Difference between revisions of "Textsorten/Zielpublikum"
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− | Die Frage, für wen man schreibt, ist '''nicht nur im Bereich des Journalismus''', des '''Sachbuches[1]''' oder der Belletristik bedeutend. Auch als WissenschaftlerIn gibt es einige Gründe, warum man versuchen sollte, sich beim '''Verfassen eines Textes[2]''' ein gewisses '''Bild von''' seinem '''Zielpublikum''' (BetreuerIn der '''Diplomarbeit[3]''', WissenschaftlerInnen aus einer anderen Fachdisziplin, LeserInnen einer Qualitätszeitung usw.) zu machen. Auch wenn dies immer nur mit Einschränkungen möglich ist, ist es hilfreich, um '''Inhalte bestmöglich kommunizieren zu können'''. Wichtige Unterschiede gibt es besonders in der verwendeten '''Sprache[4]''' ('''Fachvokabular[5]''', '''Satzbau[6]''' etc.) und in der Länge und '''Struktur[7]''' des Geschriebenen. | + | Die Frage, für wen man schreibt, ist '''nicht nur im Bereich des Journalismus''', des '''Sachbuches[[Textsorten/Verwechselte Publikationsarten#2.3.2 Sachbuch|[1]]]''' oder der Belletristik bedeutend. Auch als WissenschaftlerIn gibt es einige Gründe, warum man versuchen sollte, sich beim '''Verfassen eines Textes[[ Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens/Wissenschaftlicher Text2|[2]]]''' ein gewisses '''Bild von''' seinem '''Zielpublikum''' (BetreuerIn der '''Diplomarbeit[[Textsorten/Arten von wissenschaftlichen Texten#2.2.8 Diplom-/ Magisterarbeit|[3]]]''', WissenschaftlerInnen aus einer anderen Fachdisziplin, LeserInnen einer Qualitätszeitung usw.) zu machen. Auch wenn dies immer nur mit Einschränkungen möglich ist, ist es hilfreich, um '''Inhalte bestmöglich kommunizieren zu können'''. Wichtige Unterschiede gibt es besonders in der verwendeten '''Sprache[[Grundlagen_des_wissenschaftlichen_Schreibens/Stil#1.5 Stilistische Fragen und Wortwahl|[4]]]''' ('''Fachvokabular[[Grundlagen_des_wissenschaftlichen_Schreibens/Stil#1.5.1 Fachterminologie|[5]]]''', '''Satzbau[[Grundlagen_des_wissenschaftlichen_Schreibens/Stil#1.5.2 Fremdworte/Satzbau/Struktur|[6]]]''' etc.) und in der Länge und '''Struktur[[Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit|[7]]]''' des Geschriebenen. |
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Die vier Fragen (Was, Wie, Wem, Warum) basieren auf der klassischen prozessanalytischen Formel des US-amerikanischen Politikwissenschafters '''Harold D. Lasswell''' (1902-1978). | Die vier Fragen (Was, Wie, Wem, Warum) basieren auf der klassischen prozessanalytischen Formel des US-amerikanischen Politikwissenschafters '''Harold D. Lasswell''' (1902-1978). | ||
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Auch wenn Lasswells Untersuchungen in dieser Form heute nicht mehr haltbar sind, weil sich Kommunikation und die Erforschung der Wirkungen medialer Inhalte als weit komplexer erwiesen hat, schaffen uns Teile dieser Formel immer noch eine gute Basis bei den Überlegungen im Vorfeld der eigenen Textproduktion. | Auch wenn Lasswells Untersuchungen in dieser Form heute nicht mehr haltbar sind, weil sich Kommunikation und die Erforschung der Wirkungen medialer Inhalte als weit komplexer erwiesen hat, schaffen uns Teile dieser Formel immer noch eine gute Basis bei den Überlegungen im Vorfeld der eigenen Textproduktion. | ||
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− | [2] Siehe Kapitel 1.2<br /> | + | [[ Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens/Wissenschaftlicher Text2|[2] Siehe Kapitel 1.2]]<br /> |
− | [3] Siehe Kapitel 2.2.8<br /> | + | [[Textsorten/Arten von wissenschaftlichen Texten#2.2.8 Diplom-/ Magisterarbeit|[3] Siehe Kapitel 2.2.8]]<br /> |
