Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens/Wissenschaftlicher Text2

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Vorheriges Kapitel: 1.1 Was ist ein wissenschaftlicher Text?

1.2 Wie entsteht ein wissenschaftlicher Text?

Verfasst von Peter H. Karall und Aurelia Weikert

Abbildung 1: Konzipieren und Durchführen einer wissenschaftlichen Arbeit

Der wissenschaftliche Text ist in unserem Fach die manifeste Darstellung kultur- oder sozialwissenschaftlicher Forschung.

Die Entstehung eines wissenschaftlichen Textes ist im Kontext der Forschung zu betrachten und kann nicht von dieser losgelöst werden. Die Grafik visualisiert die großen, für die Entstehung einer wissenschaftlichen Arbeit notwendigen Arbeitschritte.

Inhalt

1.2.1 Wie komme ich zu einem Thema?

Mit der selbständigen Themenfindung sollten Sie sich von Beginn an beschäftigen.

Die schriftlichen Arbeiten, die Sie während Ihres Studiums abfassen müssen, bauen in ihren Anforderungen und dem geforderten Umfang stufenweise aufeinander auf.

Am Anfang stehen Proseminararbeiten[1] und kleinere Hausarbeiten. In einigen Proseminaren werden Themen oder Themenblöcke zur Auswahl gestellt.

In Seminaren verhält es sich ähnlich, wobei hier zumindest versucht werden sollte, sich einen Aspekt aus einem Überthema auszusuchen.

Im Rahmen der Diplomarbeit[2] und der Dissertation[3] ist das Thema und die Fragestellung selbständig zu erarbeiten. Es ist hier ratsam, die bis dahin während des Studiums gewonnenen Interessen und Erkenntnisse mitzuberücksichtigen.

Mühsam kann es sein, in Ermangelung einer eigenen Idee und konkreter Vorstellungen, unüberlegt eine vorgeschlagene Arbeit zu übernehmen. Es gibt während des Studiums kaum etwas Schlimmeres, als eine groß angelegte Arbeit zu einem Thema verfassen zu müssen, das den persönlichen Interessen und den bis dahin erworbenen Fähigkeiten nicht entspricht. Da man vom gewählten Forschungsfeld üblicherweise zumindest ein halbes Jahr begleitet wird und eine Menge Arbeit zu investieren ist, ist es besser, selbst Freude an der Thematik zu haben und sich dafür ernsthaft zu interessieren.

Die Themen aller weiteren wissenschaftlichen Publikationen entwickeln sich zumeist im Rahmen des Forschungsbereiches, auf den man sich spezialisiert hat. Sie können durch die Anfrage (Call for Papers) einer Fachzeitschrift oder eines Symposiums ebenso motiviert sein, wie durch eigene Anliegen und fachliche Interessen.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.2.7
[2] Siehe Kapitel 2.2.8
[3] Siehe Kapitel 2.2.9


1.2.1.1 Allgemeine Tipps im Vorfeld der Themenfindung

Hilfreich bei der Themenfindung können ganz allgemein ein paar Tipps sein:

  • Durch das gezielte Sammeln und Aufarbeiten von eigenen Seminararbeiten[1] und Lehrveranstaltungsmitschriften bekommt man während des Studiums einen guten Überblick über die verschiedenen wissenschaftlichen Theorien und Themenfelder des Faches. Dadurch lassen sich auch persönliche Interessen abstecken, in die es weiter vorzudringen gilt.

  • Themen, zu denen man bereits selbst etwas geschrieben hat und Fachliteratur, in die man eingearbeitet ist, können oft eine Basis für Neues schaffen. Sinnvoll ist es, sich den eigenen Interessen entsprechend mögliche verwandte Themen zu überlegen.

  • Schon von Beginn des Studiums an sollte eine Ideensammlung in Form von Notizen angelegt werden, in der kontinuierlich Anregungen, Querverweise, bibliographische und inhaltliche Angaben zu Büchern[2] und Artikeln sowie unterschiedliche Gedanken festgehalten werden. Am besten eignet sich dafür ein kleines Notizbuch mit einem strapazierfähigen Einband, das man bequem überallhin mitnehmen kann. Es kann später auf Feldforschungen auch als Feldforschungstagebuch weitergeführt werden und hält auch ältere Schlüsselinformationen griffbereit.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.2.7
[2] Siehe Kapitel 1.2.3.6.2


1.2.1.2 Drei Fragen zum Einstieg

Haben Sie sich für ein Themenfeld entschieden, das Ihren Interessen entgegenkommt, sollten Sie sich drei wichtige Fragen stellen:

  1. Ist diese Thematik für Institut/BetreuerIn/AuftraggeberIn (Zeitschrift, Symposium etc.) interessant?
  2. Kann die Thematik entsprechend wissenschaftlich aufgearbeitet werden? Das heißt zum Beispiel: Können Sie einen Aspekt herausgreifen, den Sie vom Umfang in Ihrer Arbeit unterbringen?
  3. Ist diese Arbeit in einer bestimmten (entweder geforderten oder selbstgesetzten) Zeit zu bewältigen?


zu 1. Ist diese Thematik für Institut/BetreuerIn interessant?

  • Basisliteratur zu vielen Teilbereichen der Fachrichtung wird in den verschiedenen Lehrveranstaltungen erläutert und empfohlen. Gemeinsam mit dem LV-Stoff ermöglicht das in vielen Fällen einen ersten Überblick über Forschungsthemen und Forschungsstand. Sie erfahren über diese Lehrveranstaltungen auch einiges über die Lehrenden am Institut und deren fachliche Interessen.

  • Bei Artikeln für Zeitschriften[1] ist es später sinnvoll, sich um geplante Schwerpunktpublikationen umzusehen, zu denen man möglicherweise einen Beitrag einbringen kann.

  • Im Vorfeld der Diplomarbeit[2] oder einer größeren Projektarbeit besprechen Sie sich mit dem/der Dozenten/in oder Professor/in, bei dem/der Sie gerne diese Arbeit schreiben möchten. Legen Sie ihm oder ihr ein Konzept[3] von ca. 2-3 Seiten vor, damit der oder die Betreuer/in eine konkrete Vorstellung von Ihrer Idee und Ihrer Herangehensweise bekommt.


zu 2. Kann die Thematik entsprechend wissenschaftlich aufgearbeitet werden?

  • Das heißt zum Beispiel: Können Sie einen Aspekt herausgreifen, den Sie vom Umfang her in Ihrer Arbeit unterbringen? Schon Karl Popper hat einmal gesagt, der/die Wissenschaftler/in müsse ein Problem haben, kein Thema!

  • Diese Feststellung verweist auf einen der häufigsten Fehler, der gemacht wird, nämlich dass man häufig zwar ein interessantes Thema gefunden hat, dass dieses aber ohne einschränkende und konkretisierende Fragestellung[4] nicht bearbeitet werden kann, da es nicht greifbar ist, oder dass die Fragestellung so weit gefasst ist, dass deren Beantwortung Jahre dauern würde.

