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Vorheriges Kapitel: 4 Institutionalismus und Substantivismus

4.1 Vordenker

Verfasst von Gertraud Seiser und Elke Mader

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Wesentliche Grundlagen des Institutionalismus bzw. des Substantivismus in der Ökonomischen Anthropologie wurden von Begründern der Soziologie und der Sozialanthropologie entwickelt. Besondere Bedeutung kommt dabei Émile Durkheim und Max Weber zu. Beide Wissenschafter beschäftigen sich mit einer Vielzahl von Fragen in Zusammenhang mit der Konstitution von Gesellschaft, wobei wirtschaftliche Prozesse für sie einen Teilbereich des Sozialen darstellen und eng mit anderen Bereichen des Denken und Handelns verwoben sind.

Durkheim und Weber beschäftigen sich auch eingehend mit Fragen des Weltbilds bzw. der Religion und seiner Bedeutung für soziales und ökonomisches Handeln.

Inhalt

4.1.1 Émile Durkheim

Émile Durkheim (1858 -- 1917)

Relevante Werke:

1893: De la division du travail social (Über soziale Arbeitsteilung)

1912: Die elementaren Formen des religiösen Lebens

Der französische Wissenschafter Émile Durkheim gehört zu den Begründern der Soziologie und Sozialanthropologie. Im Mittelpunkt seiner Theorie steht die gesellschaftliche Natur des Menschen. Menschen sind soziale Wesen, sie leben in Gruppen und ihr Bewusstsein wird durch Interaktionen mit Anderen geprägt. Daher kann menschliches Denken und Handeln nur dann zielführend untersucht bzw. verstanden werden, wenn nicht das Individuum, sondern die Gruppe bzw. die Gesellschaft den Forschungsgegenstand bildet.

Durkheim wendet diese Grundannahmen auf verschiedene Dimensionen des Denkens und Handelns an, insbesondere auf die Gestaltung von sozialen Gruppen und gesellschaftlichen Institutionen, auf Wirtschaft sowie auf Religion. Im Rahmen seiner "sozialen Ökonomie" entwickelt Durkheim drei Themen, die für die Weiterentwicklung der ökonomischen Anthropologie von besonderer Bedeutung sind:

  • Anti-Utilitarismus
  • Anti-Individualismus
  • Typologischer Evolutionismus

Durkheim vertritt einen systemorientierten Ansatz und ist ein Vorläufer der Strukturalisten. In seinen verschiedenen Forschungsfeldern geht er vom Modell einer grundsätzlich homogenen Gesellschaft mit gemeinsamen Interessen aus (vgl. Wilk 1996: 77-83).

Émile Durkheim im WWW:

https://web.archive.org/web/20051219045913/http://www.relst.uiuc.edu/durkheim/Biography.html [2]

https://web.archive.org/web/20051224210427/http://www.relst.uiuc.edu/durkheim/index.html [3]

https://web.archive.org/web/20080224184023/http://durkheim.itgo.com/main.html [1]

http://www.chez.com/sociol/socio/autob/durkheim.htm [4]

https://web.archive.org/web/20051225230057/http://www.emile-durkheim.com/ [5]

https://web.archive.org/web/20060425232745/http://www.emile-durkheim.com/emile_durkheim_resources.htm [6]

https://web.archive.org/web/20050826125237/http://www.sociologyonline.co.uk/soc_essays/DurkIntro.htm [7]

Verweise:

[1] https://web.archive.org/web/20080224184023/http://durkheim.itgo.com/main.html
[2] https://web.archive.org/web/20051219045913/http://www.relst.uiuc.edu/durkheim/Biography.html
[3] https://web.archive.org/web/20051224210427/http://www.relst.uiuc.edu/durkheim/index.html
[4] http://www.chez.com/sociol/socio/autob/durkheim.htm
[5] https://web.archive.org/web/20051225230057/http://www.emile-durkheim.com/
[6] https://web.archive.org/web/20060425232745/http://www.emile-durkheim.com/emile_durkheim_resources.htm
[7] https://web.archive.org/web/20050826125237/http://www.sociologyonline.co.uk/soc_essays/DurkIntro.htm


4.1.1.1 Anti-Utilitarismus: Soziale und ökonomische Solidarität


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In den Werken von Émile Durkheim stehen die sozialen Beziehungen im Vordergrund des menschlichen Denkens und Handelns und prägen alle Lebensbereiche. Dieser Primat der Gesellschaft bestimmt auch wirtschaftliche Prozesse: Im Gegensatz zum rational choice Ansatz vertritt Durkheim die These, dass nicht das Eigeninteresse menschliches (ökonomisches) Handeln bestimmt, sondern dass Menschen kooperieren und ihre individuellen Interessen jenen der Gruppe unterordnen. Dies bewirkt die Gesellschaft durch ein System von Werten und Gefühlen:

Wenn sich eine Gruppe zu einem gemeinsamen Ziel zusammenschließt, wenn ihre Mitglieder ein Gefühl der Gemeinsamkeit verspüren, so stellen sie ihre eigenen persönlichen Interessen zurück, um der gemeinsamen Sache zu dienen." (Durkheim 1899 in Wilk 1996: 78, Übersetzung: Gertraud Seiser).