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− | [5] Siehe Kapitel 1.5.1<br /> | + | [[Grundlagen_des_wissenschaftlichen_Schreibens/Stil#1.5.1 Fachterminologie|[5] Siehe Kapitel 1.5.1]]<br /> |
− | [6] Siehe Kapitel 1.5.2<br /> | + | [[Grundlagen_des_wissenschaftlichen_Schreibens/Stil#1.5.2 Fremdworte/Satzbau/Struktur|[6] Siehe Kapitel 1.5.2]]<br /> |
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Das "Was" lässt sich für uns als WissenschaftlerInnen ganz allgemein mit '''„wissenschaftliche Erkenntnisse“''' bzw. ein „wissenschaftliches Thema“ beschreiben. Das bedeutet konkret, dass wir im Rahmen unserer Profession '''keine Romane oder Erzählungen''' schreiben. Wir verfassen auch '''keine politischen Manifeste oder''', was besonders StudienanfängerInnen hin und wieder passiert, '''Reise- oder Erlebnisberichte'''. | Das "Was" lässt sich für uns als WissenschaftlerInnen ganz allgemein mit '''„wissenschaftliche Erkenntnisse“''' bzw. ein „wissenschaftliches Thema“ beschreiben. Das bedeutet konkret, dass wir im Rahmen unserer Profession '''keine Romane oder Erzählungen''' schreiben. Wir verfassen auch '''keine politischen Manifeste oder''', was besonders StudienanfängerInnen hin und wieder passiert, '''Reise- oder Erlebnisberichte'''. | ||
− | '''Wissenschaftlicher Inhalt''' hat '''wissenschaftliche Kriterien[1]''' zu erfüllen. | + | '''Wissenschaftlicher Inhalt''' hat '''wissenschaftliche Kriterien[[Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens/Wissenschaftlicher Text|[1]]]''' zu erfüllen. |
− | Jede wissenschaftliche Arbeit durchläuft im Vorfeld einen '''Themenfindungsprozess[2]'''. | + | Jede wissenschaftliche Arbeit durchläuft im Vorfeld einen '''Themenfindungsprozess[[Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens/Wissenschaftlicher Text2#1.2.1 Wie komme ich zu einem Thema?|[2]]]'''. |
− | '''Verweise | + | '''Verweise:'''<br /> |
− | [1] Siehe Kapitel 1.1<br /> | + | [[Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens/Wissenschaftlicher Text|[1] Siehe Kapitel 1.1]]<br /> |
− | [2] Siehe Kapitel 1.2.1<br /> | + | [[Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens/Wissenschaftlicher Text2#1.2.1 Wie komme ich zu einem Thema?|[2] Siehe Kapitel 1.2.1]]<br /> |
==2.1.2 Wie wollen wir jemandem etwas mitteilen?== | ==2.1.2 Wie wollen wir jemandem etwas mitteilen?== | ||
− | Das '''„Wie“''', also die '''Form oder auch das Medium''' selbst, ist einerseits vom '''„Wem“''', andererseits aber auch vom '''„Was“''' (Inhalt) abhängig. Sie können durch die '''Möglichkeiten des Bildes''' und des '''Tones''' in einem '''wissenschaftlichen Film''' oder einer multimedial aufbereiteten Arbeit im Internet manche Inhalte umfassender transportieren als in der rein '''verschriftlichten Form''' eines gedruckten '''Fachartikels[1]'''. Ein Beitrag für das Radio oder für das '''Internet[2]''' ist vom '''Aufbau[3]''' und der '''Sprache[4]''' anders geartet als eine '''wissenschaftliche Monographie[5]'''. | + | Das '''„Wie“''', also die '''Form oder auch das Medium''' selbst, ist einerseits vom '''„Wem“''', andererseits aber auch vom '''„Was“''' (Inhalt) abhängig. Sie können durch die '''Möglichkeiten des Bildes''' und des '''Tones''' in einem '''wissenschaftlichen Film''' oder einer multimedial aufbereiteten Arbeit im Internet manche Inhalte umfassender transportieren als in der rein '''verschriftlichten Form''' eines gedruckten '''Fachartikels[1]'''. Ein Beitrag für das Radio oder für das '''Internet[[ Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens/Wissenschaftlicher Text2#1.2.3.3 Internetbeiträge|[2]]]''' ist vom '''Aufbau[[Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit|[3]]]''' und der '''Sprache[[Grundlagen_des_wissenschaftlichen_Schreibens/Stil#1.5 Stilistische Fragen und Wortwahl|[[Textsorten/Arten von wissenschaftlichen Texten#2.2.4 Zeitschriftenartikel|[4]]]]]''' anders geartet als eine '''wissenschaftliche Monographie[[Textsorten/Verwechselte Publikationsarten#2.3.3 Fachbuch|[5]]]'''. |
