Difference between revisions of "Software für quantitative Forschungsprojekte"
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Revision as of 09:42, 29 November 2019
Contents
4. Software für quantitative Forschungsprojekte
verfasst von Erwin Ebermann
Für zuhause Excel, an der Universität SPSS
Nur wenige Menschen verfügen auf dem eigenen PC über spezifische Statistiksoftware. Viele Berechnungen und grafische Darstellungen lassen sich jedoch auch mit gängigen Software-Programmen erstellen.
Besonders die Tabellenkalkulation Microsoft Excel (aber praktisch auch jede andere Tabellenkalkulation vergleichbarer Qualität) verfügt über eine Fülle statistischer Funktionen, mit welchen auch recht ausgefeilte statistische Analysen erledigt werden können und auch über zahlreiche Möglichkeiten, die Ergebnisse mit anschaulichen Diagrammen[1] darzustellen.
Wer jedoch sehr viel mit Statistiken zu tun hat und leichten Zugang zu Software wie SPSS hat, welches auch auf den PCs im PC-Raum des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie zu finden ist, wird den leichten Wechsel zu diesem Programm nicht bereuen (zu finden unter Start - Programme - SPSS für Windwows). Daten von Standard-Programmen wie Excel können leicht übernommen werden, statistische Berechnungen können sehr komfortabel in jeder beliebigen Tiefe getätigt werden. Wer ein wenig eingearbeitet ist, kann mit Programmen wie SPSS viele Analysen um ein Vielfaches schneller als mit Excel abschließen.
Verweise:
[1] Siehe Kapitel 3.6
Inhalt
4.1 Was kann Excel?
Excel gut geeignet für einfache Berechnungen und schöne Diagramme
Excel ist als Teil des Programms Microsoft Office fast auf jedem PC vorhanden. Bereits mit Excel kann man, wenn auch nicht so komfortabel wie mit SPSS, viele statistische Verfahren durchrechnen und auch grafisch darstellen.
Übernahme von Excel in SPSS problemlos möglich
Da Excel auf fast jedem PC vorhanden ist, eignet es sich sehr gut dazu, Daten zu sammeln und erste Voranalysen mit einfachen statistischen Methoden zu machen. Da sowohl Excel wie auch SPSS ein Datenblatt (Tabelle) zur Verwaltung der Daten verwenden, ist die Übernahme von Daten aus Excel ins SPSS ausgesprochen einfach.
4.1.1 Statistische Analysen mit Excel
Excel bietet u.a. folgende statistische Analyse-Methoden an:
- Chi-Quadrat-Test
- Häufigkeit
- Korrelation
- Kovarianz
- Median
- Mittelwert
- Modalwert
- Quartile
- Rangkorrelation
- Maßkorrelation
- Standardabweichung
- Varianz
- T-Test usw.
Der Ablauf von Berechnungen mit Excel:
A. Setzen Sie den Cursor in eine freie Zelle, in welcher das Berechnungsergebnis landen soll
B. Klicken Sie in der Menüleiste zuerst auf EINFÜGEN und dann auf das Untermenü FUNKTION.
C. Wählen Sie in KATEGORIE AUSWÄHLEN den Subbereich STATISTIK aus.
D. Wählen Sie nun die gewünschte statistische Funktion.
E. Machen Sie einen Doppelklick auf die Funktion, Sie werden nun nach den Funktionsargumenten gefragt (d.h. nach den Zahlenwerten, die Sie analysieren möchten).
F. Markieren Sie nun mit der Maus (linke Maustaste dabei festhalten) den von Ihnen gewünschten Zahlenblock (also z.B. B2 bis B75).
G. Drücken Sie die Returntaste und das Ergebnis sollte im vorher freien Feld landen.
Sollten Sie, wie z.B. bei der Korrelation zwei Argumente eingeben müssen, dann müssen Sie den Punkt F zweimal wiederholen. Beim ersten Mal geben Sie den Cursor in die erste Zeile des Fensters (bei der Korrelation Matrix1 genannt) und markieren mit der Maus die erste Datenspalte (z.B. Körpergröße); dann setzen Sie den Cursor in das Feld Matrix2 und markieren mit der Maus die zweite von Ihnen gewünschte Datenspalte (z.B. Schuhgröße). Wenn Sie nun auf OK klicken, wird die Korrelation zwischen Körper- und Schuhgröße berechnet und in das freie Feld eingetragen.
