Difference between revisions of "Die Diskurstheorie von Juergen Habermas/Rationalitaet"
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Vorheriges Kapitel: 3.2 Praktische und kommunikative Vernunft
3.3 Kommunikative Rationalität
verfasst von Werner Zips und Matthäus Rest
Die kommunikative Theorie des Handelns beruht auf der Grundannahme, dass diese Rationalität dem sprachlichen telos eingeschrieben ist. Sie bildet ein Ensemble zugleich ermöglichender und beschränkender Bedingungen. "Wer immer sich einer natürlichen Sprache bedient, um sich mit einem Adressaten über etwas in der Welt zu verständigen, sieht sich genötigt, eine performative Einstellung einzunehmen und sich auf bestimmte Präsuppositionen (stillschweigende Voraussetzungen; etwas was dem Habitus[1] bei Bourdieu in mancher Hinsicht verwandt ist) einzulassen. Er muss unter anderem davon ausgehen, dass die Beteiligten ihre illokutionären Ziele (Anm.: Kommunikative Funktionen des Sprechaktes) ohne Vorbehalte verfolgen, ihr Einverständnis an die intersubjektive Anerkennung von kritisierbaren Geltungsansprüchen binden und die Bereitschaft zeigen, interaktionsfolgenrelevante Verbindlichkeiten, die sich aus einem Konsens ergeben, zu übernehmen. Was derart in die Geltungsbasis der Rede eingelassen ist, teilt sich auch den übers kommunikative Handeln reproduzierten Lebensformen mit. Die kommunikative Rationalität äußert sich in einem dezentrierten Zusammenhang transzendental ermöglichender, strukturbildender und imprägnierender Bedingungen, aber sie ist kein subjektives Vermögen, das den Aktoren sagen würde, was sie tun sollen" (Habermas 1992: 18).
Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.3.2
Nächstes Kapitel: 3.4 Faktizität und Geltung