Difference between revisions of "Vorlaeufer/Physiokratie"

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Latest revision as of 09:54, 13 October 2020

Vorheriges Kapitel: 1.1 Merkantilismus

1.2 Physiokratie

Verfasst von Gertraud Seiser und Elke Mader

Theogrundlagen-27 1.gif

Das Wirtschaftsmodell der Physiokratie im 17. -- 18. Jahrhundert gilt als erstes theoretisches System der Volkswirtschaftslehre. Es ist als Reaktion auf den Staatsinterventionismus des Merkantilismus entstanden. Die Wirtschaft wurde als geordnetes System gesehen, das analog der Natur aufgebaut ist und das der "Herrschaft der Natur" entspricht.

Intellektueller Hintergrund:

  • Gedankengut der Aufklärung: Suche nach Gesetzmäßigkeiten -- den "Naturgesetzen" und nach einem bestimmten Menschenbild -- dem "Individuum".
  • Das Individuum wird als ein rationell handelndes, selbst bestimmtes Wesen mit eigennützigen Interessen und dem Recht auf Freiheit entworfen.
  • Die Natur -- im Sinne von Grund und Boden - ist die einzige Quelle des Reichtums. Nur die Landwirtschaft kann daher Werte schaffen. Da Grund und Boden so eine große Bedeutung haben, wird z.B. in Frankreich eine Grundsteuer eingeführt. Den Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital kommt allerdings keine "produktive" Qualität zu.

Da die Wirtschaft auf einer natürlichen Ordnung beruht, werden alle Eingriffe des Staates in diesen natürlichen Wirtschaftsablauf abgelehnt. Nicht der Außenhandel eines Landes ist von vorrangiger Bedeutung, sondern die innere Wirtschaft und konkret eine effiziente und auf großen Gütern organisierte Landwirtschaft machen ein Land reich.

Hauptvertreter: François Quesnay: 'Tableau économique'

Im 'Tableau économique' steht der Güterkreislauf -- Produktion, Verteilung, Konsum - erstmals im Blickpunkt und wird analog des Kreislaufes der Natur gesehen.


Nächstes Kapitel: 1.3 Klassische ökonomische Theorie


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