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Vorheriges Kapitel: 5.6 Hauszustellung
5.7 Selbsternte
verfasst von Christian R. Vogl, Susanne Kummer und Anna Hartl"Selbsternte[1]" ist ein innovative Vermarktungsform mit hohem Erlebniswert für die KonsumentInnen. Es geht dabei nicht nur um ein vielfältiges gesundes Angebot von Bio-Gemüse und Kräutern, sondern auch um das sinnliche Erleben und Kennenlernen von Wachstum, Pflege und Ernte dieser Pflanzen.
Die Selbsternte basiert im Prinzip auf einer Arbeitsteilung zwischen Bio-Bauern und KonsumentInnen: die Landwirte bauen in Reihen mehr als 20 verschiedene Gemüse- und Kräuterarten an und teilen diese dann quer zur Laufrichtung der Reihen, sodass Mischkulturparzellen entstehen. Diese enthalten jeweils mehrere Meter der verschiedenen Gemüse- und Kräuterarten. Im Mai werden die fertig bebauten Parzellen an die "Selbsternter" übergeben und von ihnen bis zum Herbst gepflegt und beerntet. Der Preis für eine Parzelle richtet sich nach der Größe und dem zusätzlichen Pflegemaßnahmen, die von den Landwirten durchgeführt werden (100 - 195 € pro Parzelle). Die Parzellenflächen werden von staatlich autorisierten Bio- Kontrollstellen einmal pro Jahr überprüft. Selbsternteparzellen gibt es mittlerweile in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark.
Selbsternte ist nicht nur der Fachbegriff für eine spezielle Vermarktungsform, sondern auch eine eingetragene Bild- und Text-Handelsmarke. Bio-Bauern, die unter dem Label "Selbsternte" Parzellen anbieten, zahlen dafür Lizenzgebühr an das Selbsterntebüro. Das Selbsterntebüro bietet dafür auch Fachberatung und Kurse für Landwirte und Konsumenten an. Ein Auszug aus der Kulturartenvielfalt einer Selbsternteparzelle: Paradeiser, Kohlrabi, verschiedene Salate, rote Rüben, Porree, Pfefferoni, Speisekürbisse, Erdäpfel, Brokkoli, Karotten, Radieschen, Fisolen, Zucchini, Gurken, Sellerie, Zwiebel, Erbsen, Mangold, verschiedene Kräuter, ...
Quelle: www.selbsternte.at, Vogl und Axmann 2002
Verweise:
[1] https://web.archive.org/web/2005*/http://www.selbsternte.at