'''Sprache und Struktur''' sind sowohl '''vom Zielpublikum''' als '''auch vom Medium abhängig'''. Ein '''Problem''' des/der WissenschaftlerIn ist es, beim Kommunizieren von Erkenntnissen darauf zu achten, wissenschaftlichen Inhalt '''nicht zugunsten der allgemeinen Verständlichkeit zu sehr''' zu '''vereinfachen'''. | '''Sprache und Struktur''' sind sowohl '''vom Zielpublikum''' als '''auch vom Medium abhängig'''. Ein '''Problem''' des/der WissenschaftlerIn ist es, beim Kommunizieren von Erkenntnissen darauf zu achten, wissenschaftlichen Inhalt '''nicht zugunsten der allgemeinen Verständlichkeit zu sehr''' zu '''vereinfachen'''. | ||
− | '''Verweise | + | '''Verweise:'''<br /> |
− | [ | + | [[Textsorten/Arten von wissenschaftlichen Texten#2.2.4 Zeitschriftenartikel|[4] Siehe Kapitel 2.2.4]]<br /> |
− | [2] Siehe Kapitel 1.2.3.3<br /> | + | [[ Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens/Wissenschaftlicher Text2#1.2.3.3 Internetbeiträge|[2] Siehe Kapitel 1.2.3.3]]<br /> |
− | [3] Siehe Kapitel 3<br /> | + | [[Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit|[3] Siehe Kapitel 3]]<br /> |
− | [4] Siehe Kapitel 1.5<br /> | + | [[Grundlagen_des_wissenschaftlichen_Schreibens/Stil#1.5 Stilistische Fragen und Wortwahl|[4] Siehe Kapitel 1.5]]<br /> |
− | [5] Siehe Kapitel 2.2.3<br /> | + | [[Textsorten/Verwechselte Publikationsarten#2.3.3 Fachbuch|[5] Siehe Kapitel 2.2.3]]<br /> |
− | ==2.1. | + | ==2.1.3 Wem wollen wir etwas mitteilen?== |
Wir müssen in einem gewissen Maß abschätzen, '''wer''' unsere '''LeserInnen''' sein werden, für die wir unsere Texte verfassen. Danach müssen wir sowohl den Inhalt als auch die '''Sprache entsprechend ausrichten'''. | Wir müssen in einem gewissen Maß abschätzen, '''wer''' unsere '''LeserInnen''' sein werden, für die wir unsere Texte verfassen. Danach müssen wir sowohl den Inhalt als auch die '''Sprache entsprechend ausrichten'''. | ||
− | Die '''ersten Arbeiten[1]''', die Sie verfassen werden, werden Sie höchstwahrscheinlich während Ihres Studiums schreiben. Sie erstellen sie also im Rahmen Ihrer akademischen Ausbildung und müssen damit zuallererst zum Ausdruck bringen, dass Sie einige formale und wissenschaftliche Grundlagen beherrschen. Ihr '''erstes''' '''Zielpublikum''' werden damit vermutlich in erster Linie '''Lehrende an der Universität''' sein, die vor allem darauf achten, ob Sie ihr neuerworbenes Handwerkszeug entsprechend beherrschen. | + | Die '''ersten Arbeiten[[ Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens/Wissenschaftlicher Text2#1.2.1 Wie komme ich zu einem Thema?|[1]]]''', die Sie verfassen werden, werden Sie höchstwahrscheinlich während Ihres Studiums schreiben. Sie erstellen sie also im Rahmen Ihrer akademischen Ausbildung und müssen damit zuallererst zum Ausdruck bringen, dass Sie einige formale und wissenschaftliche Grundlagen beherrschen. Ihr '''erstes''' '''Zielpublikum''' werden damit vermutlich in erster Linie '''Lehrende an der Universität''' sein, die vor allem darauf achten, ob Sie ihr neuerworbenes Handwerkszeug entsprechend beherrschen. |
− | '''Später''' werden Sie sich an die '''Scientific Community''' richten '''oder''' auch an ein '''allgemeines Publikum''', dem Sie im '''Rahmen der Erwachsenenbildung''', über '''Zeitungsbeiträge''' bis zu Beiträgen in '''Sachbüchern[2]''' Ihre Erkenntnisse näher bringen wollen. | + | '''Später''' werden Sie sich an die '''Scientific Community''' richten '''oder''' auch an ein '''allgemeines Publikum''', dem Sie im '''Rahmen der Erwachsenenbildung''', über '''Zeitungsbeiträge''' bis zu Beiträgen in '''Sachbüchern[[Textsorten/Verwechselte Publikationsarten#2.3.2 Sachbuch|[2]]]''' Ihre Erkenntnisse näher bringen wollen. |
