Erkenntnisstrategien

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1 Erkenntnisstrategien innerhalb der Sozialwissenschaften

Verfasst von Friedhelm Kröll und Nicole Pesendorfer

Fragen zur Charakterisierung sozialwissenschaftlicher Erkenntnisstrategien und Theorieprogrammen (Hintergrundkriterien):

  • Wird der Kategorie des "Sinns" bzw. "sinnhaften Handelns" bei der Bestimmung des Gegenstandes eine strategische Stellung eingeräumt?
  • Welche Perspektive wird gegenüber dem gesellschaftlichen Lebensprozess eingenommen: Außen- bzw. Binnenperspektive?
  • Wird der Kategorie des "Sozialen" (bzw. der "Gesellschaft") ein essentieller Status zuerkannt, d.h. wird die Eigenart des Sozialen[1] als eine überpersönliche Faktizität bestimmt, die nicht rückführbar ist auf das Verhalten und die Eigenschaften der Einzelmenschen?
  • Wird der Praxis der menschlichen Subjekte, wird der sozialanthropologischen Dimension der Verschränkung von Kultur und Natur eine fundierende Rolle bei der Reproduktion des gesellschaftlichen Lebens zugemessen? Oder werden die gesellschaftlichen Individuen als bloße Einheiten reizgesteuerten Verhaltens betrachtet?
  • Wird der Aspekt der Konstitution von Gesellschaft, also die Frage nach der Erzeugung des sozialen Lebensprozesses und damit auch die Frage nach den Wandlungs- und Transformationsprozessen[2] von Gesellschaft, Kultur und Individuen aufgenommen?
  • Wird die sozialwissenschaftliche Erkenntnisstrategie primär unter dem Gesichtspunkt des menschlichen Handelns (handlungstheoretische Perspektive[3]) oder unter dem Gesichtspunkt des sozialen Systems (systemtheoretische Perspektive) konzipiert? Oder wird versucht, in der Grundkonzeption den Doppelcharakter des Sozialen, Handlung und System, Prozess und Struktur, Rechnung zu tragen?


Verweise:

[1] Siehe Kapitel 2.3
[2] Siehe Kapitel 3.5.2
[3] Siehe Kapitel 3.1.2

Inhaltsverzeichnis


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