Neoklassik
3 Neoklassik oder Rational Choice
Verfasst von Gertraud Seiser und Elke Mader
Die neoklassische Wirtschaftstheorie geht davon aus, dass es nur eine einzige universelle ökonomische Logik gibt. Diese Logik kommt auf der Ebene des Entscheidungsverhaltens der Individuen zum Tragen [1].
Hat ein Individuum die Auswahl zwischen zwei oder mehreren Gütern, entscheidet es rational, d.h. es wählt jenes Gut, das mit geringstem Aufwand den größten Nutzen oder die größte Bedürfnisbefriedigung [2] verspricht.
Einen ausgezeichneten Überblick über die wesentliche Begrifflichkeit der Neoklassik oder rational choice theory stellt Andreas Novy [1] zur Verfügung. Insbesondere die Punkte 2.2.1 und 2.2.5 inklusive aller Unterpunkte sind in gleicher Weise für die ökonomische Anthropologie von Relevanz.
Im Rahmen der Ökologischen Anthropologie kommt die neoklassische Wirtschaftstheorie vor allem durch ihren Einfluss auf die Schule (Forschungsrichtung) der Formalisten zu tragen.In dieser Lernunterlage kann auf die Theorieentwicklung in den einzelnen ideologischen Feldern nur sehr kursorisch anhand der Hauptvertreter eingegangen werden. Wer sich für die Geschichte der ökonomischen Anthropologie aus einer neoklassischen Perspektive interessiert, sei insbesondere auf Plattner (1989), Rössler (1999) und Ensminger (2002) verwiesen. Kritische Positionen dazu bieten Halperin (1994) und Wilk (1996).
Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.2.5.1 der Lernunterlage Internationale Politische Ökonomie
[2] Siehe Kapitel 2.2.5.4 der Lernunterlage Internationale Politische Ökonomie
[3] Siehe Kapitel 2.2 der Lernunterlage Internationale Politische Ökonomie
Inhaltsverzeichnis
Weitere Kapitel dieser Lernunterlage
1 Vorläufer
2 Marxismus, historischer Materialismus, Evolutionismus
4 Institutionalismus und Substantivismus
5 Neomarxismus
Nächstes Kapitel: 3.1 Raymond Firth