Difference between revisions of "Erkenntnisstrategien/Objektivistische"

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[[Sozialwissenschaftliche_Terminologie_-_Exempla/Verhalten#3.1.1 Verhalten - Zur verhaltenstheoretischen Konzeptualisierung der Sozialwissenschaften|[4] Siehe Kapitel 3.1.1]]<br/>
 
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Revision as of 11:03, 18 August 2020

Vorheriges Kapitel: 1 Erkenntnisstrategien innerhalb der Sozialwissenschaften

1.1 Objektivistische Erkenntnisstrategien

Verfasst von Friedhelm Kröll und Nicole Pesendorfer

Kennzeichen:

Foto: Kameraobjektiv. Lennert Böhmer, [www.youthmedia.eu](http://www.youthmedia.eu), 2008
  • Prinzip der Außenperspektive.
  • Doppelte Reduktivität: soziale Zustände und Vorgänge werden beobachtet an und zurückgeführt auf individuelles Verhalten; individuelles Verhalten wird erklärt im Rückgriff auf Befunde und Spekulationen über die Beschaffenheit der „menschlichen Natur".
  • Bestreben, die Sozialwissenschaften auf das Programm einer Einheitswissenschaft nach Vorbild der Naturwissenschaften zu vereidigen.
  • Objektivistischen Erkenntnisstrategien geht es darum, Regelmäßigkeiten des menschlichen Verhaltens zu beobachten und zu erklären, unter Verzicht auf Verstehen von Regeln im zwischenmenschlichen Verhalten und Handeln.
  • Objektivistische Erkenntnisstrategien finden sich unter verschiedenen Namen, beispielsweise Rational-Choice-Modelle oder Behaviorismus. Heute erscheint der behavioristische Ansatz eher unter "verhaltenstheoretische Sozialwissenschaften bzw. Soziologie".
  • Naturwissenschaften werden zum wissenschaftstheoretischen Vorbild erkoren. Objektivistische Sozialwissenschaften terminieren in verhaltenswissenschaftlichen Modellen[1] (vgl. Literaturhinweis Karl-Dieter Opp und Reinhard Wippler[2]).
  • Verhaltenswissenschaften bestimmen ihren Gegenstandsbereich indem sie von der symbolisch-sinnhaften Vorstrukturierung der gesellschaftlichen Wirklichkeit methodisch absehen, allein die Beschreibung beobachtbarer Regelmäßigkeiten gelten lassen und die Erklärung von deren Zusammenhängen an "nomologische Hypothesen" in der Form: "Immer wenn - dann" binden. Der Standort der Beobachtung ist eine Außenperspektive. Handeln[3] wird auf Verhalten[4] reduziert. Probleme der Konstitution des gesellschaftlichen Lebensprozesses werden vernachlässigt.
  • Die Kategorie "Sinn" bzw. "intentional- sinnhaftes Handeln" steht unter Metaphysik- Verdacht; ebenso die transpersonale Faktizität des Sozialen. Alles soll und muss auf die Beobachtungseinheit "Individuum" rückführbar sein: Methodologischer Individualismus.
  • Von den Anfängen der modernen Sozialwissenschaften an haben die Objektivisten den Zustand beklagt, dass die Wissenschaften vom Sozialen noch in den Kinderschuhen steckten. Von dieser Sichtweise aus wird bis heute den Sozialwissenschaften empfohlen, den Naturwissenschaften nachzueifern.

Verweise:

[1] Siehe Kapitel 3.1.1
[2] Siehe Kapitel 4.2
[3] Siehe Kapitel 3.1
[4] Siehe Kapitel 3.1.1


Nächstes Kapitel: 1.2 Evolutionistische Erkenntnisstrategien


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