  • Wichtig: Versuchen Sie immer einen ganz konkreten Aspekt herauszugreifen!

  • Formulieren Sie eine Frage, die Sie in Ihrer Arbeit beantworten wollen!

  • Generell: Schauen Sie, ob es zu einem von Ihnen ins Auge gefassten Thema bereits umfangreiche Literatur gibt (wichtig auch Diplomarbeiten und Dissertationen am Institut). Sollte die Thematik schon zu umfassend behandelt worden sein, versuchen Sie einen anderen Seitenstrang oder Aspekt zu finden, der evtl. damit im Zusammenhang steht. Im äußersten Notfall überlegen Sie sich ein neues Thema!


zu 3. Ist diese Arbeit in einer bestimmten (entweder geforderten oder selbstgesetzten) Zeit zu bewältigen?

  • Bereits in der Konzeptionsphase einer wissenschaftlichen Arbeit müssen Überlegungen zur Zeitplanung angestellt werden. Nur durch einen präzisen Zeitplan[5], in dem Sie alle Arbeitsschritte überblicken, wird es Ihnen gelingen, stressfrei eine gute Arbeit zu verfassen.

  • Arbeiten, die „in letzter Minute“ begonnen werden, merkt man das immer an.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.2.4
[2] Siehe Kapitel 2.2.8
[3] Siehe Kapitel 1.2.2.7
[4] Siehe Kapitel 1.2.2.5
[5] Siehe Kapitel 1.2.2.5

1.2.2 Planung und Strukturierung

Die Orientierungs- und Planungsphase besteht hauptsächlich aus fünf miteinander verschränkten Arbeitsschritten. In diesem Abschnitt Ihrer wissenschaftlichen Arbeit schaffen Sie sich eine solide Basis für alles Weitere.

Die Teilaufagben sind:

  • Themenfindung (inkl. Hypothesenbildung)

  • Überblicksrecherche und Literaturauswahl

  • Präzisierung des Vorhabens (Strukturierungs- und Visualisierungsmethoden)

  • Rohentwurf (Konzept/Exposee, vorläufiges Inhaltsverzeichnis, Benennung der einzelnen Kapitel, Begründung der Reihenfolge)

  • Zeitplanerstellung

Die Planungs- und Strukturierungsphase dient dem konkreten Einstieg in ein wissenschftliches Vorhaben und der Konzeptionierung der wissenschaftlichen Arbeit.

Die einzelnen Arbeitschritte sind als einander ergänzend zu verstehen. Das bedeutet auch, dass es häufig sinnvoll ist, wieder zu einem bereits behandelten Teil zurückzukehren, um Ergänzungen oder Korrekturen vorzunehmen.

Zum Abschluss dieser Phase sollten Sie aber ein klares Konzept und einen Zeitplan für Ihr Projekt in der Hand haben.


1.2.2.1 Formulierung einer Forschungsfrage

Im Zentrum wissenschaftlicher Forschung steht das Gewinnen neuer Erkenntnisse, das bedeutet, Antworten auf offene Fragen zu finden. Am Anfang jeder wissenschaftlichen Arbeit steht entsprechend eine oder evtl. mehrere Forschungsfragen. Diese präzisieren das Thema und machen es untersuchbar.

Eine angemesse Forschungsfrage zu entwickeln, steht am Beginn jeder Arbeit. Das kann schwierig und zeitaufwändig sein, aber erst sie ermöglicht Ihnen die gezielte Suche nach entsprechender Literatur[1] und die Eingrenzung Ihres Themas. Haben Sie keine oder eine unzureichende Frage, fließt das Thema auseinander und ist nicht sinnvoll bearbeitbar.

Bei der Entwicklung Ihrer Forschungsfrage/n können Ihnen Mindmaps[2] oder andere Visualisierungsmittel[3] helfen.

Bei der Formulierung gilt der Grundsatz: Je enger und präziser desto besser.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2.3.4
[2] Siehe Kapitel 1.2.2.6.2
[3] Siehe Kapitel 1.2.2.6


1.2.2.2 Formulierung einer Hypothese

Unter einer wissenschaftlichen Hypothese versteht man eine vorläufige, also nicht gesicherte, Annahme, die aus Beobachtungen und/oder logischem Schließen hervorgeht. Eine Hypothese[1] wird im Rahmen der Hypothesenbildung gewonnen und dient der Erklärung und Klärung bestimmter Fragen und Problemstellungen. Die Hypothesenbildung ist ein kreativer Akt des/r Forschers/in. Sie muss sich am wissenschaftlichen Forschungsprozess bewähren und darin verifizierbar bzw. falsifizierbar sein.

Eine wissenschaftliche Arbeit benötigt neben einem klaren Problem bzw. einer klaren Frage, die die Forschung leitet, immer auch eine oder mehrere Hypothesen, die am Anfang des Vorhabens stehen. Erst dadurch kann die Forschung systematisch aufgebaut werden.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.7.4 der Lernunterlage Einführung in die Empirischen Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie

1.2.2.3 Überblicksrecherche

<p>Eine erste Überblicksrecherche ist notwendig, um das Themenfeld zu erschließen und eine Übersicht über passende Literatur zu bekommen. Meistens ist es zielführend, wenn Sie mit Ihrer Recherche in der eigenen Institutsbibliothek beginnen und dann über das Internet andere wissenschaftliche Bibliothekskataloge und Fachjournale einsehen.

Falls Sie zu Beginn Ihres Studiums mit Bereichen konfrontiert sind, die Ihnen noch unbekannt sind, beginnen Sie am besten mit einführenden Überblickswerken und vertiefen ihre Lektüre Schritt für Schritt.

Achtung:

  • Gehen Sie kritisch mit Informationen aus dem Internet um. Institutionen wie die Wikipedia sind keine verlässliche wissenschaftliche Quelle.

  • Selbst Websites, die von Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen betreut werden, sind nicht immer verlässlich, da es sich bei dem angebotenen Content oft um studentische Facharbeiten oder Diskussionsplattformen handelt.

  • Verwechseln Sie Büchereien nicht mit wissenschaftlichen Bibliotheken. Obwohl der Bestand von öffentlichen Büchereien in den letzten Jahren zunehmend erweitert und auf Fachbücher ausgeweitet wurde, finden Sie dort in erster Linie Belletristik und Sachbücher[1], die wissenschaftlichen Kriterien nicht entsprechen. Der Besuch einer städtischen Bücherei reicht im Normalfall nicht aus, um eine wissenschaftliche Hausarbeit zu verfassen.

Es ist besonders wichtig, so bald als möglich zu beginnen, sich einen Überblick über entsprechende Fachliteratur zu verschaffen, da sich dadurch auch herausstellen kann, dass ein Thema möglicherweise im Rahmen einer kleineren Abhandlung bzw. eines engen zeitlichen Rahmens nicht zu bearbeiten ist, weil es entweder noch zu wenige Untersuchungen in diesem Umfeld gibt, oder die Literatur nicht erhältlich ist. Gerade im Rahmen eines Seminars wirkt es sich daher oft negativ aus, sich mit den ersten Recherchen zu lange Zeit zu lassen und erst nach einigen Wochen zu bemerken, dass man sich in eine Sackgasse begeben hat.

