrungszubereitung und die Trinkwasserorganisation obliegt der Nomadin.

Zum Frühstück trinkt man gewöhnlich nur Milch und Tee. Zu Mittag backen die Frauen vor ihrem Zelt im Sand die Tagella (Brot), die dann in kleine Stücke gerissen und mit Milch übergossen wird. Abends gibt die Nomadin eine Sauce aus getrockneten Tomaten und Fleisch über die Tagella und die Familie isst gemeinsam die Mahlzeit aus einer Schüssel. Frischfleisch bereiten die Frauen bei Gastmählern zu. Dann konsumiert die gesamte Gruppe die Tagella mit Fleischsauce und reichlich Ziegenbutter. Trockene Datteln dienen als Zwischenmahlzeit für Kinder.

Keinesfalls sind die Kel Ahaggar zu "arm" um sich andere Nahrung wie Reis kaufen zu können. Von Ihrem Standpunkt aus sehen sie in der Tagella die Vollkommenheit. Dies entspricht dem Konzept der "einfachen Bedürfnisse" (Spittler 1991).

Inhalt

2.3.1 Trinkwasserversorgung

Wassertransport ins Lager. Foto: Anja Fischer.

Mädchen reiten auf Eseln mit leeren Wasserschläuchen zur Wasserstelle. Der schwere Wassersack wird unter dem Esel hängend zurücktransportiert und in der Nähe des Zelts gelagert. Wenn der Brunnen sehr weit entfernt ist, übernehmen die Männer und ältere Burschen mit ihren Dromedaren die Organisation des Trinkwassers[1].

Traditionellerweise waren diese Wassersäcke aus Leder, heute jedoch sind vorwiegend Autoreifenschläuche von Lastkraftwagen in Verwendung. Die schwarzen Kautschukschläuche sind zwar robuster als Ledersäcke, haben aber einen starken Eigengeschmack.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.2.3


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