Soziale Gruppe

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Vorheriges Kapitel: 6.3 Soziale Rolle: Interaktionistische Begriffsbestimmung

7 Soziale Gruppe

verfasst von Theresa Fibich und Rudolf Richter
Grafik: Gruppe, Quelle: http://wikimedia.org

Die Gruppe ist ein sehr geläufiges soziales Gebilde. Eine „Gruppe bezeichnet eine bestimmte Anzahl von Mitgliedern (Gruppenmitglieder), die zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels (Gruppenziel) über längere Zeit in einem relativ kontinuierlichen Kommunikations- und Interaktionsprozess stehen und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit (Wir-Gefühl) entwickeln.“ (Schäfers/Lehmann 2006: 97; Hervorhebung Autor). Damit einher geht ein gemeinsames Normensystem und eine Rollen- bzw. Aufgabenteilung. Das Wir-Gefühl und die gemeinsamen Normen ermöglichen die Differenzierung von Eigengruppe und Fremdgruppe bzw. In- und Outgroup. Im statistischen Zusammenhang spricht man häufig von Gruppen, wenn sie gemeinsame Merkmale wie Alter, Bildungsgrad, Migrationshintergrund etc. teilen. Da sie keine gemeinsamen Ziele und auch keine eigene Identität haben, spricht man nicht von einer sozialen Gruppe, sondern von einer sozialer Kategorie bzw. einer Merkmalsgruppe.

Eine Gruppe besteht im Normalfall mindestens aus 3 Personen. Eine Dyade, also eine Gruppe von 2 Personen, gilt nach Georg Simmel (1858-1918) als ein Spezialfall von Gruppe. In der Regel spricht man bei 3-25 Mitgliedern von einer Kleingruppe wie beispielsweise einer Familie oder einer Schulklasse. Bei mehr als 25 Personen spricht man in der Regel von einer Großgruppe.

Je nach Zusammensetzung und Funktion einer Gruppe werden unterschiedliche Bezeichnungen verwendet: Primär- und Sekundärgruppen, formelle und informelle Gruppen und Bezugsgruppen.

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