Ökonomische Handlungsfelder von Frauen/Erziehung

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Vorheriges Kapitel: 2.5 Handwerk

2.6 Erziehung

verfasst von Anja Fischer

Moula-Moula, maijan abahin? (Moula-Moula, was macht mein Vater?) fragt der kleine Toto den schwarzen Vogel, immer wenn er vorbei fliegt.

Seine Mutter Suda ist hochschwanger. Sie hat drei Kinder im Alter von zwei, vier und sechs Jahren. Ihr Mann ist durch die Arbeit mit den Dromedaren oft abwesend. Abends wenn ihre dreissigköpfige Herde zurück ins Lager kommt, gilt es, die Zicklein einzufangen, zu melken, Brennholz zu sammeln, Feuer zu machen, Brot zu backen und eben auch ihre drei kleinen Kinder im Auge zu behalten. Keine leichte Aufgabe in der Sahara[1], in der Giftschlangen und Skorpione zum Alltag gehören.

Hamadi, Saina und Raquia vor ihrem Zelt. Foto: Anja Fischer.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2

Inhalt

2.6.1 Lehren und Lernen

Kinder werden von Anfang an dazu erzogen mitzuhelfen. So geht schon der vierjährige Baka zum Holz sammeln[1] und versucht sein Bündel auf dem Kopf zu balancieren. Mitarbeit von Kindern ist unumgänglich.

Kinder lernen von klein auf, ihre späteren Aufgaben zu erfüllen. Die Mütter vermitteln Wissen über Pflanzen und Tiere, das zum Überleben in extremer Umwelt unumgänglich ist. In Algerien besteht zwar für jedes Kind Schulpflicht, jedoch werden nur vereinzelt Burschen zu Verwandten in die Oase gegeben um die Schule zu besuchen.

Kinder arbeiten von klein auf mit. Foto: Anja Fischer.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.4.1


2.6.2 Rollenverständnis in Kinderspielen

Die Spiele der Kinder sind geschlechtsspezifisch. Spätere ökonomischen Handlungsfelder lassen sich schon darin ablesen. Während kleine Mädchen aus Stoffresten und Holz Zelte konstruieren, werden von den Burschen aus Unterkiefern von Ziegen, Stöcken und Stoffresten Dromedarreiter simuliert. Gespielt wird ebenfalls meist nach Geschlechtern getrennt.

Spielzeugauto. Foto: Anja Fischer.


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