Wie stellen Sie möglichst schnell fest, ob Literatur für Ihre Zwecke wahrscheinlich geeignet ist oder nicht?

  • Lesen Sie das Inhaltsverzeichnis[2]! Dadurch können Sie einen ersten Eindruck von der Struktur und dem Inhalt eines Werkes bekommen.

  • Lesen Sie die Einleitung[3] und den Schluss[4]! In einer guten wissenschaftlichen Arbeit bilden Einleitung und Schluss eine Klammer um den ganzen Text. Anhand der Einleitung erfahren Sie Konkretes über den Inhalt und den Aufbau der Arbeit, sowie über die methodische Vorgehensweise des/der Forschers/in. Der Schluss beinhaltet in den meisten Fällen eine kurze Zusammenfassung der Arbeit und der zentralen Ergebnisse.

  • Sehen Sie sich das Literatur- und Quellenverzeichnis[5] an!

Daran erkennen Sie, ob der/die AutorIn einschlägig fundierte Werke verwendet hat, ob die verwendete Literatur dem Stand der Zeit entspricht und ob die verwendeten Arbeiten evtl. einseitig ideologisch gefärbt sind. Je mehr Sie im Laufe ihres Studiums zur/m Fachfrau/mann werden, umso leichter werden Sie sich mit der Beurteilung der Literatur[6] tun. Die Bibliographie ist zudem sehr hilfreich, weil sie selbst wiederum auf andere Werke verweist, die Sie möglicherweise ebenfalls lesen sollten.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.3.2
[2] Siehe Kapitel 3.2
[3] Siehe Kapitel 3.4
[4] Siehe Kapitel 3.6
[5] Siehe Kapitel 3.7
[6] Siehe Kapitel 1.2.3.2


1.2.2.4 Literaturauswahl

Nach der sondierenden Überblicksrecherche müssen Sie bei der konkreten Auswahl von wissenschaftlicher Literatur bereits Ihre Forschungsfragen formuliert haben. Das bedeutet, dass Sie ausgehend von Ihren konkreten wissenschaftlichen Leitfragen auch Fragen an die Literatur haben müssen: Wonach suchen Sie und was soll Ihnen ein Werk beantworten?

Wichtig: Vermeiden Sie einen Sammelrausch! Umberto Eco hat dieses Phänomen in der wissenschaftlichen Arbeitsweise als Neokapitalismus der Information bezeichnet. Gemeint ist damit einerseits, dass Sie sich tendenziell jede Menge Bücher ausleihen, die dann lediglich herumliegen, weil Sie sich durch schlechtes Zeitmanagement in der Zeit verschätzen, die zum Lesen und zur Bearbeitung nötig ist, oder andererseits, dass Sie sich diese Bücher alle kopieren, in der falschen Hoffung, sie später zu lesen.

Durch exzessives Kopieren bauen Sie lediglich eine Papierhalde!

Bemühen Sie sich, Bücher und Artikel immer sofort zu bearbeiten, fertigen Sie Notizen und Exzerpte[1] an und kopieren Sie nur das, was Sie wirklich brauchen! (Das kann allerdings auch sein, weil Sie zur Ansicht kommen, dass Sie einiges, das Sie jetzt gar nicht berücksichtigen können, für eine spätere Arbeit brauchen werden und das Buch nur sehr schwer zugänglich ist.)

Bereits durch die geschickte Literaturauswahl, deren sorgfältige Bearbeitung und einen sinnvollen Plan schaffen Sie sich eine solide Basis.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2.3.6.1


1.2.2.5 Zeitmanagement

Zeitmanagement ist ein wichtiger Bestandteil des wissenschaftlichen Arbeitens und des Verfassens wissenschaftlicher Texte.

Wenn Hausarbeiten im Laufe des Studiums scheitern oder nicht zur Zufriedenheit ausfallen, liegt das meist an der unzureichenden Zeitplanung und Konzeptionierung.

Texten, die erst kurz vor Abgabeschluss begonnen werden, merkt man das immer an. - Sie sind inhaltsschwach und fehlerhaft.

Erstellen Sie grundsätzlich für alle Arbeiten einen konkreten Zeitplan! Die Erfahrung zeigt, dass es dann ohnehin schwer genug ist, diesen einzuhalten. Wenn Sie aber keine Zeiteinteilung vorgenommen haben, kann das fatale Folgen haben. Es wäre nicht das erste Mal, dass Studierende deshalb ihr Studium nie abgeschlossen haben, weil sie ganz einfach die Diplomarbeit[1] aus zeitlichen Gründen nicht geschafft haben. Dies aber nicht, weil sie nicht gut genug waren, sondern weil sie sich permanent in der Arbeitsorganisation verschätzt haben und es dann irgendwann einmal aufgeben mussten.

Zur Zeitplanung gehört auch die entsprechende Organisation Ihres Forschungsmaterials[2] und Ihrer Unterlagen. Sie sollten alles immer so aufbereitet haben, dass Sie im Falle einer längeren Unterbrechung (weil Sie berufstätig sind, krank werden, etc.) ohne größere Probleme da einsteigen können, wo Sie zuletzt stehen geblieben sind.

Um sich einen vernünftigen Zeitplan erstellen zu können, ist es vor allem einmal nötig, sich einen fundierten Überblick über das Gesamtthema zu verschaffen. Je genauer Sie bereits am Anfang jeder Arbeit vorgehen, desto leichter wird es später.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.2.8
[2] Siehe Kapitel 1.2.3.6


1.2.2.5.1 Was ist ein Gantt-Diagramm?

Abbildung 2: Gantt-Diagramm

Ein Gantt-Diagramm, benannt nach dem US- amerikanischen Ingenieur Henry Laurence Gantt (1861-1919), ist ein Werkzeug, um den zeitlichen Ablauf von Projekten und deren einzelner Teilschritte zu visualisieren.

Es handelt sich dabei um ein Balkendiagramm, in dem sowohl der sequenzielle als auch der parallele Ablauf bzw. Fortschritt einer Arbeit dargestellt werden kann. Damit ist es auch bestens geeignet, um auf möglichst einfache Weise den Zeitplan einer wissenschaftlichen Arbeit und der wissenschaftlichen Textproduktion zu strukturieren.

Die folgende Abbildung eines solchen Gantt- Diagramms enthält den Zeitplan zur Abfassung eines wissenschaftlichen Artikels[1] im Umfang von etwa 20 Manuskriptseiten für eine Fachzeitschrift. Die Darstellung und der entsprechende zeitliche Horizont lassen sich an andere Arbeiten adaptieren und können als realistisches Beispiel aus der wissenschaftlichen Publikationspraxis eine Vorstellung davon geben, in welcher Relation zueinander einzelne Arbeitsschritte gesetzt werden müssen. Erst dadurch lässt sich die Einhaltung eines Zeitplanes ohne größere Probleme gewährleisten.

