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Vorheriges Kapitel: 3 Gründerväter
Contents
3.1 Rudolf Steiner
verfasst von Christian R. Vogl, Susanne Kummer und Anna HartlDr. Rudolf Steiner wurde am 27.2.1861 in Kraljevec im damaligen Österreich (heute Ungarn) geboren. Er studiert an der Wiener Technischen Hochschule Mathematik und Naturwissenschaften, daneben Literatur, Philosophie und Geschichte. Er arbeitet an verschiedenen Herausgaben von Goethes Werken mit, arbeitet als Privatlehrer und später in Weimar im Goethe- Schiller-Archiv. 1891 promoviert er zum Doktor der Philosophie. In dieser Zeit entstehen mehrere philosophische und philosophiegeschichtliche Schriften, unter ihnen auch die "Philosophie der Freiheit" von 1894, das meist als sein Hauptwerk angesehen wird. Rudolf Steiner wendet sich in seiner schriftstellerischen Tätigkeit sowohl der östlichen Esoterik der Theosophie als auch dem Christentum zu und erarbeitet in seiner so genannten Anthroposophie eine esoterische, auf Erkenntnis gegründete Christologie.
Im Jahr 1924 entwickelt Steiner eine umfangreiche Vortragstätigkeit, unter anderem auch über die "Geisteswissenschaftlichen Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft". Mit diesen Vorträgen rief er die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise ins Leben. Im September 1924 muss Rudolf Steiner seine Vortragstätigkeit aus Gesundheitsgründen einstellen. Er stirbt am 30.3.1925 in Dornach.
Quelle: www.rudolf-steiner.de[1]
Verweise:
[1] https://web.archive.org/web/2005*/http://www.rudolf-steiner.de
Inhalt
3.1.1 Biologisch-Dynamische Landwirtschaft
Dr. Rudolf Steiner gilt als Begründer der Anthroposophie. Im Jahr 1924 hat er durch acht Vorträge über die "Geisteswissenschaftlichen Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft" die biologisch- dynamische Wirtschaftsweise ins Leben gerufen. Diese Form der biologischen Landwirtschaft wird als einziger Bioverband weltweit mit einheitlichen Richtlinien durch den Demeter-Bund vertreten.
Die biologisch-dynamische Landwirtschaft baut auf eine geisteswissenschaftliche Sichtweise auf. Der landwirtschaftliche Betrieb wird als Organismus gesehen. Auch die Kräfte des Kosmos (Mond und Gestirne) werden in die Arbeit einbezogen. Ein wesentlicher Unterschied zur organisch- biologischen Wirtschaftsweise ist die Anwendung spezieller Präparate, die aus Organen von Tieren (meist der Kuh), Kräutern, Mist und Quarzmehl hergestellt und in homöopathischen Dosen angewendet werden. Sie werden dem Mist beigegeben oder auf den Feldern ausgebracht und wirken positiv auf das Pflanzenwachstum. Diese positive Wirkung der Präparate kann naturwissenschaftlich nachgewiesen werden, der Wirkmechanismus jedoch nicht.
Quelle: www.rudolf-steiner.de[1]
Verweise:
[1] https://web.archive.org/web/2005*/http://www.rudolf-steiner.de
3.1.2 Anthroposophie
Das Denken als beobachtbarer Akt der Wirklichkeit ist der philosophische Ansatz, den Rudolph Steiner unter dem Namen Anthroposophie zu einer Lehre von der sogenannten Wahrnehmung höherer Welten ausbaut. Die Umwendung des Denkens auf den Denkprozess selbst führt nach Steiner zu einer Erweiterung der Wahrnehmungsfähigkeit in eine geistige Dimension, in der die begrifflichen Zusammenhänge nicht nur deduktiv und spekulativ als Gedanken-Resultate erörtert, sondern als geistige Anschauung eine empirische Forschung der seelischen und geistigen Wirklichkeit des Menschen und der Welt ermöglichen.
Steiner hinterläßt mit seinen vielen stenographisch aufgezeichneten Vorträgen ein umfangreiches schriftliches Werk sowie eine gesellschaftliche Strömung, deren Wirkungen auch außerhalb anthroposophischer Institutionen ihre Spuren hinterlassen hat. Nur wenige Theoretiker blicken auf eine so umfangreiche praktische Anwendung ihrer Ideen. Dennoch wird er im akademischen Kanon weitestgehend ignoriert und nur in den Erziehungswissenschaften und neuerdings der Medizin bisweilen ernsthaft diskutiert.
Quelle: www.rudolf-steiner.de[1]
Verweise:
[1] https://web.archive.org/web/2005*/http://www.rudolf-steiner.de
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