Soziale Rolle/Rollenkonflikte

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6.2 Intra- und Interrollenkonflikte

verfasst von Theresa Fibich und Rudolf Richter

Robert K. Merton[1]] (1910-2003), ein Schüler von Talcott Parsons[2], meint, dass zu jeder sozialen Position nicht nur eine einzige Rolle, sondern ein gesamtes Rollen- Set gehört, wobei nicht alle Rollen ständig in Interaktion bzw. sichtbar sind. Das impliziert mehrere Erwartungen an eine/n PositionsträgerIn, die unter Umständen sogar im Widerspruch zu einander stehen. Es entstehen sogenannte Rollenkonflikte.

  • Intrarollenkonflikt: An ein und dieselbe Rolle werden unterschiedliche widersprüchliche Erwartungen gerichtet. Eine Rolle kann also von verschiedenen Erwartungen unterschiedlicher Bezugsgruppen konfrontiert sein. Beispiele: eine Volksschullehrerin, die pädagogisch motiviert keine Hausaufgaben geben möchte, damit aber gegen den Willen des Direktors und der Eltern handeln würde. Der Werkmeister, der untergebenen ArbeiterInnen, KundInnen und dem Inhaber gegenüber steht. (vgl. Abels 2009b: 115f)
  • Interrollenkonflikt: An ein Individuum werden verschiedene Erwartungen an verschiedene Rollen gestellt. Beispiel: Lehrer ist verwandt mit einem Schüler und soll dessen Schularbeit benoten. Ein Student hat für eine Prüfung zu lernen, ist als bester Freund auf die Abschiedsfeier eines Kumpels eingeladen und sollte aber eigentlich seiner Tante beim Umziehen helfen. (vgl. Abels 2009b: 115f)

Verweise:
[1] http://agso.uni-graz.at/lexikon/klassiker/merton/33bio.htm
[2] http://agso.uni-graz.at/lexikon/klassiker/parsons/39bio.htm


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