Die Darstellung zeigt sehr schön sinnvolle Überlappungen einzelner Arbeitsschritte. Beispielsweise laufen Recherche, Materialbearbeitung und Schreiben über lange Zeit hindurch parallel.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.2.4


1.2.2.6 Womit strukturiere ich meine Arbeit?

Eine Struktur für Ihre Arbeit ist unerlässlich! So mühsam die Strukturierung einer wissenschaftlichen Arbeit sein kann, so wichtig ist sie. Sie dient der Ordnung Ihrer Ideen, der Trennung eigener von fremden Ansätzen und der Orientierung während des Schreibens und Lesens. Eine gut überlegte Struktur zieht sich wie ein roter Faden durch Ihre Arbeit und hilft, bei „Durchhängern“ wieder zu diesem roten Faden zurückzufinden. Wenn Sie im Schreibprozess nicht vorankommen, hilft oft ein Blick auf den Entwurf Ihrer Struktur[1]. Wenn Sie Gefahr laufen, sich beim Lesen zu verzetteln, hilft Ihnen ebenfalls Ihre Strukturierung. Die Struktur stellt eine Vorstufe zum Inhaltsverzeichnis dar.

Gute Strukturierungswerkzeuge sind Cluster, Mindmaps und der Strukturbaum. Diese Methoden dienen nicht nur der Strukturierung, sondern auch der Entwicklung der Fragestellung[2]. Sofern Sie diese Methoden ausprobieren wollen, brauchen Sie nur Stift und Papier; und verwenden Sie stets das Querformat!

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 3
[2] Siehe Kapitel 1.2.2.1


1.2.2.6.1 Cluster

Clustering ist eine assoziative Verknüpfung von Ideen zu einem Thema. Der Sinn von Clustering ist, dass neben der linken Gehirnhälfte (rationales, analytisches Denken) auch die rechte Gehirnhälfte (bildhaftes und assoziatives Denken) aktiviert wird. Der Begriff „Cluster“ kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie „Traube“, „Büschel“. Die Idee wurde von Gabriele Rico als eine Grundmethode für kreatives Schreiben entwickelt. Das Motto ist: Spielen Sie mit Ihren Ideen! Probieren Sie Clustering zuerst mit einem anschaulichen und konkreten Begriff (z.B. Tisch, nass, Kuss). Clustern Sie nicht länger als etwa fünf Minuten, danach versiegt meist der Strom assoziativer Ideen.

Gerhirnhälften

1.2.2.6.1.1 Der erste Schritt /Cluster (a)

Schreiben Sie in die Mitte eines Blattes einen Begriff oder eine Idee. Notieren Sie nun assoziativ Ihre Ideen zu dem Begriff strahlenförmig darum herum. Verfolgen Sie anfangs einen Zweig des Clusters, und schreiben Sie möglichst viele Einfälle nebeneinander. Verbinden Sie schließlich diese Begriff miteinander. Sobald Ihnen zu einem Begriff nichts mehr einfällt, beginnen Sie mit einer Idee an einer anderen Stelle des Clusters, u.s.w. Wichtig ist, dass Sie Ihre Ideen unzensiert entfalten. Ignorieren Sie deshalb jegliche logische Ordnung, und beurteilen Sie Ihre Einfälle auch nicht. Es geht nicht um eine große Menge brauchbarer Ideen, sondern um das ungehinderte Entfalten Ihrer Ideen. Es gibt bei dieser Methode keine richtigen und keine falschen Einfälle!

Cluster (a)
1.2.2.6.1.2 Der zweite Schritt /Cluster (b)

Als nächsten Schritt betrachten Sie Ihre Ideen. Einige Aspekte werden Sie mehr, einige weniger interessieren. Schreiben Sie Ihr Cluster um, d.h. Sie schreiben nur mehr jene Aspekte, die Sie interessieren. Sie wählen aus und schichten um, das Cluster erhält deutlichere Konturen.

Cluster (b)
1.2.2.6.1.3 Der dritte Schritt /Cluster (c)

Wählen Sie schließlich einen Themenschwerpunkt aus. Schreiben Sie diesen in die Mitte, und gruppieren Sie die bereits vorhandenen Ideen und vielleicht auch geänderte oder neue Einfälle um Ihren Themenschwerpunkt herum. Lassen Sie Ihre Blicke zwischen den Begriffen schweifen, konkretisieren Sie Ihre Ideen und spinnen Sie Ihre Einfälle weiter und zeichnen Sie Verbindungen!

Cluster (c)

1.2.2.6.2 Mindmaps

Eine Mindmap (=Gedankenkarte) als Ordnungs- und Strukturverfahren stellt die Beziehung verschiedener Begriffe zueinander dar. Im Unterschied zum Cluster werden die Begriffe bereits geordnet. Das Mindmapping wurde in den 60er Jahren des 20. Jh.s von Tony Buzan entwickelt.

Setzen Sie das Kernwort/Ihr Thema in die Mitte. Die wichtigsten Gesichtspunkte, unter denen Sie das Thema betrachten, werden als „Äste“ im Uhrzeigersinn angefügt. An diese Hauptäste lassen sich weitere Zweige anordnen. Sie können immer weiter verzweigen. In der Mindmap zeigt sich die Gewichtung der Begriffe und die Beziehung dieser zueinander. (Siehe auch Cluster (c)). D.h., ist ein Begriff oder eine Gruppe von Begriffen überproportional umfangreich, so überprüfen Sie, ob diesen Begriffen tatsächlich ein so großes Gewicht in Ihrer Arbeit zukommen soll, oder ob Sie die Begriffe vielleicht in mehrere Kategorien unterteilen sollten. Genauso kann ein Begriff oder eine Gruppe von Begriffen aber auch unterproportional aufscheinen; Lücken werden sichtbar, eventuell sind hier Ergänzungen notwendig. Oft sind mehrere Versuche nötig, bis Ihre Mindmap fertig ist. Im Laufe Ihrer Materialrecherche werden Sie Ihre Mindmap unter Umständen erweiteren und veränderen. Eine gut strukturierte Mindmap ist eine ausgezeichnete Basis für das Inhaltsverzeichnis[1] Ihrer Arbeit.

Beispiel:

Mindmap zum Thema Wunschkinder - künstliche Befruchtung

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 3.2


1.2.2.6.3 Strukturbaum

Beim Strukturbaum gehen Sie von einem Kernbegriff aus und beleuchten dazu verschiedene Facetten dieses Begriffes. Diese ersten Verzweigungen werden weiter untergliedert, bzw. durch weitere Äste ergänzt. Sofern Sie den Strukturbaum für die Themenfindung[1] oder Fragestellung[2] verwenden, können Sie sich nun für bestimmte Äste und Unteräste entscheiden. Sofern Sie den Strukturbaum zur Strukturierung Ihrer Arbeit verwenden, hilft er Ihnen bei der Zuordnung Ihres bereits recherchierten sowie neuen Materials. Der Baum kann weiter wachsen und Sie können - ähnlich wie beim Mindmapping - überprüfen, ob die Äste und Zweige zu stark oder zu schwach gewichtet sind. Ein gut „gewachsener“ Strukturbaum ist eine Basis für ein Inhaltsverzeichnis[3].

