Kollektive Ökonomie als integrativer sozialer Wert

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Vorheriges Kapitel: 5 Rezente weibliche Konsumtionsmuster

6 Kollektive Ökonomie als integrativer sozialer Wert

verfasst von Anja Fischer

Fatimas Ziege hat am Abend unbeabsichtigt zuviel Brot gegessen und muss am nächsten Tag geschlachtet werden. Fatima teilte der Zeltanzahl des Lagers entsprechend das Fleisch und die Innereien in fünf Haufen auf. Die anderen Frauen reagieren unzufrieden, da sie die Haufen nicht für gleichwertig empfinden. Bilata teilt das Fleisch neu auf.

Sorgfälltiges Teilen von Fleisch. Foto: Anja Fischer.

Gemeinsam gehen die Frauen zu den Akazienbäumen um in mühevoller Arbeit mit einer langen Stange (Askum) Blätter als Futter für die Jungtiere von den Ästen zu schlagen. Nur hochschwangere Frauen brauchen sich nicht an dieser Arbeit beteiligen.

Gemeinschaftsarbeit: Füttern der Ziegen. Foto: Anja Fischer.

Solidarisches Teilen und kollektives Arbeiten zeigen eine soziale Wertehaltung, die bei Nichteinhaltung durchaus Tadeln hervorruft. Kollektives Handeln stellt eine Risikominimierung dar, die integrativen Charakter aufweist.


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