− | '''Verweise | + | '''Verweise:'''<br /> |
− | [1] Siehe Kapitel 1.2.1<br /> | + | [[ Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens/Wissenschaftlicher Text2#1.2.1 Wie komme ich zu einem Thema?|[1] Siehe Kapitel 1.2.1]]<br /> |
− | [2] Siehe Kapitel 2.3.2<br /> | + | [[Textsorten/Verwechselte Publikationsarten#2.3.2 Sachbuch|[2] Siehe Kapitel 2.3.2]]<br /> |
− | ==2.1. | + | ==2.1.4 Warum wollen wir jemandem etwas mitteilen?== |
'''Warum?''' - Weil wir unsere '''Arbeiten zu einem bestimmten Zweck''' verfassen. Wir wollen damit etwas erreichen (und sei es nur, dass es um gute Noten und ein Zeugnis geht), wir wollen, dass sie '''verstanden''' werden und wir wollen ja auch ganz besonders, dass sie '''gelesen werden'''. | '''Warum?''' - Weil wir unsere '''Arbeiten zu einem bestimmten Zweck''' verfassen. Wir wollen damit etwas erreichen (und sei es nur, dass es um gute Noten und ein Zeugnis geht), wir wollen, dass sie '''verstanden''' werden und wir wollen ja auch ganz besonders, dass sie '''gelesen werden'''. | ||
Auch als WissenschaftlerIn verfolgen Sie mit einer Arbeit ein bestimmtes Ziel. Sie möchten ein '''Seminar mit Erfolg''' abschließen; Sie möchten, dass eine Zeitung Ihre Beiträge regelmäßig abdruckt, um Ihr Fachwissen an ein breiteres Publikum weiterzugeben; Sie möchten mit Ihren Publikationen '''in der Scientific Community Gehör finden'''. | Auch als WissenschaftlerIn verfolgen Sie mit einer Arbeit ein bestimmtes Ziel. Sie möchten ein '''Seminar mit Erfolg''' abschließen; Sie möchten, dass eine Zeitung Ihre Beiträge regelmäßig abdruckt, um Ihr Fachwissen an ein breiteres Publikum weiterzugeben; Sie möchten mit Ihren Publikationen '''in der Scientific Community Gehör finden'''. | ||
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Latest revision as of 09:39, 31 October 2019
Vorheriges Kapitel: 2. Textsorten
Contents
2.1 Für wen schreibe ich? Wer ist mein Zielpublikum?
Verfasst von Peter H. Karall und Aurelia Weikert
Die Frage, für wen man schreibt, ist nicht nur im Bereich des Journalismus, des Sachbuches[1] oder der Belletristik bedeutend. Auch als WissenschaftlerIn gibt es einige Gründe, warum man versuchen sollte, sich beim Verfassen eines Textes[2] ein gewisses Bild von seinem Zielpublikum (BetreuerIn der Diplomarbeit[3], WissenschaftlerInnen aus einer anderen Fachdisziplin, LeserInnen einer Qualitätszeitung usw.) zu machen. Auch wenn dies immer nur mit Einschränkungen möglich ist, ist es hilfreich, um Inhalte bestmöglich kommunizieren zu können. Wichtige Unterschiede gibt es besonders in der verwendeten Sprache[4] (Fachvokabular[5], Satzbau[6] etc.) und in der Länge und Struktur[7] des Geschriebenen.
Folgenden Fragen sind bei diesen Überlegungen von Nutzen:
- Was (welchen Inhalt) wollen wir jemandem näherbringen?
- Wie (in welcher Form) wollen wir das tun?
- Wem wollen wir etwas näherbringen?
- Warum (zu welchem Zweck) wollen wir das tun?
Die vier Fragen (Was, Wie, Wem, Warum) basieren auf der klassischen prozessanalytischen Formel des US-amerikanischen Politikwissenschafters Harold D. Lasswell (1902-1978).
"Who Says What in Which Channel to Whom with What Effect?"
Er meinte, damit den Kommunikationsprozess allgemeingültig beschreibbar machen zu können.
Auch wenn Lasswells Untersuchungen in dieser Form heute nicht mehr haltbar sind, weil sich Kommunikation und die Erforschung der Wirkungen medialer Inhalte als weit komplexer erwiesen hat, schaffen uns Teile dieser Formel immer noch eine gute Basis bei den Überlegungen im Vorfeld der eigenen Textproduktion.
Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.3.2
[2] Siehe Kapitel 1.2
[3] Siehe Kapitel 2.2.8
[4] Siehe Kapitel 1.5
[5] Siehe Kapitel 1.5.1
[6] Siehe Kapitel 1.5.2
[7] Siehe Kapitel 3
Inhalt
2.1.1 Was wollen wir jemandem mitteilen?
Das "Was" lässt sich für uns als WissenschaftlerInnen ganz allgemein mit „wissenschaftliche Erkenntnisse“ bzw. ein „wissenschaftliches Thema“ beschreiben. Das bedeutet konkret, dass wir im Rahmen unserer Profession keine Romane oder Erzählungen schreiben. Wir verfassen auch keine politischen Manifeste oder, was besonders StudienanfängerInnen hin und wieder passiert, Reise- oder Erlebnisberichte.
Wissenschaftlicher Inhalt hat wissenschaftliche Kriterien[1] zu erfüllen.
Jede wissenschaftliche Arbeit durchläuft im Vorfeld einen Themenfindungsprozess[2].
Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.1
[2] Siehe Kapitel 1.2.1
2.1.2 Wie wollen wir jemandem etwas mitteilen?
Das „Wie“, also die Form oder auch das Medium selbst, ist einerseits vom „Wem“, andererseits aber auch vom „Was“ (Inhalt) abhängig. Sie können durch die Möglichkeiten des Bildes und des Tones in einem wissenschaftlichen Film oder einer multimedial aufbereiteten Arbeit im Internet manche Inhalte umfassender transportieren als in der rein verschriftlichten Form eines gedruckten Fachartikels[1]. Ein Beitrag für das Radio oder für das Internet[2] ist vom Aufbau[3] und der Sprache[[Grundlagen_des_wissenschaftlichen_Schreibens/Stil#1.5 Stilistische Fragen und Wortwahl|[4]]] anders geartet als eine wissenschaftliche Monographie[5].
Sprache und Struktur sind sowohl vom Zielpublikum als auch vom Medium abhängig. Ein Problem des/der WissenschaftlerIn ist es, beim Kommunizieren von Erkenntnissen darauf zu achten, wissenschaftlichen Inhalt nicht zugunsten der allgemeinen Verständlichkeit zu sehr zu vereinfachen.
Verweise:
[4] Siehe Kapitel 2.2.4
[2] Siehe Kapitel 1.2.3.3
[3] Siehe Kapitel 3
[4] Siehe Kapitel 1.5
[5] Siehe Kapitel 2.2.3
2.1.3 Wem wollen wir etwas mitteilen?
Wir müssen in einem gewissen Maß abschätzen, wer unsere LeserInnen sein werden, für die wir unsere Texte verfassen. Danach müssen wir sowohl den Inhalt als auch die Sprache entsprechend ausrichten.
Die ersten Arbeiten[1], die Sie verfassen werden, werden Sie höchstwahrscheinlich während Ihres Studiums schreiben. Sie erstellen sie also im Rahmen Ihrer akademischen Ausbildung und müssen damit zuallererst zum Ausdruck bringen, dass Sie einige formale und wissenschaftliche Grundlagen beherrschen. Ihr erstes Zielpublikum werden damit vermutlich in erster Linie Lehrende an der Universität sein, die vor allem darauf achten, ob Sie ihr neuerworbenes Handwerkszeug entsprechend beherrschen.
Später werden Sie sich an die Scientific Community richten oder auch an ein allgemeines Publikum, dem Sie im Rahmen der Erwachsenenbildung, über Zeitungsbeiträge bis zu Beiträgen in Sachbüchern[2] Ihre Erkenntnisse näher bringen wollen.
Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2.1
[2] Siehe Kapitel 2.3.2
2.1.4 Warum wollen wir jemandem etwas mitteilen?
Warum? - Weil wir unsere Arbeiten zu einem bestimmten Zweck verfassen. Wir wollen damit etwas erreichen (und sei es nur, dass es um gute Noten und ein Zeugnis geht), wir wollen, dass sie verstanden werden und wir wollen ja auch ganz besonders, dass sie gelesen werden.
Auch als WissenschaftlerIn verfolgen Sie mit einer Arbeit ein bestimmtes Ziel. Sie möchten ein Seminar mit Erfolg abschließen; Sie möchten, dass eine Zeitung Ihre Beiträge regelmäßig abdruckt, um Ihr Fachwissen an ein breiteres Publikum weiterzugeben; Sie möchten mit Ihren Publikationen in der Scientific Community Gehör finden.
Nächstes Kapitel: 2.2 Verschiedene Arten von wissenschaftlichen Texten