Auf diese Weise entsteht Solidarität: Solidarität im Bereich der Wirtschaft ist ein Produkt des sozialen Lebens. Daraus ergeben sich folgende Thesen:

  • Wirtschaft und Gesellschaft sind eng miteinander verflochten.
  • Ökonomisches Handeln war im Lauf der Geschichte politischen, religiösen und sozialen Institutionen untergeordnet.

- ergo -

  • Die Gesellschaft bzw. das Soziale bestimmen die Wirtschaft.


4.1.1.2 Von der sozialen Teilung der Arbeit


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In einem seiner wichtigsten Werke für die Entwicklung der ökonomischen Anthropologie "Über soziale Arbeitsteilung" (De la division du travail social, 1893) geht Durkheim der Frage nach, wie eine Masse von Individuen eine Gesellschaft bilden, d.h. einen Konsens über ihr Zusammenleben finden kann.

Die Antwort liegt für Durkheim in der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit: Fast alle Gesellschaften praktizieren irgendeine Form der Arbeitsteilung, beispielsweise

  • zwischen alt und jung,
  • zwischen der einen und der anderen Gemeinschaft (z.B. Klassen, Kasten, ethnische Gruppen)
  • zwischen den Geschlechtern.

Die einzelnen Formen der Arbeitsteilung sind in ihrer konkreten Ausformung sehr verschieden und keineswegs "naturwüchsig", sie sind mit verschiedenen gesellschaftlichen Organisationsformen verbunden. So sind etwa einige Formen der Arbeitsteilung, die uns selbstverständlich sind, wie die Trennung von Kopf- und Handarbeit oder von Handwerk und Landwirtschaft, keineswegs weit verbreitet. Viele Gesellschaften kennen nur wenige Arten von Arbeitsteilung, während es bei uns - oder etwa im hinduistischen Kastensystem - fast keinen Tätigkeitsbereich gibt, der nicht Arbeitsteilung voraussetzt.

Industriegesellschaften sind in besonderem Ausmaß von Spezialisierung und von der Verkettung und Vereinzelung unzähliger Arbeitsprozesse durchdrungen.


4.1.1.3 Anti-Individualismus und Kollektive Repräsentationen


  • Palmsonntag in Ecuador. Foto: Elke Mader
  • Osterfest der Tarahumara. Foto: Evelyne Puchegger-Ebner

Das Entscheidende für die Herausbildung der industriellen Arbeitswelt ist für Durkheim die soziale Ordnung. Das Individuum ist bei Durkheim (und in seiner gesamten nachfolgenden Denktradition) primär ein Produkt der Gesellschaft, wenn auch eines mit großer Eigenständigkeit. Die Gesellschaft ist das Vorrangige, welches das Individuum prägt, selten aber doch können Individuen nachhaltigen Einfluss auf eine Gesellschaft ausüben.

Gesellschaft wird im Glaubenssystem, in Regeln, Werten und Gefühlen sichtbar, in "heiligen" und zeitlosen Traditionen. Durkheim nennt das "kollektive Repräsentationen". Dieses System bestimmt auch die Arbeitsteilung und andere Aspekte der Wirtschaft. Das Religiöse wirkt in den sozialen Alltag hinein; es besitzt eine Eigendynamik (vgl. auch Durkheim 1912). Das Religiöse ist für Durkheim nicht - wie etwa für Marx - nur ein Abbild oder ein Überbauphänomen der Gesellschaft, sondern wirkt ständig und unmittelbar auf den Rest der Gesellschaft zurück.

Durkheim betont den ordnungsstiftenden Charakter sowie die Bindekraft und Geltungskraft von Weltbildern und Religion in den Lebensalltag der Menschen hinein. Die kollektiven Vorstellungen werden im selbstverständlichen, kleinen Alltag ebenso tradiert wie in großen Ritualen. Oft werden sie aber erst beim Kulturkontakt, in der Auseinandersetzung mit fremden Kulturen, bewusst. Er ist damit auch Vordenker für eine Forschungstradition der Sozial- und Kulturwissenschaften, die davon ausgeht, dass in allen Gesellschaften kollektive Vorstellungen bzw. kollektive Repräsentationen existieren, die durch Symbole und Praktiken zum Ausdruck kommen und das Denken und Handeln in vielen Lebensbereichen nachhaltig beeinflussen.


4.1.1.4 Wert, Gesellschaft, Symbol


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Wert konstituiert sich für Durkheim nicht aus der Vernunft (also einem rational handelnden Individuum), sondern aus sozialen Konventionen. Menschen bewerten Dinge nicht auf Grund ihrer (objektiven) Nützlichkeit, sondern sind durch die Macht der kollektiven Repräsentationen vom Wert bestimmter Dinge überzeugt.

