Soziale Gruppe/Bezugsgruppen
Vorheriges Kapitel: 7.2 Formelle und informelle Gruppen
7.3 Bezugsgruppen
verfasst von Theresa Fibich und Rudolf Richter
Laut Bahrdt (2003: 89f) werden jene Gruppen als Bezugsgruppen bezeichnet, „die an den Rollenträger die Erwartungen herantragen, welche die Rolle[1] ausmachen und sich auch für die Verhängung von Sanktionen bei Abweichungen interessieren“. Das Individuum orientiert sich also stark an den von einer konkreten Bezugsgruppe an es herangetragenen Erwartungen. Das kann beispielsweise eine bestimmte Kleidung in einer Jugendsubkultur sein oder aber auch in einer Firma. Dem Individuum ist wichtig sich entsprechend der Erwartungen der anderen (der Mitglieder der Bezugsgruppe) zu verhalten. Dabei muss die Bezugsgruppe aber nicht notwendigerweise eine soziale Gruppe mit interner Rollendifferenzierung, Wir-Gefühl etc. darstellen. Bahrdt (2003: 90) bringt hier das Beispiel einer Zeitung, die zwar von der Bezugsgruppe einer „Leser- Gemeinde“ ausgeht, welche aber nicht als soziale Gruppe zu bezeichnen ist.Bezugsgruppen können also "soziale Gruppen" sein, müssen es aber nicht.
Verweise:
[1] Siehe Kapitel 6