Institution

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Vorheriges Kapitel: 3.5 Vom Verhältnis von Handlung und Struktur

4 Institution

verfasst von Theresa Fibich und Rudolf Richter

Im Alltag werden die Begriffe Institution und Organisation meist synonym gebraucht. Institution bezieht sich dann eher auf öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser, Behörden etc. Als Organisationen werden dagegen eher Produktions- und Dienstleistungsbetriebe wie Kaufhäuser, Fabriken, Unternehmen etc. bezeichnet (Gukenbiehl 2008: 146). Die sozialwissenschaftliche Unterscheidung ist jedoch anders zu treffen:

Gemeinsam ist beiden „die geregelte Kooperation von Menschen, ein Zusammenwirken und Miteinanderumgehen, das weder zufällig noch beliebig so geschieht.“ (Gukenbiehl 2008: 146). Doch worin liegt nun der Unterschied? Abels (2009a: 174) definiert die beiden Begriffe folgendermaßen:

„Eine Institution stellt ein soziales Regelsystem dar, das historisch aus menschlicher Praxis gewachsen ist, sich aber weitgehend verselbständigt hat.“ Es ist also ein Bündel an Normen und Werten, die soziale Wirklichkeit strukturieren und sozial konstruiert sind. Es sind „vielfältige Formen geregelten Zusammenwirkens“ (Gukenbiehl 2008: 147). Sie existieren bereits vor unserer Geburt, wir erlernen sie im Rahmen der Sozialisation und sie erscheinen uns dadurch objektiv bzw. handeln wir meist unbewusst danach.

Beispiele: Ehe, Sprache, Begrüßung, Religion, Tausch, Kauf etc.

'„Eine Organisation[1] ist ein rationales Zweckgebilde, das durch bewusstes ''''' Denken und Handeln hervorgebracht wurde.“ Es sind geregelte Kooperationen, die auf Rationalität basieren. Sie haben eine verbindliche Struktur und Ordnung, sind auf ein bestimmtes Ziel hin ausgerichtet bzw. zu einem bestimmten Zweck gebildet worden.

Beispiele: Katholische Kirche, Fußballverein, Firmen, Magistrat etc.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 5

Inhaltsverzeichnis


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