Wert bzw. Unwert ist demnach eine kollektive soziale und symbolische Konstruktion. Diese These Durkheims wird später von vielen WissenschafterInnen aufgegriffen und in verschiedene Richtungen hin erweitert, sie bildet bis heute die Basis für eine bedeutende Forschungstradition im Rahmen der ökonomischen Anthropologie und der Konsumforschung (vgl. u.a. Appadurai 1986, Archetti 1997, Douglas und Isherwood 1979/1996, Friedman 1994).


4.1.1.5 Kontrollierte Bedürfnisse, kontrollierte Ökonomie


Die gesellschaftliche Konstruktion von Wert macht die Menschen unabhängig von den "unsozialen unbegrenzten Begierden des Marktes" (Durkheim 1925/1961 in Wilk 1996: 79). Die Befriedigung der Bedürfnisse durch Individuen im Rahmen eines Marktes stellt für Durkheim (im Gegensatz zu den Vertretern des rational choice Modells) nicht die Basis der Gesellschaft dar. Vielmehr sieht er in den Bedürfnissen und (ökonomischen) Begierden die Wurzel allen Übels. Sie führen zu einem anarchistischen Kampf zwischen verschiedenen Interessen und zerstören die Gesellschaft. Nur durch verbindende kollektive Repräsentationen und soziale Regeln können sie kontrolliert werden.

Durkheim befürwortete daher die Kontrolle von bzw. das Eingreifen in wirtschaftliche Angelegenheiten durch den Staat (Regierung). Er war der Ansicht, dass im Lauf der Geschichte die Wirtschaft zum Wohle der Gesellschaft immer den politischen, religiösen und sozialen Institutionen untergeordnet war und von ihnen kontrolliert wurde. Die Probleme der europäischen Industriegesellschaft seiner Zeit führt er vor allem auf einen Kontrollverlust über ökonomische Prozesse zurück (vgl. Wilk 1996: 79-80).


4.1.1.6 Typologischer Evolutionismus: Organische und mechanische Solidarität


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Aus den Überlegungen über die Arbeitsteilung heraus werden für Durkheim die Unterschiede zw. säkular und sakral wesentlich und wichtig. Für ihn hängt die Säkularisierung - ähnlich wie für Max Weber - mit der Industrialisierung zusammen.

Durkheim vergleicht die in hohem Maße auf Arbeitsteilung beruhenden industrialisierten und säkularisierten Gesellschaften des Westens mit nicht-säkularisierten und weniger stark auf Arbeitsteilung hin orientieren Gesellschaften der damaligen Kolonien.

  • Die intensive Arbeitsteilung ergibt in unserer Gesellschaft durch ihr bloßes Vorhandensein ein Aufeinander-angewiesen-Sein der einzelnen Individuen, sie wird somit zum "Kitt", der die Gesellschaft zusammenhält. Die Arbeitsteilung schafft laut Durkheim eine "organische Solidarität". Konsens resultiert aus einer Differenzierung der einzelnen Mitglieder, die einander nicht ähnlich, aber aufeinander angewiesen sind. In Analogie zum menschlichen Organismus haben die einzelnen Teile der Gesellschaft wie menschliche Organe jeweils verschiedene Funktionen, die nur in ihrer Gesamtheit ein Ganzes bilden.
  • Durkheim argumentiert nun, dass der Zusammenhalt in Gesellschaften, die nicht auf einer derartig intensiven Arbeitsteilung aufbauen, in der die einzelnen Mitglieder oder kleinere Einheiten alle Arbeiten gleichermaßen verrichten und daher nicht auf andere angewiesen sind, durch etwas anderes gewährleistet werden muss. Der gesellschaftliche Konsens wird über die Religion hergestellt. Durkheim nennt dies "mechanische Solidarität".

Während viele Fragestellungen in diesem Zusammenhang weiterhin Relevanz haben, entspricht der typologische Evolutionismus[1], der in diesem Ansatz zum Ausdruck kommt, zwar der Theorienbildung seiner Zeit, ist aber heute in dieser Form überholt.

Eine deutliche Unterscheidung zwischen sakralen, nicht-industriellen Gesellschaften und säkularen Industriegesellschaften ist nicht möglich. Die gegenwärtige Industriegesellschaft kann keineswegs als ausschließlich säkular betrachtet werden, Weltbild und Religion stellen auch hier und heute handlungsleitende Wertsysteme dar.

Die essentielle Unterscheidung zwischen "primitiven" (einfachen) und "zivilisierten" (komplexen) Gesellschaften, die eine Abfolge auf einer Evolutionsskala darstellen, entspricht dem Denken des 19. Jahrhunderts - wenngleich solche Modelle auch im 20. Jahrhundert immer wieder aufgegriffen wurden.

Verweise:

[1] Siehe Kapitel 2.2


4.1.2 Max Weber

Max Weber (1864-1920)

1905: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus

Welche Ideen und Werte in der europäischen Geschichte haben die Voraussetzungen für die Entstehung des Kapitalismus geschaffen?

