Theoriegeschichte der Kultur- und Sozialanthropologie/Symbolische Anthropologie

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Vorheriges Kapitel: 2.5 Claude Lévi-Strauss und der französische Strukturalismus

2.6 Symbolische Anthropologie und konkurrierende Ansätze

verfasst von Wolfgang Kraus und Matthias Reitter
Ab den 1960er Jahren diversifizierte sich die anthropologische Theorienbildung zunehmend und kann nicht mehr als klare Abfolge von Theorieansätzen beschrieben werden. Um diese Zeit kam es unter anderem in den USA zu einer Neubelebung materialistisch-evolutionistischer Ansätze im Neoevolutionismus und in der Kulturökologie. In Frankreich, aber auch anderswo, wurden marxistische Ansätze einflussreich (Eriksen 2010: 23f.).

Die nachhaltigste Wirkung aber hatten die etwa zeitgleich entstehenden Strömungen der symbolischen und kognitiven Anthropologie. Diese idealistisch ausgerichteten Ansätze waren vor allem an Denkzusammenhängen und Weltbildern[1] interessiert und führten die kulturrelativistische Tradition in den USA[2] weiter. Ihr Ziel war es, eine Kultur in ihrer inneren Logik zu erfassen. Neben David Schneider[3] (1918-1995) war der wohl bekannteste unter den VertreterInnen einer symbolischen Anthropologie Clifford Geertz[4] (1926-2006), der wie Schneider Kultur als "a system of symbols and meanings" verstand. Er prägte für seinen Ansatz den Begriff der "interpretive anthropology", der interpretativen Anthropologie.


Verweise:
[1] Siehe Kapitel 3.1.4
[2] Siehe Kapitel 2.3
[3] http://en.wikipedia.org/wiki/David_M._Schneider
[4] Siehe Kapitel 2.7



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