Strukturbaum - Beispiel


Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2.1
[2] Siehe Kapitel 1.2.2.1
[3] Siehe Kapitel 3.2


1.2.2.7 Konzept/Exposee

Das Konzept/Exposee ist die überblicksartige Darstellung Ihres Forschungsvorhabens. Es sollte Ihr Projekt[1] auf etwa zwei bis fünf A4 Seiten umreißen. Es ist für Sie selbst – ebenso wie für Ihre/n BetreuerIn oder AuftraggeberIn (z.B. im Zuge der Planungsphase eines Buches) eine Orientierungshilfe. Gerade im Vorfeld der Diplomarbeit[2] ist es wichtig, Ihrer/m DiplomarbeitsbetreuerIn einen solchen Abriss und Plan vorzulegen, damit er/sie sich ein Bild von Ihrem Vorhaben machen kann.

Generell basieren etwa 60 % aller Schwierigkeiten, die es im Umfeld des Verfassens einer schriftlichen Arbeit gibt, darauf, dass das Konzept und die Inhaltsstruktur fehlen.

Wichtig: Beginnen Sie nicht mit dem Schreiben, bevor Sie ein Konzept haben.

Für das Konzept ist es noch nicht nötig, schon alles gelesen zu haben. Sie brauchen aber in jedem Fall bereits eine Fragestellung, Ihre Hypothesen, eine Vorstellung von der Herangehensweise (Methodik), einen guten Überblick über Ihr Material[3] (wissenschaftliche Literatur und evtl. sonstige Quellen[4]) und einen Zeitplan.

Ihr Konzept sollte Folgendes beinhalten:

  • Thema: vorläufiger Arbeitstitel (am besten mit Bezug auf die Kernfrage[5])

  • Kernfrage und Antworten, die Ihre Arbeit geben soll

  • Wissenschaftliche Hypothese/n[6]

  • Ziel der Arbeit: Was möchten Sie damit zeigen? Das ist auch sinnvoll auch, um sich selbst darüber im Klaren zu werden und dies einmal in wenigen Sätzen formuliert zu haben.

  • Methoden[7], die zur Bearbeitung notwendig sind

  • Notwendige Arbeitschritte

  • Quellen und notwendiges Material (z.B. auch Feldforschungsaufenthalt, Sprachkenntnisse, finanzielle Mittel, Genehmigungen)

  • Einschränkungen, die notwendigerweise in Kauf genommen werden müssen (durch Zeitrahmen, finanzielle Mittel etc.)

  • Literaturliste[8]

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1 der Lernunterlage Qualitative Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie
[2] Siehe Kapitel 2.2.8
[3] Siehe Kapitel 1.2.3
[4] Siehe Kapitel 1.2.3.1
[5] Siehe Kapitel 1.2.2.1
[6] Siehe Kapitel 1.2.2.2
[7] Siehe Kapitel 5 der Lernunterlage Qualitative Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie
[8] Siehe Kapitel 3.7


1.2.2.8 Vorläufiges Inhaltsverzeichnis und Kapitel

Erstellen Sie von Anfang an neben einem Konzept/Exposee auch ein Inhaltsverzeichnis[1]. Damit haben Sie die Möglichkeit, schon zu Beginn Ihrer Arbeit das Material einzugrenzen, sich auf die geplanten Kapitel zu konzentrieren und diesen gezielt die zu bearbeitende Literatur zuzuordnen. Zur Strukturierung Ihres vorläufigen Inhaltsverzeichnisses können Sie die Visualisierungsmethode des Mindmappings[2] verwenden, die Ihnen auch dabei helfen kann, zu Ideen für die einzelnen Kapitel[3] und Unterkapitel[4] zu kommen und diese auszuformulieren.

Obwohl nur die genaue Planung und ein gezieltes wissenschaftliches Vorgehen das Fundament für eine gute Arbeit bilden, wird Ihr Projekt bis zum Schluss ein work in progress sein. Sie werden im Laufe Ihres Arbeitsprozesses evtl. erkennen, dass sich einzelne Kapitel als ungeignet herausstellen oder dass die wissenschaftliche Transparenz und Nachvollziehbarkeit weitere Unterkapitel erfordert.

Auch solche Änderungen lassen sich leichter vornehmen, wenn Sie bereits von Beginn an neben der Ausformulierung Ihres Forschungsvorhabens in Form eines Konzeptes ein Inhaltsverzeichnis anlegen, das sich modifizieren lässt.

Das Konzept und das vorläufige Inhaltsverzeichnis zusammen bilden den roten Faden, der Ihnen dabei hilft, ohne Komplikationen durch Ihre Arbeit zu finden.

Verweise in diesem Kapitel:
[1] Siehe Kapitel 3.2
[2] Siehe Kapitel 1.2.2.6.2
[3] Siehe Kapitel 3.2.1.1
[4] Siehe Kapitel 3.2.1.2

1.2.3 Materialbearbeitung

Haben Sie den Themenfindungs[1] - und Konzeptionierungsprozess[2] abgeschlossen, ist es für Sie wichtig, dass Sie Ihr Material in geeigneter Weise bearbeiten.

Dazu ist es auch notwendig, die Brauchbarkeit Ihrer Quellen einzuschätzen, diese zu exzerpieren und so festzuhalten, dass Sie jederzeit damit arbeiten bzw. weiterarbeiten können.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2.1
[2] Siehe Kapitel 1.2.2


1.2.3.1 Was sind Quellen?

Unter Quelle im allgemeinen Sinn kann grundsätzlich alles subsumiert werden, was dem wissenschaftlichen Forschungsprozess als Grundlage dient. Quellen lassen sich damit grob beschreiben als alle Materialien, aus denen wir als ForscherInnen wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen können. Darunter fällt auch die wissenschaftliche Fachliteratur.

Wir müssen allerdings sehr genau zwischen Quellen unterscheiden, die wir wissenschafltich (unter dem Vorbehalt fachlicher Kritik) sofort verwenden und als relativ festen Grund der eigenen Forschung übernehmen und zitieren können (das sind besonders wissenschaftliche Publikationen oder entsprechend aufgearbeitete Aufzeichnungen eigener Feldforschungen[1]) und solchen Quellen, die unter Zuhilfenahme eines wissenschaftlichen Werkzeuges (Methode) erst zu erschließen sind, z.B. Fotos, Briefe, Tagebücher, Statistiken, Interviews, Tonaufnahmen, Filme etc.

Zur letztgenannten Gruppe gehören im Besonderen auch Zeitungsberichte, die zuerst einer wissenschaftlichen Interpretation zu unterziehen sind, um sie verwenden zu können.

Wenn also beispielsweise der Herr X (egal ob er nun Politiker, Redakteur oder Industrieller oder was auch immer ist) einen Kommentar in einer Zeitschrift oder Tageszeitung verfasst, so darf man den Inhalt nicht als wissenschaftlich haltbare Darstellung oder Analyse eines Sachverhaltes betrachten, sondern muss sich zuerst einmal damit auseinander setzen, warum und zu welchem Zweck er dies tut. Ist das, was er schreibt objektiv? Ist es anhand anderer Quellen belegbar?