Max Weber leistete wichtige Beiträge zu verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, gilt jedoch primär als Soziologe. Er grenzt sich von dominanten Geistesströmungen und Menschenbildern seiner Zeit ab: Weber betrachtet den Menschen als komplexes soziales und kulturelles Wesen, das weder aus einer vereinfachenden utilitaristischen Perspektive betrachtet werden kann, noch durch universelle natürliche Impulse bestimmt ist.

Weber geht davon aus, dass menschliches Handeln von verschiedenen Motiven geleitet werden kann, die in unterschiedlichen historischen, sozialen und politischen Kontexten zum Tragen kommen: Manchmal werden Menschen in ihren Handlungen von kollektiven Wertvorstellungen bestimmt, in anderen Fällen handeln sie individuell und interessenorientiert oder agieren aufgrund althergebrachter Traditionen.

Weiters argumentiert Weber, dass Menschen aus verschiedenen Gründen in sozialen Verbänden leben und handeln: Zum einen, da sie materielle Güter teilen und durch äußere Umstände zu gemeinsamen Aktionen gezwungen werden, zum anderen weil sie Ideale, Werte und Gefühle teilen (Weber 1988: 237-275; vgl. Wilk 1996:108).

Während Webers Theorien zu Gesellschaft, Wertsystem und Wirtschaft in vielen Aspekten mit jenen von Èmile Durkkeim[2] übereinstimmen, entwirft Weber ein differenziertes Bild von Mensch und Gemeinschaft, Durkheim hingegen geht von einem stark homogenisierenden Gesellschaftsmodell aus.

Max Weber im WWW:

https://web.archive.org/web/20051230111923/http://www.uni-potsdam.de/u/paed/Flitner/Flitner/Weber/ [3]

https://web.archive.org/web/20051115124227/http://www.kfunigraz.ac.at/sozwww/agsoe/lexikon/klassiker/weber/49bio.htm [4]

https://web.archive.org/web/20051231234355/http://www.faculty.rsu.edu/~felwell/Theorists/Weber/Whome.htm [5]

https://web.archive.org/web/20051228234902/http://www2.fmg.uva.nl/sociosite/topics/weber.html [6]

https://web.archive.org/web/20060705103048/http://xroads.virginia.edu/~HYPER/WEBER/toc.html [7]

Verweise:

[1] https://web.archive.org/web/20050922063640/http://www.uni-heidelberg.de/presse/news04/2412weber.html
[2] Siehe Kapitel 4.1.1
[3] https://web.archive.org/web/20051230111923/http://www.uni-potsdam.de/u/paed/Flitner/Flitner/Weber/
[4] https://web.archive.org/web/20051115124227/http://www.kfunigraz.ac.at/sozwww/agsoe/lexikon/klassiker/weber/49bio.htm
[5] https://web.archive.org/web/20051231234355/http://www.faculty.rsu.edu/~felwell/Theorists/Weber/Whome.htm
[6] https://web.archive.org/web/20051228234902/http://www2.fmg.uva.nl/sociosite/topics/weber.html
[7] https://web.archive.org/web/20060705103048/http://xroads.virginia.edu/~HYPER/WEBER/toc.html


4.1.2.1 Kultur und Wert


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Weber geht davon aus, dass Ideen und Werte in spezifischen historischen Kontexten entstehen und das Handeln der Menschen maßgeblich bestimmen. Dem zu folge stellt jede Kultur eine Ganzheit dar, die über eigene Werte und einen eigenen "Geist" verfügt; in diesem Sinne beeinflusste Weber die Forschungsrichtung des Kulturrelativismus (insbesondere der US Amerikanischen Kulturanthropologie).

Max Weber führt kulturvergleichende Studien durch, in denen er religiöse Weltbilder, soziale Institutionen und ökonomisches Handeln in Beziehung setzt. Er vergleicht z.B. die indische, chinesische und jüdische Zivilisation und analysiert deren wirtschaftliches und soziales Verhalten. Der spezifische "Geist" einer Kultur bestimmt Weber zu folge auch ökonomische Prozesse, so untersucht er u.a. die Auswirkungen des hinduistischen Kastensystems auf die (lokale) Ökonomie.

Eine seiner Thesen in diesem Zusammenhang lautet, dass das Kastensystem die Entwicklung einer kapitalistischen Wirtschaftsweise verhindert. Diese Annahme ist heute - in Hinblick auf neuere Entwicklungen in der indischen Wirtschaft - jedoch nur mehr begrenzt zutreffend. Seine berühmteste Arbeit in diesem Forschungsfeld, die Protestantische Ethik und der "Geist" des Kapitalismus (Weber 1904/05) stellt eine Analyse europäischer Geistesströmungen und ihrer Implikationen für ökonomisches Handeln dar.

