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Vorheriges Kapitel: 4.3 Die Schamanin im Labor — Untersuchungen zur Trance mit rituellen Körperhaltungen

4.4 Weiterführende Untersuchungen

verfasst von Susanne Jarausch

Die bisherigen Untersuchungen haben erstaunliche und zum Teil dramatische Ergebnisse gebracht, die Anlass und Ausgangspunkt für weiterführende Forschungen sein sollten und zum Teil auch bereits sind.


Inhalt

4.4.1 Immunologische Untersuchung Wien 2005

Eine immunologische Untersuchung wird zur Zeit von Mag. Berthold Schrödl durchgeführt. Er ist klinischer Psychologe und schreibt derzeit am Institut für Psychologische Grundlagenforschung eine Dissertation zum Thema Trance und Immunsystem.

In seiner Arbeit soll im speziellen die menschliche Immunantwort in Abhängigkeit von der schamanischen Trance nach Felicitas Goodman untersucht werden.

Die zentrale, interessierende Variable (in der Sprache der Statistiker: die abhängige Variable) ist hier das sekretorische Immunglobulin A, durch dessen Konzentration man Rückschlüsse auf die Aktivität des Immunsystems ziehen möchte.

Eine der zentralen Fragen ist:

Lässt sich das Immunsystem durch ein 20 minütiges Tranceritual nach Felicitas Goodman stimulieren? Und wenn ja, wie intensiv sind die Auswirkungen einer solchen Stimulation.

Was ist dieses sekretorische Immunglobulin A und wozu dient es?

Das menschliche Immunsystem kann zwischen körpereigenen und körperfremden Substanzen unterscheiden. Es kann also körperfremde Erreger, so genannte Antigene erkennen. Um diese Antigene abwehren zu können, stellt der Körper spezifische Antikörper, so genannte Immunglobuline, her. Bei diesen Immunglobulinen handelt es sich um Eiweißstrukturen, die sich in ihrem Aufbau und ihrer Funktion voneinander unterscheiden. Aus diesem Grund werden sie in 5 verschiedene Klassen eingeteilt. Immunglobulin G, A, M, D und Immunglobulin E.

Bei dieser Untersuchung wird besonderes Augenmerk auf das so genannte sekretorische Immunglobulin A gelegt. Dieses Immunglobulin wird vom Körper relativ schnell gebildet und lässt sich in Körperflüssigkeiten wie dem Speichel relativ leicht nachweisen.

Zum Ablauf des Hauptversuches:

Alle 33 Versuchspersonen gaben vor und nach dem Tranceritual Speichelproben ab, in welchen in weiterer Folge die Konzentration des sIgAs gemessen wurde. Insgesamt wurde an allen Versuchspersonen zu sechs verschiedenen Zeitpunkten die sIgA Konzentration gemessen.

Das 20-minütige Tranceritual nach F. Goodman, bei welchem die Haltung mit dem Bärengeist eingenommen wurde, wurde von S. Jarausch angeleitet. Vor und nach dem Tranceritual wurde der IgA Wert von B. Schrödl bestimmt.

Außerdem wurden mittels verschiedener Fragebögen die Bewusstseinslage und andere psychologische Parameter der Versuchsteilnehmer vor und nach dem Tranceritual untersucht.

Einige Ergebnisse:

Es kam in 28 von 33 Fällen zu einer statistisch signifikanten Zunahme der sIgA Konzentration.

In einem Fall kam es sogar zu einem Anstieg um 385 % in einem anderen Fall von 300 %.

Die durchschnittliche Zunahme liegt bei ca. 100 %

Außerdem lässt sich eine ähnlich starke Veränderung des Bewusstseinszustandes herbeiführen wie etwa durch andere Bewusstseinsverändernde Techniken, oder auch durch Halluzinogene LSD etc., von denen nachgewiesen ist, dass sie – abhängig von ihrer Konzentration - stark bewusstseinsverändernd wirken können.

Vermutung:

Es hat sich also gezeigt, dass sich nach einer 20 minütigen Trance ein um durchschnittlich 100% höherer sIgA Wert nachweisen lässt.

Aus den bisher gewonnenen Daten ließe sich weiters vermuten, dass Personen, auch wenn sie keine, oder nur sehr geringe Vorerfahrung in der besagten Trancetechnik besitzen, einen vergleichbaren Anstieg des sekretorischen Immunglobulins A erfahren, wie Personen, die schon viele Jahre sehr regelmäßig diese Technik anwenden.


4.4.2 Weitere Pilotstudien und Überlegungen für weitere Fragestellungen für zukünftige Forschung

…….IN ARBEIT……..


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