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Vorheriges Kapitel: 2.3 Ethnographie
2.4 Experiment
Verfasst von Andrea Payrhuber
(vom lat. experimentum = Versuch)
Das Experiment ermöglicht es, durch aktives Manipulation der Versuchsbedingungen (=Treatmentbedingungen) durch den Experimentator, zwischen Ursache und Wirkung zu unterscheiden. Das Experiment ist damit die einzige Forschungsform, die es erlaubt Kausalbeziehungen[1] zwischen Variablen[2] zu überprüfen. Zwei oder mehr Variablen sind kausal verbunden, wenn sie in einem empirisch nicht umkehrbaren, asymmetrischen Zusammenhang stehen. Ursache X erzeugt Wirkung Y, aber nicht umgekehrt. X ist dabei die unabhängige und Y die abhängige Variable. Durch dieses planmäßige variieren (=manipulieren) der unabhängigen Variablen (UV) unter kontrollierten Bedingungen, kann die Veränderung der abhängigen Variablen direkt auf die UV zurückgeführt werden.
Beim "echten Experiment" muss die Zuordnung der Versuchsteilnehmer zu verschiedenen Versuchsgruppen zufällig (=randomisiert) erfolgen, nur so kann sichergestellt werden, dass die Stichprobe keinen überzufälligen Einfluss auf den Versuchsausgang haben.
Bei quasiexperimentellen Untersuchungen werden natürliche Gruppen untersucht. Die Ausprägung der UV ist die Besonderheit der jeweiligen Gruppe (z.B. Schulklassen mit verschiedenen Unterrichtsstilen). Es kann dabei nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Gruppen auch hinsichtlich anderer (intervenierender) Variablen systematisch unterscheiden.
Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.11
[2] Siehe Kapitel 2.23
Nächstes Kapitel: 2.5 Falsifikation