4.1.2.2 Wirtschaft, Werte, Religion: "Die protestantische Ethik und der "Geist" des Kapitalismus"


Die Protestantische Ethik und der "Geist" des Kapitalismus (Weber 1904/05) stellt ein zentrales Werk für die Sozial- und Geisteswissenschaften dar, das sowohl inhaltlich als auch methodologisch insbesondere für die Soziologie konstituierend war. Max Webers berühmtestes Werk wird oft als Gegenentwurf zur materialistischen Geschichtsphilosophie gesehen, Weber selbst bezieht sich nur an manchen Stellen explizit auf Marx.

Der augenscheinlichste Unterschied liegt in der wesentlich bescheideneren Haltung Webers zu seiner Untersuchung: er unterstreicht mehrmals, dass er mit seinen Ausführungen zur protestantischen Ethik keineswegs den Anspruch stellt, eine universelle Erklärung für das Phänomen des modernen Kapitalismus zu liefern. Er selbst sieht seine Leistung auf zwei Ebenen: einerseits will er einen partikulären Beitrag zum Verständnis des modernen Kapitalismus und seines "Geistes" vorlegen, andererseits will er veranschaulichen, wie "Ideen" überhaupt in der Geschichte wirksam werden (Weber 1988:82).

Verkürzt die zentrale These:

Im katholischen mittelalterlichen Weltbild war Arbeit ein notwendiges Übel und keineswegs ethisch hoch bewertet. Arbeit wurde in erster Linie von unteren sozialen Schichten erzwungen. Das ideale Leben war die 'Vita contemplativa', das geruhsame und kontemplative Leben der Mönche in Armut und Gebet. Auch die landbesitzende katholische Aristokratie im 17. Jhdt. bewertete die Arbeit nicht sehr hoch. Ein geruhsames, bequemes Leben war das Ideal, die Gruppenzugehörigkeit war durch Geburt vorgegeben ("Gottes Wille", "Gottes Gnade"). Geringe soziale Mobilität war die Folge.

Der Protestantismus veränderte das europäische und amerikanische Wertesystem und schafft die geistigen Voraussetzungen für die Entstehung des Kapitalismus.


4.1.2.3 Form und "Geist" des Kapitalismus


Max Weber trifft eine vorläufige Unterscheidung zwischen:

  • dem "Erwerbstrieb", den er auch "Streben nach Gewinn" nennt. Dem zugrunde liegt die Annahme, dass der Erwerb von Geld zum Ausgangspunkt für noch mehr Erwerb wird. Voraussetzung dafür sind Wagemut und Investitionsmentalität. Diese Art der hedonistischen Bereicherung, die als kalkulierende Habgier auftritt, hält Weber für uralt und beinahe universell. So möchte Weber seinen Begriff nicht verstanden wissen, denn dem gegenüber steht eine ausschließlich im Okzident der Neuzeit entwickelte Form des Kapitalismus: "die rational-kapitalistische Organisation von (formell) freier Arbeit" (Weber 1988: 7). Diese setzt eine spezifische Ethik voraus, den
  • "Geist" des Kapitalismus, der "[...] den Charakter einer ethisch gefärbten Maxime der Lebensführung [...]" (Weber 1988: 33) annimmt. Dieser "Geist" stellt sozusagen die qualitative Dimension des modernen Kapitalismus dar, bietet ihm den Nährboden zu seiner Ausbreitung, wie auch der "Geist" im Kapitalismus seine entsprechende Daseinsmöglichkeit findet. Der reine Selbstzweck des Gelderwerbs steht hier im Vordergrund, denn Erwerb von Geld erfolgt in diesem Zusammenhang unter strikter Vermeidung von jedweden Genuss. Im erfolgreichen Gelderwerb zeigt sich lediglich die "'Nützlichkeit' der Tugend" (Weber 1988: 35) als eine Folge der protestantischen Berufsethik.


Verweise:

[1] https://web.archive.org/web/20050831215601/http://www.seuss.org/pics/valhgroups.html

4.1.2.4 Wirkungsweisen und geistige Ursachen des Kapitalismus


Weber versteht unter "Geist" des Kapitalismus nicht das vom Kapitalismus "Bewirkte", sondern erachtet diesen als eine, allerdings sehr wichtige, Ursache für den Siegeszug des "modernen" Kapitalismus.

Der Kern dieser Geisteshaltung, so Weber, widerlegt die Ansicht, die kapitalistische Moderne sei ausschließlich ein reines Produkt der Aufklärung und der durchgreifenden Rationalisierung auf den Gebieten der Ökonomie und der Technik. Vielmehr beruht sie auf einer vormals auf die Religion bezogenen, nunmehr "kapitalistischen" Berufsethik, die sich in ihrer Funktion von ihren ursprünglichen Motiven emanzipiert hat. Der Kapitalismus zwingt die Akteure, sich im wirtschaftlichen Handeln den Bedingungen, welche die Fortexistenz des Kapitalismus garantieren, anzupassen.