Sie müssen im Laufe des Studiums lernen herauszufinden, ob Sie einer Aussage vertrauen können, ob ein Inhalt empirisch abgesichert ist und was dahintersteht. Zudem gilt es selbstverständlich gerade bei wertenden Statements immer, Pro und Contra gegenüberzustellen.

Dies gilt gleichermaßen auch für die Verwendung von wissenschaftlicher Literatur.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 5.2.3.4.2.1 der Lernunterlage Qualitative Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie


1.2.3.2 Beurteilung von Quellen

Als Primärquelle zur weiteren Aufarbeitung (zum Beispiel durch Diskursanalyse, Inhaltsanalyse) ist nahezu jedes Material zulässig. Dieses Material ist somit Teil des Untersuchungsgegenstandes.

Bei Literatur, die in der eigenen Arbeit zitiert werden soll, gilt es hingegen zu hinterfragen, ob diese Quelle wirklich geeignet für die Verwendung in einer wissenschaftlichen Arbeit ist.

Generell muss eine wissenschaftlichen Quelle

  1. allgemein zugänglich und nachvollziehbar sein und
  2. bestimmten Qualitätskriterien entsprechen.

Zu 1. Da alle verwendeten Quellen für den/die Leser/in nachvollziehbar sein müssen, müssen sie nicht nur im Text zitiert[1] und im Literaturverzeichnis[2] angeführt werden, sondern auch öffentlich zugänglich sein. Das trifft auf Zeitschriften[3], Bücher und wissenschaftliche Abschlussarbeiten zu, die zumindest über die Fernleihe einer wissenschaftlichen Bibliothek bezogen werden können. Achtung: bei Diplomarbeiten[4] ist das nicht immer der Fall.Seminararbeiten[5], interne Berichte, unveröffentlichte Forschungsergebnisse, firmenspezifische Daten etc. erfüllen diese Kriterien nicht. Auch Internetquellen sind problematisch, vor allem, wenn es sich nicht um elektronische Journale handelt, sondern um einfache Websites. Schlecht oder nicht zugängliche Quellen, deren Verwendung aber unbedingt nötig ist, sollten zumindest dem/r BetreuerIn beziehungsweise wenn möglich auch im Anhang der Arbeit zur Verfügung gestellt werden.

Zu 2.Ob ein Werk wissenschaftlichen Qualitätskriterien entspricht und außerdem konkret als Quelle für die eigene Arbeit in Frage kommt (Aktualität, Relevanz, Forschungsfrage[6]), lässt sich nur im Einzelfall bestimmen. Es gibt dennoch gewissen Orientierungslinien: Wissenschaftliche Forschungsergebnisse oder Erkenntnisse, die als Monographie[7] oder als Artikel[8] in einem Sammelband veröffentlicht werden, sind prinzipiell ebenso vertrauenswürdige Quellen wie Dissertationen oder Habilitationsschriften. Wissenschaftliche Fachzeitschriften[9] (egal ob gedruckt oder im Netz, wenn die elektronische Zeitschrift ein entsprechendes Renommee hat und in der Scientific Community anerkannt ist) zählen ebenso dazu. Anhand der Bibliographie eines Werkes lässt sich oft einschätzen, ob eine Arbeit aktuell ist und dem Stand der Forschung entspricht. Hilfreich kann es auch sein, über die Reputation der/des AutorIn Bescheid zu wissen und Fachrezensionen zu lesen. Sachbücher[10] und Ratgeber[11], die zwar von WissenschafterInnen geschrieben sind, sich aber an ein breites Publikum richten, entsprechen wissenschaftlichen Qualitätskriterien im Normalfall nicht. In den meisten Fällen ist darin auch die Quellentransparenz[12] nicht gegeben. (Es wird darin auf Grund der leichteren Lesbarkeit meist auf Zitate und Verweise verzichtet.) Auch die Qualitätspresse (und umso mehr die Boulevardpresse) beinhaltet aus ähnlichen Gründen meist keine uneingeschränkt verwendbaren Quellen (Artikel, Kommentare, Analysen).

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.3.3
[2] Siehe Kapitel 3.7
[3] Siehe Kapitel 1.3.4.4
[4] Siehe Kapitel 2.2.8
[5] Siehe Kapitel 2.2.7
[6] Siehe Kapitel 1.2.2.1
[7] Siehe Kapitel 2.2.3
[8] Siehe Kapitel 2.2.4
[9] Siehe Kapitel 2.2.4
[10] Siehe Kapitel 2.3.2
[11] Siehe Kapitel 2.3.1
[12] Siehe Kapitel 1.3


1.2.3.3 Internetbeiträge

Achtung:

Gehen Sie besonders kritisch mit Informationen aus dem Internet um!

Auch Institutionen wie die Wikipedia sind keine verlässliche wissenschaftliche Quelle.

Selbst Websites, die von Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen betreut werden, sind nicht immer verlässlich, da es sich bei dem angebotenen Content oft um studentische Facharbeiten oder Diskussionsplattformen handelt.

Vorteile des Internets bei kritischer Auswertung des Materials:

  • hohe Aktualität

  • einfache Zugänglichkeit

  • umfangreiches Bild- und Tonmaterial

Nachteile:

  • Seriosität der Quelle ist oft schwer zu überprüfen

  • Tatsächliche/r UrheberIn ist oft nicht ausfindig zu machen

Wichtig:

  • Sofern Texte in gedruckter Form erhältlich sind, verwenden Sie diese!

  • Bewahren Sie zur genauen Quellenangabe[1] auch einen Ausdruck des
zitierten Dokuments aus dem Internet auf.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.3


1.2.3.4 Sichten des Materials

Um das Material gezielt auf seine Verwertbarkeit hin zu überprüfen, benötigen Sie bereits eine Forschungsfrage[1]. Aus dieser heraus, müssen Sie auch Fragen an ihre Quellen und ihr Material haben.

Das bedeutet allerdings nicht, dass assoziatives oder ungezieltes „Schmökern“ nicht machmal ebenfalls sehr hilfreich sein kann - besonders während der Themenfindungsphase[2].

Ist die Literatursuche im Gange beziehungsweise weiter fortgeschritten, sollte die „Beute“ gesichtet werden, um einen Überblick zu bekommen, wie sich die allgemeine Quellenlage darstellt, was noch fehlt, beziehungsweise in welchen Bereichen noch gesucht werden muss.

Hilfreich sind dabei folgende Fragen:

Entsprechen die Quellen wissenschaftlichen Kriterien oder entpuppen sie sich als nicht gut verwendbare Einführungsliteratur oder populärwissenschaftliche Literatur[3] ?

Passen die Quellen zur eigenen Fragestellung oder behandeln sie das Thema bei genauerem Hinsehen aus einem Aspekt, der vom eigenen Forschungsvorhaben zu weit entfernt ist?

