Marxismus historischer Materialismus Evolutionismus

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2 Marxismus, historischer Materialismus, Evolutionismus

Verfasst von Gertraud Seiser und Elke Mader

  • Feldarbeit in den ecuadorianischen Anden. Foto: Elke Mader
  • Fischer am Inle-See in Burma. Foto: Elke Mader

Eine Denktradition, die großen Einfluss auf die ökonomische Anthropologie des 20. Jahrhunderts ausübt, ist die Politische Ökonomie von Karl Marx. In diesem Zusammenhang ist der Marx'sche Ansatz des Historischen Materialismus von zentraler Bedeutung. Darunter versteht man die Vorstellung, dass es zwar der Mensch selbst ist, der seine gesellschaftliche und materielle Umwelt gestaltet. Aber diese vom Menschen geschaffene Umwelt wirkt wieder auf ihn zurück, sie bestimmt sein Bewusstsein. Daher sollte nicht -- wie etwa Hegel meinte -- eine Geschichte der Ideen geschrieben werden, sondern eine der Menschen und ihrer gesellschaftlichen Praxis. Das gesellschaftliche Sein des Menschen ist dabei in letzter Instanz durch die ökonomischen Verhältnisse bestimmt, die wiederum einer historischen Entwicklung unterworfen sind. Daraus ergibt sich die enge Verbindung des Marx'schen Denkens zu den materialistisch orientierten Evolutionisten in der Frühphase der Kultur- und Sozialanthropologie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

Weitere Kapitel dieser Lernunterlage

1 Vorläufer
3 Neoklassik oder Rational Choice
4 Institutionalismus und Substantivismus
5 Neomarxismus


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