Damit jene dem Kapitalismus angepasste Art der Lebensführung in solcher Weise wirksam werden kann, muss sie zuerst als Lebensweise von Menschengruppen entstanden sein. In diesem Zusammenhang untersucht er verschiedene Aspekte der Ethik des Protestantismus.

Verweise:

[1] https://web.archive.org/web/20051106060310/http://www.pbs.org/wgbh/pages/frontline/shows/apocalypse/explanation/puritans.html

4.1.2.5 Askese und wirtschaftliches Handeln


Zentral am "Geist" des Kapitalismus ist der für die "traditionalistische" Erwerbswirtschaft neue Gedanke des vollständigen Re-Investierens von Kapital, anstatt es zu verbrauchen.

Im Unterschied zu der Form kapitalistischen Erwerbsstrebens, die keineswegs immer einer ethischen Maxime bedarf, findet sich im Geist des zum Selbstzweck und Lebensinhalt gewordenen kapitalistischen Handels ein wesentlich irrationales Moment: die Motivation eines Individuums, die Arbeit um ihrer selbst willen gewissenhaft zu erledigen, ohne den unter Umständen reichhaltigen Lohn zu genießen und zur Schau zu stellen. Dies verlangt nach einer asketischen Lebensweise, einer Einstellung zum Beruf, die nicht in der "Natur" des Menschen liegt.

Die historische Analyse der Herkunft dieses irrationalen Elements und dessen konkrete Auswirkungen steht im Vordergrund der Untersuchung Max Webers.


4.1.2.6 Berufsidee und Gnadenwahllehre


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Quelle: https://web.archive.org/web/20051119155737/http://www.wissen.swr.de/sf/begleit/bg0039/ch07.htm [1]

"'Der Puritaner wollte Berufsmensch sein, wir müssen es.'" (Weber 1904/05: 153)

In allen protestantischen Glaubensrichtungen findet sich der Zusammenhang zwischen Beruf und Berufung. Die Bibelübersetzung Martin Luthers gilt als der Ursprung der Betonung des weltlichen Berufes, durch den der "Ruf zu Gott" erfüllt werden kann. Neu war nicht die Hochbewertung der weltlichen Alltagsarbeit, sondern "die Schätzung der Pflichterfüllung innerhalb der weltlichen Berufe als des höchsten Ideals, den die sittliche Selbstbestätigung überhaupt annehmen könne" (Weber 1988: 69).

Besondere Bedeutung kommt der weiterführenden Interpretation dieser Lehre für die Lebenspraxis zu, die vor allem im Calvinismus und anderen protestantischen Gruppen eine neue Form annahm. Das Streben nach Erwerb scheint in der Lehre von der Gnadenwahl alleine auf das Streben nach Seelenheil und auf die Erkenntnis des Gnadenstandes ausgerichtet zu sein. Die kapitalistische Geisteshaltung ist nach Weber in diesem Zusammenhang, und nur in diesem, Konsequenz rein religiöser Motive.

Gott entscheidet frei und willkürlich, welchen wenigen Menschen die Gnade zuteil wird und welche verdammt sind und bleiben. Weder magische Mittel noch besonderes Wohlverhalten oder Verschulden können an Gottes Entscheidungen, die für Menschen unergründlich sind, etwas ändern. Nach Weber hatte die Lehre von der Gnadenwahl in ihrer "pathetischen Unmenschlichkeit" vor allem eine Folge: "ein Gefühl einer unerhörten inneren Vereinsamung des einzelnen Individuums" (1988: 93). Jeder Mensch geht alleine seinem vorbestimmten Schicksal entgegen und der Verkehr des Calvinisten mit seinem Gott vollzieht sich in tiefer innerer Isolierung. Die Welt ist ausschließlich dazu geschaffen, der Selbstverherrlichung Gottes zu dienen und der erwählte Christ nur dazu, den Ruhm Gottes in der Welt durch Vollstreckung einer Gebote zu vermehren. Dies trifft auch auf die weltliche Berufsarbeit und die zweckvolle Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens zu (Weber 1988: 99ff).

Weber fragt sich nun, wie die Lehre von der Gnadenwahl wohl in einer Zeit, in der das Jenseits als wichtiger und auch als sicherer als das diesseitige Leben empfunden wurde, von den Menschen ertragen werden konnte. Die Gläubigen mussten sich fragen, ob sie nun erwählt sind oder nicht. Calvin selbst verwies diesbezüglich auf die Selbstgewissheit des Gnadenstandes. In der Praxis der Seelsorge, die sich mit den durch die Lehre geschaffenen Qualen auseinanderzusetzen hatte, wurde die rastlose Berufsarbeit als probates Mittel eingeschärft, um jene Selbstgewissheit zu erlangen. Rastlose Arbeit "allein verscheuche den religiösen Zweifel und gebe die Sicherheit des Gnadenstandes" (Weber 1988: 106).

Daraus folgt:

  • Die Pflicht, sich für erwählt zu halten und
  • ruhelose Berufsarbeit, um sich der Gewissheit des Gnadenstandes zu versichern.

