Projektentwicklung - Von der Idee zum Forschungsprojekt/Konzept

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Vorheriges Kapitel: 3.1 Vom Interesse zur wissenschaftlichen Fragestellung

3.2 Von der Fragestellung zum Forschungskonzept

Mit der Themenfindung und der Erarbeitung konkreter Fragestellungen ist die Arbeit im Vorfeld der konkreten Forschungsaktivitäten jedoch noch lange nicht abgeschlossen. Vielmehr gehört das darüber hinaus gehende Erstellen von Forschungskonzepten bzw. Forschungsanträgen zu den zentralen Tätigkeiten im Vorfeld eines jeden strukturierten Forschungsvorhabens.

Forschungskonzepte haben drei zentrale Funktionen:

1) Sie verankern das eigene Forschungsvorhaben im vorliegenden Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse.

2) Sie legen fest, was man wie, wo, mit welchen Mitteln und in welchem Zeitraum zur Beantwortung bestimmter Forschungsfragen zu tun gedenkt. D.h. in Forschungskonzepten kommen die Planung und Strukturierung der zukünftigen Forschungsaktivitäten zum Ausdruck.

3) Solche Konzepte dienen aber nicht nur der Planung und Strukturierung zukünftiger Aktivitäten im Sinne einer Selbstfestlegung, sondern sie müssen zumeist anderen vorgelegt werden, die darüber entscheiden, ob die Forschung in dieser Art und Weise durchgeführt werden soll. Damit ist man bereits als Studierende/r konfrontiert, wenn man Konzepte für Seminar-, Bachelor- oder Diplomarbeiten den LehrveranstaltungsleiterInnen bzw. den BetreuerInnen der Abschlussarbeiten vorlegen muss. In umfangreicherer und ausführlicherer Art und Weise handelt es sich aber bei jedem Projektantrag, mit dem um Finanzierung von Forschungsvorhaben angesucht wird, um ausgearbeitete Forschungskonzepte, welche dann von FachkollegInnen begutachtet und evaluiert werden. Auf Basis dieser Begutachtung entscheiden Förderorganisationen ob ein Projekt finanziert wird.

Welche genaueren Inhalte sind nun allgemeiner Teil solcher Forschungskonzepte?


Inhalt


3.2.1 Zentrale Inhalte von Forschungskonzepten

Ziele, Fragestellungen und deren theoretische Einbettung.

Ein Forschungskonzept muss Angaben zu den Zielen und den konkreten Fragestellungen [1] der geplanten Untersuchung beinhalten. Diese müssen darüber hinaus im aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand verankert werden. Dazu ist es notwendig, sich ein Bild über den aktuellen Forschungsstand zu erarbeiten und zu zeigen, wie das eigene Vorhaben an diesen anschließt und in welchen Bereichen es über diesen hinausgeht, d.h. wissenschaftliches Neuland betritt.

Weiters beinhalten Forschungskonzepte detaillierte Angaben darüber, welche methodischen Vorgehensweisen für die Datenerhebung [2] und Datenanalyse [3] eingesetzt werden und wie diese in einen geplanten Forschungsablauf [4] eingebettet sind.

Ebenso gehören Angaben über die benötigten Ressourcen zu den notwendigen Informationen die im Forschungskonzept enthalten sein müssen. Dazu gehören Angaben

  • zum zeitlichen Ablauf und der Dauer einzelner Arbeitsschritte, etwa in Form von Gantt-Diagrammen[5],
  • zur Anzahl und notwendigen Qualifikation eventueller MitarbeiterInnen oder AssistentInnen,
  • zur notwendigen Infrastruktur und den notwendigen Sachmitteln (Geräte, Forschungsmaterialien, etc.) um das Projekt durchführen zu können;
  • In diesem Zusammenhang sind auch Anbindungen an bestehende Institutionen bzw. Institute in deren Rahmen die Forschung durchgeführt wird zu nennen, aber auch darüber hinaus gehende Kooperationen mit anderen wissenschaftlichen Institutionen und ForscherInnen.

Schlussendlich müssen die benötigten zeitlichen, personellen und infrastrukurellen Ressourcen in einen Finanzplan Eingang finden, der die Kosten für die Durchführung des Projektes benötigten Ressourcen (Arbeitszeit, MitarbeiterInnen, Sachmittel) auflistet.


Verweise:
[1] Siehe Kapitel 3.1
[2] Siehe Kapitel 4.1
[3] Siehe Kapitel 6
[4] Siehe Kapitel 4
[5] http://www.univie.ac.at/ksa/elearning/cp/schreiben/schreiben-13.html


Nächstes Kapitel: 3.3 Kontexte eines Forschungsprojekts


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