4.1.2 Grafische Aufbereitung von Daten mit Excel
Viele statistische Funktionen
Excel hat eine sehr leistungsfähige und einfache Funktion für die Herstellung ansehnlicher statistischer Grafiken.
Excel bietet u.a. folgende statistische Grafiken (Diagramme) an:
- Säulen
- Balken
- Linien
- Kreis
- Fläche
- Ring
- Histogramm (bei Installation eines mitgelieferten Add-Ins, siehe Online-Hilfe bei Microsoft Office 2003)
- Netz usw.
Die Erstellung von Diagrammen mit Excel:
Sie ist extrem einfach:
A. Markieren Sie die Zahlenreihen, welche Sie grafisch darstellen möchten.
B. Klicken Sie in der Menüleiste auf EINFÜGEN und danach auf DIAGRAMM.
C. Ihre Zahlenreihen wurden damit schon automatisch übernommen und Sie können jetzt das Diagramm feinjustieren (Titel, Diagrammart, Größe, Farben etc.)
4.2 Was kann MS Access?
Gut zum Sammeln von Daten, wenige Analysemöglichkeiten
Microsoft Access kann, da seine Daten ebenfalls in Form einer Tabelle verwaltet werden, sehr gut zum Sammeln der Daten verwendet werden. Seine Analysemöglichkeiten sind jedoch, abgesehen von einer sehr guten Kreuztabellenfunktion (zu finden unter Abfragen) eher beschränkt.
4.3 Profi-Programme: SPSS und Statistica
Komfort, Schnelligkeit und großer Funktionsumfang: die Profiprogramme
Profiprogramme wie SPSS oder Statistica weisen eine enorme Vielfalt statistischer Funktionen auf, deutlich mehr als Excel oder MS Access. Da SPSS auf allen PCs an der KSA installiert ist, wird in diesem Online-Kurs die Umsetzung statistischer Analysen und Darstellungen mit SPSS in vielen Bereichen angeboten. Statistica ist ebenfall eine exzellente Software, deren Bedienung auf der vorliegenden Homepage jedoch nicht demonstriert werden kann.
4.4 Datentransfer zwischen Programmen: Von Excel und Access zu SPSS
Leichter Datentransfer zwischen Excel bzw. Access und SPSS
Der Datentransfer zwischen diesen Programmen ist ausgesprochen einfach:
A. Speichern Sie die gewünschten Daten, ob in Excel oder in Access, jeweils als Excel- Dokument ab: Gehen Sie zu DATEI - SPEICHERN UNTER und klicken Sie nun MICROSOFT OFFICE EXCEL- ARBEITSMAPPE (*.xls) an.
B. Schließen Sie Excel oder Access
C. Öffnen Sie das Programm SPSS
D. Gehen Sie zu DATEI - DATEI ÖFFNEN
E. Standardmäßig wird als Dateityp natürlich der SPSS- Dateityp *.SAV angezeigt, daher können Sie vorerst die abgespeicherte Excel-Datei noch nicht sehen. Wählen Sie daher im Auswahlfenster unter Dateityp Excel (Endung *.xls) und bestätigen Sie mit einem Häkchen, dass die Variablennamen eingelesen werden sollen (andernfalls werden diese nicht in gewünschter Weise übernommen).
F. Klicken Sie auf OK, die Datei wird nun eingefügt. Falls Sie Variablennamen verwendeten, welche länger als acht Zeichen waren, werde diese auf acht Zeichen verkürzt und Sie erhalten eine Information von SPSS darüber.
G. Speichern Sie nun die Datei unter einem beliebigen Namen in SPSS (die Endung *.SAV wird automatisch angenommen).
4.5 Umcodierung
Einfache Transformation von Daten mit SPSS
SPSS benötigt zur internen Berechnung mitunter andere Datenarten (v.a. numerische), als sie von anderen Programmen, auch WinWord überliefert werden. SPSS bietet sehr komfortable Möglichkeiten der automatischen Umwandlung[1] von Daten, sowie auch ihrer automatischen Rückwandlung[2] für die Bildschirm- und Druckausgabe.
Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.2.3.2
[2] Siehe Kapitel 2.2.3.3
Weitere Kapitel dieser Lernunterlage
1. Funktion und Sinn von Statistik
2. Von der Fragestellung zur statistischen Analyse
3. Ausgewählte statistische Grundlagen und Analysemethoden
5. Lexikon statistischer Grundbegriffe
6. Literatur, Ressourcen und Links