Der Glaube muss sich also an seiner Wirkung messen, und je effizienter dieses Wirken ist, desto höher ist die Gewissheit über den eigenen Gnadenstand.

Verweise:

[1] https://web.archive.org/web/20051119155737/http://www.wissen.swr.de/sf/begleit/bg0039/ch07.htm


4.1.2.7 Zeit ist Geld


Quelle: www.three18.com/ p_faq.html[www.three18.com/ p_faq.html [1]]

Bei den Vertretern des Puritanismus findet man eine aus der traditionalistischen Moraltheologie entstandene Bewertung von Reichtum:

  • Reichtum an sich gilt zwar als sittliche Gefahr, die Askese des Puritanismus wendet sich scheinbar gegen jedes Streben nach Vermehrung des Reichtums, doch die eigentliche Ablehnung richtet sich gegen das Ausruhen auf und das Genießen von Besitz, da beides eine "[...] Ablenkung von dem Streben nach ‚heiligem' Leben [bedeutet]. Und nur weil der Besitz die Gefahr des Ausruhens mit sich bringt, ist er bedenklich" (Weber 1988: 167).
  • Nur das Handeln und nicht Muße dient der Vermehrung von Gottes Ruhm. Zeitvergeudung wird somit zur schweren Sünde. Der von Benjamin Franklin (einem Puritaner) stammende Ausdruck "Zeit ist Geld" ist in diesem Sinne zu verstehen: Jede verschwendete Stunde ohne Arbeit, ist die verlorene Zeit, Gottes Ruhm zu vermehren. Daher kommen auch die puritanische Wertschätzung der Arbeit und die Auforderung der Moraltheologen, hart im Beruf zu arbeiten. "Die Arbeitsunlust ist Symptom fehlenden Gnadenstandes" (Weber 1988: 171), und der Reichtum entbindet in keiner Weise von den oben angeführten Pflichten.

Verweise:

[www.three18.com/ p_faq.html [1] www.three18.com/ p_faq.html]


4.1.2.8 Geistige und materielle Grundlagen des Kapitalismus


Die protestantische Ethik greift einerseits mit voller Wucht den unbefangenen Genuss des Besitzes an, doch entlastet sie den Erwerb an sich von den traditionalistischen Hemmnissen und macht ihn geradezu zur Maxime des sittlichen Strebens.

Max Weber sieht jedoch in den Geistesströmungen des Protestantismus keineswegs die einzige oder die ausschlaggebende Ursache für die Entwicklung des Kapitalismus. Er geht von einer multikausalen Vernetzung verschiedener historischer, materieller und immaterieller Gegebenheiten aus: Die Genese des kapitalistischen Geistes, oder noch schlimmer - des Kapitalismus überhaupt - ausschließlich der Reformation zu zuschreiben wäre - laut Max Weber - genauso töricht, wie zu behaupten, die Reformation wäre aus der Entwicklungsgeschichte ökonomischer Veränderungen notwendig geworden (vgl. Weber 1988: 82f).


4.1.2.9 Ökonomie und Weltbild


  • Rituelle Waren: Christbaumschmuck. Foto: Elke Mader
  • Rituelle Waren: Gebetsfahnen. Foto: Elke Mader
  • Rituelle Waren: Santa Claus. Foto: Elke Mader

Wenngleich viele Aspekte der Arbeiten von Max Weber immer wieder heftiger Kritik ausgesetzt waren (etwa sowohl die historischen Aspekte der "Protestantischen Ethik" als auch ihre Schlussfolgerungen), setzte er wesentliche Impulse für folgende Generationen von Sozial- und KulturwissenschafterInnen. Die Wechselwirkungen von gesellschaftlichen und kulturellen Konventionen, kosmologischen Vorstellungen sowie religiös-moralischen Regelsystemen und verschiedenen Dimensionen des menschlichen Handels - u.a. im Bereich der Wirtschaft - bilden z.B. bis heute zentrale Themen der Kultur- und Sozialanthropologie.

Weber übte nachhaltigen Einfluss auf die Fragestellungen und Arbeitsfelder der ökonomischen Anthropologie aus: So stellen etwa die vielfältigen Verbindungsweisen zwischen (lokalen) symbolischen Systemen (Bedeutungen, Werten, "Geist") und wirtschaftlichen Prozessen in einem globalisierten Handlungs- und Bedeutungsraum gegenwärtig wichtige Forschungsfelder dar, zu deren Vordenkern Max Weber zählt (vgl. z.B. Spittler 2002).


4.1.3 Weber und Durkheim

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Weber und Durkheim dürften einander persönlich nicht gekannt, aber registriert haben. Beide werfen (Durkheim vom Standpunkt der Soziologie und Anthropologie - Weber vom Standpunkt der Soziologie und Religionssoziologie) einen breiten sozialwissenschaftlichen Blick auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von menschlichen Gesellschaften und Kulturen. Beide repräsentieren auch eine Reaktion auf das Schaffen von Karl Marx.

