Lokale Vereinnahmung des Globalen

From Eksa
Jump to: navigation, search

Vorheriges Kapitel: 6 Kollektive Ökonomie als integrativer sozialer Wert

7 Lokale Vereinnahmung des Globalen

verfasst von Anja Fischer
Kind in globalisierter Markenware. Foto: Anja Fischer.

Der kleine Baka trägt ein Pokemon T-Shirt, während seine Mutter grünen Tee aus China in der Wüste trinkt.

Bis in abgelegene Winkel der Zentralsahara hat es die weltweit vermarktete Spielzeugmarke "Pokemon" getragen. Von den NomadInnen kennt jedoch keine das Spielzeug an sich.

Eine Glas starker grüner Tee, ein ehemaliges Prestigegut, ist mittlerweile zu einem Subsistenzgut des täglichen Konsums[1] geworden. Der bevorzugte chinesische Tee der Kel Ahaggar ist derzeit "Tee de sable" auf dessen Dose ein teetrinkender "Tuareg" abgebildet ist.

Kel Ahaggar-NomadInnen nutzen Produkte aus globalen Netzwerken, jedoch stark selektiv und versehen mit neuer lokal-kulturellen Bedeutung.

Im Gegenzug wird die positiv besetzte Marke "Tuareg" weltweit vermarktet. Ein grosser internationaler Automobilkonzern benutzt für eines seiner Geländewagenmodelle die Bezeichnung "Tuareg" und unterstützt finanziell lokale Projekte in der Sahara.

In wirtschaftlicher Hinsicht ist es eine globale Vereinnahmung des Lokalen, in kultureller Hinsicht jedoch ist es eine lokale Vereinnahmung des Globalen (Friedman1994b: 12).

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1 der Lernunterlage Konsumption


Nächstes Kapitel: 8 Bibliographie


↑ Nach oben