Welche Werke können in welchen Abschnitten der eigenen Arbeit Verwendung finden und wie gut sind daher welche Bereiche abgedeckt?

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2.2.1
[2] Siehe Kapitel 1.2.1
[3] Siehe Kapitel 2.3.2


1.2.3.5 Querlesen

Die Festmeter an gesammeltem, kopiertem und entlehntem Material können zu Beginn der Materialaufarbeitung schnell abschrecken. Folgende Tipps können Ihnen helfen, den Überblick zu bewahren und die Arbeit zu bewältigen, ohne sich in Details zu verlieren:

Verschaffen Sie sich über das Inhaltsverzeichnis[1], die Literaturliste[2] und eventuell die biographischen Angaben zum Autor/zur Autorin einen ersten Eindruck von der Relevanz des Werkes: Behandelt es wirklich Ihr Thema? Wie ist der wissenschaftliche Hintergrund und die Ausrichtung des Autors/der Autorin? Ist er/sie Spezialist/in auf dem Gebiet oder neu in dem Bereich?

Behalten Sie beim Querlesen immer Ihre Frage an den Text im Hinterkopf und prüfen Sie kritisch, ob und wofür Sie den Text verwenden können und möchten. Haben Sie „Mut zur Lücke“: Lassen Sie beim ersten Sichten Kapitel beziehungsweise Passagen aus, die Sie zu weit von Ihrer Fragestellung[3] wegführen!

Notieren Sie schon beim ersten Lesen Ideen, Assoziationen und Querverweise: Auch wenn man sicher ist, dass dieser oder jener Gedanke offensichtlich ist - er kommt oft kein zweites Mal …

Verschiedene Institutionen bieten Kurse im Schnelllesen an, bei denen trainiert wird, Inhalte von Texten schnell zu erfassen, ohne Wort für Wort zu lesen. Wenn Sie daran Interesse haben: Eignen Sie sich diese Technik schon im Vorfeld an, damit Sie für den Ernstfall gerüstet sind!

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 3.2
[2] Siehe Kapitel 3.7
[3] Siehe Kapitel 1.2.2.1


1.2.3.6 Strukturieren des Materials

Das strukturierende Lesen und Bearbeiten Ihrer Quellen ist ein notwendiges Unterfangen und hat zudem viele Vorteile: Der Inhalt des Textes wird dadurch klarer; Bücher müssen nicht wiederholt gelesen werden; Sie schaffen sich „Material", mit dem Sie ohne Probleme weiterarbeiten können.

Mit dem systematischen Lesen, Bearbeiten und Exzerpieren von Lektüre schaffen Sie sich Material, mit dem Sie fundiert weiterarbeiten können. Das Exzerpierte ist eine erste Textform, die Sie in Stichworten erstellt haben. Der weitere Schritt ist die erste Ausformulierung Ihrer Stichworte in ganzen Sätzen. Der so entstehende Text stellt das Gerüst einer Rohfassung[1] dar, das in späteren Arbeitsphasen nochmals bearbeitet, durch weitere Exzerpte und Zitate[2] ergänzt, bewertet etc. wird.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2.4.1
[2] Siehe Kapitel 1.3


1.2.3.6.1 Exzerpieren

Exzerpieren bedeutet, den Inhalt eines Textes zu erfassen, die Kernbestandteile herauszufiltern und in eigenen Worten in möglichst kurzer und prägnanter Form zusammenzufassen. Sofern ein solches Exzerpt direkt (1:1) übernommene Passagen (Zitate[1]) enthält, müssen diese mit der korrekten Quellenangabe[2] festgehalten und bei einer späteren Übernahme in Anführungszeichen ausgewiesen werden.

Exzerpieren ist eine sehr wichtige Fähigkeit, die Sie von Anfang an brauchen. Um sich überhaupt brauchbare Notizen zu den jeweils gelesenen Artikeln machen zu können, ist das richtige Lesen und Kurzfassen von Texten in eigenen Worten unerlässlich. Diese Tätigkeit wird Sie während Ihres ganzen Arbeitsprozesses rund um die Entstehung der Wissenschaftlichen Arbeit begleiten.

Ganz wichtig: Der Seitenumfang des Exzerpierten soll immer wesentlich kürzer sein als das Original!

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.3.3
[2] Siehe Kapitel 1.3


1.2.3.6.2 Anlegen einer Datei/Kartei

Sie sollten von Anfang an neben einer Literaturliste[1] auch eine Kartei (Karteikarten) bzw. eine Datei (am Computer) anlegen, in der Sie alle bereits gefundenen oder noch zu suchenden Arbeiten, mit Vermerken zu deren Brauchbarkeit versehen, notieren.

Sie können in der Folge jede Notiz etc. dann auch sofort den jeweiligen Kapiteln ihres Literaturverzeichnisses zuordnen und haben damit immer einen Überblick über den Stand der einzelnen Teile.

Auf den einzelnen Karteikarten sollten zumindest folgende Angaben enthalten sein:

  • Bibliographische Angaben[2] (in der Form, dass sie später direkt in die Literaturliste übernommen werden können)

  • Angaben zur Fundstelle (Bibliothek, Standort, Bibliothekssignatur des Werkes)

  • URL und Abfragedatum bei Internetquellen[3] (Machen Sie sich hier immer einen Ausdruck oder speichern Sie das entsprechende Dokument in digitaler Form. Hinterfragen Sie immer in verstärktem Maße die Seriosität der Quelle.)

  • Angaben zum Inhalt des Werkes (Beachten Sie, dass Sie den Inhalt so zusammenfassen, dass Sie auch nach längerer Zeit noch verstehen, was die Kernbestandteile der Arbeit waren.)

  • Halten Sie ein paar gute Schlüsselzitate fest, die Sie in Ihrer eigenen Arbeit später 1:1 zitieren[4] können! (Vergessen Sie nicht die Seitenangabe und beachten Sie den Kontext des Zitates. Sie müssen auch nach längerer Zeit noch wissen, wie der/die AutorIn die Aussage gemeint hat und in welchem Zusammenhang sie stand.)

Wenn Sie im Besonderen bei Büchern aus Bibliotheken so vorgehen, erhalten Sie im Laufe der Zeit ein komplettes Karteisystem, das Ihnen später viel Arbeit ersparen wird und das Ihnen hilft, einmal Gelesenes oder zumindest Quergelesenes präsent zu halten.

Tipp: Sie können sich ein solches Karteisystem selbstverständlich auch in Form einer kleinen Datenbank auf dem Computer schaffen. Der Vorteil dabei ist, dass Sie Informationen schneller suchen und später mit copy and paste einfach übernehmen können.

Aber:

Das Anlegen von Karteikarten aus Papier mag vielen im Zeitalter des Heimcomputers antiquiert erscheinen. Die Vorteile liegen jedoch auf der Hand und können am besten mit den Worten des US-amerikanischen KI- und Computerspezialisten Neil Gershenfeld illustriert werden.

Er meinte einmal auf einer Konferenz sinngemäß über das Buch in seiner auf Papier gedruckten Form: Es bootet sofort, braucht keinen Strom, ist unempfindlich und verliert keine Daten.

