Theoriegeschichte der Kultur- und Sozialanthropologie
2 Theoriengeschichte der Kultur- und Sozialanthropologie
verfasst von Wolfgang Kraus und Matthias Reitter
Die Kultur- und Sozialanthropologie ist (so wie die anderen Sozialwissenschaften[1]) eine vergleichsweise junge Disziplin[2]. Fragen, die wir heute als typisch anthropologisch ansehen, haben zwar Philosophen und Historiker schon seit der Antike beschäftigt. Thomas Hylland Eriksen[3] (2010: 10ff.) rechnet diese Vorläufer der "Proto-Anthropology" zu. Theoretische Modelle sozialer und kultureller Zusammenhänge, die als solche rezipiert und diskutiert wurden - kurz: eine explizite anthropologische Theorienbildung - gab es aber erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Aus diesen Theoriediskursen bildete sich unser Fach, das etwa ab der Jahrhundertwende akademisch institutionalisiert wurde und sich in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts seine charakteristische Methodologie erarbeitete. Eriksen[4] (2010: 10-26) gibt einen sehr nützlichen Überblick über die Entwicklung des Faches, der hier lediglich ergänzt und nuanciert werden soll.
Inhaltsverzeichnis
2 Theoriengeschichte der Kultur- und Sozialanthropologie
- 2.1 Der klassische Evolutionismus
- 2.2 Diffusionismus und Kulturkreislehre
- 2.3 Franz Boas und der US-amerikanische Kulturrelativismus
- 2.4 Der britische Funktionalismus
- 2.5 Claude Lévi-Strauss und der französische Strukturalismus
- 2.6 Symbolische Anthropologie und konkurrierende Ansätze
- 2.7 Clifford Geertz und die Folgen
- 2.8 Literatur
Weitere Kapitel dieser Lernunterlage
1 Was ist Kultur- und Sozialanthropologie?
3 Themenbereiche
Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.17 der Lernunterlage Grundlagen sozialwissenschaftlicher Methodologie: Empirische Forschung in den Sozialwissenschaften
[2] http://ksa.univie.ac.at/institut/geschichte/
[3] http://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_Hylland_Eriksen
[4] http://www.amazon.co.uk/Small-Places-Large-Issues-Introduction/dp/0745317723
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