Erzeuger/Bio-Erzeugergemeinschaften
Vorheriges Kapitel: 7.1 Der Blick auf Bio-Bauernhöfe Österreichs
Contents
7.2 Der Blick auf Bio-Erzeugergemeinschaften
verfasst von Christian R. Vogl, Susanne Kummer und Anna Hartl
Eine Erzeugergemeinschaft entsteht durch den Zusammenschluss mehrerer Biobetriebe. Die Gründung und erfolgreiche Durchführung erfordert viel Engagement und Kooperationsbereitschaft, hat jedoch viele Vorteile durch die Nutzung von Synergien. Je nach Schwerpunkt und Ausrichtung der Erzeugergemeinschaft kann die Zusammenarbeit folgende Bereiche umfassen:
- Erweiterung der Produktpalette durch Zusammenführung der verschiedenen Produkte der einzelnen Betriebe
- Aufgabenteilung und Spezialisierung innerhalb der Erzeugergemeinschaft
- Entwicklung von Know-how, z.B. bei Anbauverfahren für neue Kulturen
- Aufteilung der Investitionskosten und gemeinschaftliche Nutzung von Spezialmaschinen und Aufbereitungsanlagen
- Kooperation bei der Weiterverarbeitung von Produkten
- Qualitätskontrolle
- gemeinsame Vermarktung
Beispiele für Erzeugergemeinschaften sind Die Hoflieferanten und die Bergkräutergenossenschaft Hirschbach.
Inhalt
7.2.1 Die Hoflieferanten
Die Bio-Erzeugergemeinschaft Die Hoflieferanten[1] ist ein Zusammenschluss von mehreren Biobauern aus Oberösterreich. Die Gemeinschaft betreibt 3 Bioläden in der Region, bietet Bio-Catering an und beliefert mittels eines eigenen Vertriebes Großküchen, Gastronomiebetriebe und Geschäfte in der Region.
Eines der wichtigsten Prinzipien neben der biologischen Wirtschaftsweise ist die regionale Vermarktung der Produkte. Die Herstellung der Produkte erfolgt im Rahmen bäuerlicher Produktion auf den Betrieben der Gemeinschaft. So gibt es in der Gemeinschaft eine Hofmolkerei und eine Hofbäckerei. Weiters werden Fleisch- und Wurstprodukte sowie Fruchtsäfte hergestellt und vermarktet. Jeder der Produzenten ist mit Name und Adresse nachvollziehbar. Der unmittelbare Bezug zum Bio-Bauern als Qualitätsgarant ist das Markenzeichen des Angebotes. Das Sortiment der Hoflieferanten beinhaltet naturbelassene Milchprodukte, Getreide, Brot und Backwaren, Fleisch- und Wurstprodukte, Geflügel, Eier und Fruchtsäfte.
Verweise:
[1] https://web.archive.org/web/2005*/http://www.diehoflieferanten.at
7.2.2 Bergkräutergenossenschaft Hirschbach
Die Bergkräutergenossenschaft wurde 1986 als Selbsthilfe von Mühlviertler Bergbauernbetrieben gegründet, die in der ihrer Region nach Produktionsalternativen und Möglichkeiten der Existenzsicherung suchten. Sie spezialisierten sich auf Anbau und Vermarktung von Bio- Kräutern und Kräuterprodukten. Das Ziel war vollwertige Lebensmittel herzustellen. Die Kräuter werden auf 500 - 900 m Seehöhe überwiegend in Handarbeit angebaut und zeichnen sich dadurch durch hohe Qualität aus. Die 37 Betriebe werden vom organisch biologischen Landesverband Oberösterreich kontrolliert.
Der größte Teil der Kräuter stammt aus dem Mühlviertel. Um das Angebot zu erweitern werden zusätzlich auch Bio-Kräuter und -Gewürze importiert, die in Österreich nicht wachsen (z.B. Pfeffer) oder nicht in den erforderlichen Mengen angebaut werden (z.B. Kamille). Die Herkunft der Produkte wird auf der Verpackung deklariert. Die Produktpalette umfasst verschiedenste Kräutertees, Gewürze, Kräuterbäder & Kräuterkissen, Kräuteressig & -öle sowie Geschenkideen wie z.B. Briefpapier.
Quelle: www.bergkraeuter.at[1]
Verweise:
[1] https://web.archive.org/web/2005*/http://www.bergkraeuter.at