Lange meinte man, die Werke von Weber und Durkheim richtig zu interpretieren, wenn man sie als den entscheidenden Gegensatz zu Marx's Theorien herausarbeitet. Neuere Autoren halten diesen Standpunkt aus heutiger Sicht eher durch die Politik des Kalten Krieges, als von intellektueller Redlichkeit geprägt. Beider Werke sind Reaktion und Erwiderung im Sinne eines komplementären Erweiterns dessen, worum es Marx grundsätzlich ging, um ein Verständnis von Gesellschaften und Gesellschaftsentwicklung.

In Bezug auf Fragen der ökonomischen Anthropologie verfügen die beiden Wissenschafter über folgende Gemeinsamkeiten:


4.1.3.1 Religiöse Weltbilder und die "Entzauberung der Welt"


Durkheim wurde im Elsaß als Sohn einer jüdischen, streng religiösen Familie geboren. Er studiert in Paris und macht persönliche Bekanntschaft mit Jean Jaurès, dem späteren Führer der französischen sozialdemokratischen Arbeiterbewegung. Durkheim wird dadurch zum Anhänger eines säkular modernistischenWeltbildes, aber die Spannung seiner Jugendzeit zwischen streng religiösem Hintergrund im Elsaß und den intellektuellen Pariser Studienjahren sowie die Freundschaft mit Jaurès prägen wichtige Aspekte seines Werkes. Der von ihm postulierte Gegensatz zwischen Sakralem und Profanem, zwischen Religiösem und Nicht-Religiösem wird dadurch erklärbar.

Aus der Erfahrung heraus, dass in der französischen Gesellschaft seiner Zeit manche Teile völlig in religiöse Weltbilder eingewoben sind, während andere Teile derselben Gesellschaft säkularen und modernistischen Weltbildern anhängen, versucht er auf vielen Wegen das Religiöse zu verstehen. Er versucht herauszuarbeiten - was ihm nach heutigem Forschungsstand gründlich misslingt -, dass es diesen Gegensatz in allen Gesellschaften und zu allen Zeiten gegeben habe.

Dies ist auch ein entscheidender Unterschied zu Max Weber, der in einem Teil seines Werkes darauf hinweist, dass der westliche Sonderweg über die religiöse Reform, die Industrialisierung hin zur Aufklärung zu einem einzigartigen Ergebnis führt: zur Säkularisierung. Keine andere Gesellschaftsform oder Kultur der Gegenwart oder Vergangenheit sonst hat ein vorherrschend säkulares Weltbild aus sich heraus hervorgebracht. Weber bezeichnet diesen europäischen Sonderweg als die "Entzauberung der Welt".

4.1.4 Bibliographie und weiterführende Literatur

Appadurai, Arjun 1986: *The Social Life of Things. Commodities in Cultural Perspective*. Cambridge: CUP.

Archetti, Eduardo 1997: *Guinea-Pigs. Food, Symbol and Conflict of Knowledge in Ecuador*. Oxford, New York: Berg.

Douglas, Mary; Isherwood, Baron 1979/1996: *The World of Goods. Towards an Anthropology of Consumption*. London, New York: Routledge.

Durkheim, Emile 1893/1933: 'The Division of Labour in Society'. New York: Macmillan.

-- 1893/2004: 'Über soziale Arbeitsteilung'. Frankfurt/Main: Suhrkamp.

-- 1899/1953: 'Professional Ethics and and Civic Morals'. Glencoe, IL: Free Press.

-- 1912/1994: 'Die elementaren Formen des religiösen Lebens'. Frankfurt/Main: Suhrkamp.

-- 1925/1961: *Moral Education: A study in the Theory and Application of the Sociology of Educadion*. Glencoe (IL): Free Press.

Friedman, Jonathan 1994: 'Cultural Identity and Global Process' (Theory, Culture & Society). London: Sage.

Gudeman, Stephen 1996: Stichwort: "economic anthropology". In A. Barnard, J. Spencer (Hg.): *Encyclopedia of social and cultural Anthropology*. London, New York: Routledge, S. 172-178.

Isaac, Barry L. 2005: Karl Polanyi. In J.G.Carrier (Hg.): *A Handbook of Economic Anthropology*. Cheltenham (UK), Northamton (USA): Edward Elgar, S. 14-25.

Pantoi, Thomas 2003: *Rezension des Buches: Protestantische Ethik und der quot;Geist" des Kapitalismus*. Unveröffentlichte Seminararbeit, Universität Wien.

Spittler, Gerd 2002: Globale Waren - lokale Aneignungen. In: B. Hauser-Schäublin, U. Braukämper (Hg.), 'Ethnologie der Globalisierung', Berlin: Reimer

Weber, Max 1905/1920/1988: Die Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. In: M. Weber (Hg.): *Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie*. Band 1, Tübingen: Mohr/Siebeck, S. 17-206.

Wilk, Richard 1996: *Economies & Cultures. Foundations of Economic Anthropology*. Boulder: Westview Press.


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