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Vorheriges Kapitel: 12.2 Externe Effekte der Landwirtschaft

12.3 Wertewandel

verfasst von Christian R. Vogl, Susanne Kummer und Anna Hartl

Der Biologische Landbau ist nicht nur - rein technisch gesehen - eine Form der Landbewirtschaftung nach strengen Richtlinien, oder - neoliberal gesehen - eine "Marktentwicklung", sondern auch eine soziale Bewegung, die in ihrer Entstehung durch verschiedene Ideale geprägt war, wie z.B.:

  • vollwertige, gesunde Ernährung;
  • alternative sozialverträgliche Lebensweise;
  • schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen;

Frage: Kennen Sie weitere Ideale aus der Geschichte des Biologischen Landbaus?

Seit dem Boom in der Nachfrage nach Bioprodukten in den 90er Jahren hat sich ein merklicher Imagewandel vollzogen: Wurde "Bio" früher mit einer bestimmten Ernährungsideologie, besonders mit Vollwert- und vegetarischer Ernährung in Verbindung gebracht, so steht heute der Genuss und der Wunsch nach "wohltuenden", gesunden Lebensmitteln im Vordergrund. Die Einführung von Bio-Convenience-Produkten trägt außerdem den geänderten Lebensbedingungen Rechnung, in denen der Faktor Zeit immer wichtiger und knapper wird. Greift man zu Bio- Fertigprodukten, muss man nicht auf Bioqualität und hochwertige Rohstoffe verzichten.

Dieser Wandel im Bio-Konsum ist heute ein wesentlicher Diskussionspunkt, da er nicht immer mit den Idealen und Prinzipien der biologischen Landwirtschaft im Einklang steht. Kontroversiell wird auf der Seite der Akteure des Biologischen Landbaus diskutiert, ob:

  • diese Ideale für die Weiterentwicklung des Biolandbaus heute noch sinnvoll sind;
  • sie durch die aktuelle Entwicklung (finanzielle Förderungen für Biobauern; Handel von Bioprodukten durch Supermärkte) unterstützt oder untergraben werden.


Nächstes Kapitel: 12.4 Unternehmertum - Verunternehmerisierung


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