Soziologie - Eine Annaeherung/Gegenstand

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Vorheriges Kapitel: 1 Soziologie - Eine Annäherung

1.1 Der Gegenstand der Soziologie

verfasst von Theresa Fibich und Rudolf Richter
Grafik: Das Soziale, Quelle: T. Fibich

Der Gegenstand der Soziologie ist die Gesellschaft. Doch was heisst „Gesellschaft“? Gesellschaft, so sagt die Soziologie, entsteht aus den Beziehungen der Menschen zueinander, aus Wechselwirkungen der Handelnden. Diese Wechselwirkungen bilden Strukturen, sogenannte Sozialstrukturen. Mit den Begriffen der Wechselwirkung, der Beziehungen und der Struktur ist die wesentliche Eigenheit der Soziologie beschrieben. Sie erforscht das, was sich zwischen den Handelnden abspielt, sie beschäftigt sich mit dem Resultat ihrer Handlungen, nicht aber mit den Handelnden selbst.

In modernen Varianten der Soziologie, vor allem der Systemtheorie, aber auch des symbolischen Interaktionismus´, kommt zu den Begriffen der Wechselwirkung und der Struktur noch der Begriff der Kommunikation hinzu. Für Niklas Luhmann, den Entwickler der Systemtheorie in Deutschland, bestehen soziale Systeme aus Kommunikationen. Gesellschaft, so sagt er, sei das umfassendste Sozialsystem. Gesellschaft besteht aus Kommunikationen.

Diese allgemeinen Begriffe können den Eindruck erwecken, die Soziologie habe den Menschen aus den Sozialwissenschaften entlassen. Das stimmt nicht ganz. Der Einzelne erzeugt Gesellschaft. Ohne das Individuum, den einzelnen Menschen, kann Gesellschaft nicht entstehen. Andererseits aber existiert Gesellschaft schon vor dem einzelnen Menschen, das Individuum wächst in gesellschaftliche Strukturen hinein.

Damit ist ein Grundproblem der Soziologie angesprochen: das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft[1]. Dies kann an zwei Klassikern festgemacht werden. Karl Marx, der gesamtgesellschaftliche Prozesse in den Mittelpunkt rückt, und John Stuart Mill, der sich auf das Individuum konzentriert und dieses als Grundlage aller Gesellschaft ansieht.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 3.5


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