Erst wenn der Computer das ebenfalls kann, können wir die Idee der Karteikarten und Notizbücher als obsolet betrachten.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 3.7
[2] Siehe Kapitel 1.3.4
[3] Siehe Kapitel 1.3.4.6
[4] Siehe Kapitel 1.3.3.1

1.2.4 Textrevision/Korrektur

Die Textrevision ist sinnvollerweise in vier Etappen zu gliedern:

  • Rohfassung

  • Inhaltliche Revision

  • Editorische Revision

  • Sprachliche Revision

Nachdem der/die AutorIn in diesem Stadium oft schon „textblind“ ist, sollte diese Arbeit eine andere Person übernehmen. Sofern möglich, holen Sie sich TestleserInnen!

Tipp: Es macht sich nie gut, einen Text abzugeben, der vor orthographischen und/oder grammatikalischen Fehlern strotzt. Obwohl Lehrende bei Seminararbeiten[1] oft ein Auge zudrücken, hinterlässt das kein gutes Bild und kann sich sehr wohl notenverschlechternd auswirken. Eine Diplomarbeit[2] oder Dissertation[3] wird mit gravierenden Fehlern nicht angenommen und ist außerdem ein Werk, das öffentlich zugänglich ist. Ein Verlag wird einen schlecht überarbeiteten Text generell ablehnen.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.2.7
[2] Siehe Kapitel 2.2.8
[3] Siehe Kapitel 2.2.9


1.2.4.1 Rohfassung

Als Rohfassung ist die erste Fassung Ihres Textes zu bezeichnen. Idealerweise sollte an diesem Punkt eine Pause gemacht werden. Lassen Sie Ihre Arbeit einige Zeit liegen! Sie können die Arbeit auch jemandem zum Lesen geben, betonen Sie aber, in welcher Fassung die Arbeit vorliegt! Anhand der Rohfassung ist die Klarheit des Themas[1], die Stimmigkeit der Gliederung[2] und die Logik der Arbeit, sowie die Lösung der Fragestellung[3] zu überprüfen.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2.1
[2] Siehe Kapitel 3
[3] Siehe Kapitel 1.2.2.1


1.2.4.2 Inhaltliche Revision

Stellen Sie folgende Fragen an Ihren Text und beantworten Sie sie oder - besser - lassen Sie sie beantworten:

  • Welche Hauptthese vertritt der Text?

  • Finden Sie die Hauptthese interessant?

  • Ist die Hauptthese klar ausgedrückt?

  • Ist die Hauptthese gut belegt, argumentiert, mit Beispielen erläutert?

  • Sind bestimmte Thesen schlecht belegt?

  • Haben Sie alle Aussagen des Textes verstanden?

  • Gibt es überflüssige Teile im Text?

  • Haben Sie Vorschläge zur Verbesserung des Textes?

  • Ist das Thema interessant aufbereitet?

  • Gibt es (in der Einleitung[1]) Hinweise auf die Fragestellung[2], die methodische Vorgangsweise und den Aufbau des Hauptteils[3] ?

  • Gibt es Übergänge zwischen den Abschnitten des Textes?

  • Sind die Hauptthesen und Ergebnisse (zum Schluss) noch einmal betont beziehungsweise zusammengefasst?

  • Ist der Schluss[4] überzeugend?

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 3.4
[2] Siehe Kapitel 1.2.2.1
[3] Siehe Kapitel 3.5
[4] Siehe Kapitel 3.6


1.2.4.3 Editorische Revision

  • Haben Sie alle Zitate[1] (direkte und indirekte) belegt?

  • Haben Sie die Quellenangaben[2] im Fließtext, einheitlich und richtig gehandhabt?

  • Sind alle Quellen des Textes im Quellenverzeichnis[3] enthalten und sind alle Angaben aus dem Quellenverzeichnis auch mindestens einmal im Text angeführt?

  • Haben Sie Tabellen[4], Grafiken und Abbildungen vereinheitlicht, durchnummeriert und gegebenenfalls mit einer Quellenangabe versehen? Die Verweise auf Abbildungen müssen mit der tatsächlichen Nummerierung übereinstimmen!

  • Stimmen die Seitenangaben[5] im Fließtext mit denen im Inhaltsverzeichnis[6] überein?


Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.3.3
[2] Siehe Kapitel 1.3
[3] Siehe Kapitel 3.7
[4] Siehe Kapitel 4.1
[5] Siehe Kapitel 4.2
[6] Siehe Kapitel 3.2


1.2.4.4 Sprachliche Revision

  • Lesen Sie den ganzen Text drei Mal: Abschnitt für Abschnitt / Satz für Satz / von rechts nach links

  • Verwenden Sie die Aktivform und markieren Sie das Subjekt (soweit als möglich): Nicht: „Wie inzwischen bekannt ist ...“, „Entschieden muss der Auffassung widersprochen werden ...“, sondern stattdessen: „Die neuere Forschung widerspricht ...“

  • Formulieren Sie ausführlich, der/die LeserIn ist schlechter informiert als Sie.

  • Verwenden Sie kurze Sätze (soweit als möglich) und möglichst nur einen Nebensatz.

  • Strukturieren Sie: Absätze[1] und Zwischenüberschriften erhöhen die Lesbarkeit.

  • Verwenden Sie als AutorIn die erste Person: „Ich komme daher zu dem Schluss, dass ...“. Stehen Sie zu Ihren Gedanken!

  • Überdenken Sie überflüssige und phrasenhafte Adjektiva (tief greifende Veränderungen, umfassender Gedankenaustausch, eingehende Beratung, dynamisches Wachstum, nackte Wahrheit, brennende Frage, unausbleibliche Folge, goldene Mitte).

  • Definieren Sie Ihre Begriffe[2].

  • Vermeiden Sie (unnötige) Metaphern und Redewendungen („das schlägt dem Fass den Boden aus, die Zeit hat schon manche Träne getrocknet, auch darüber wird Gras wachsen) und erst recht eine falsche und/oder durcheinandergekommene Verwendung derselben (das schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht, der Zahn der Zeit hat schon manche Träne getrocknet und wird auch über diese Wunde Gras wachsen lassen, die Flamme der Begeisterung ist abgeebbt).

  • Überdenken Sie Substantivierungen (nicht: „Eine weitere thematische Eingrenzung bestand in der Konzentration auf die Probleme, wie sie sich ständig in der Alltagskommunikation von DissertantInnen widerspiegelten“, sondern stattdessen: „Ich grenze das Thema ein, indem ich mich auf alltägliche Probleme der DissertantInnen konzentriere.“.

  • Vermeiden Sie Wortwiederholungen.

  • Reihen Sie Zitate[3] nicht (kommentarlos) aneinander, verwenden Sie stattdessen indirekte Zitate[4].

  • Verwenden Sie Anmerkungen/Fußnoten[5] sparsam.

  • Vermeiden Sie Füllworte (eben, ja, wohl, natürlich, wahrscheinlich, wirklich, eigentlich,regelrecht, vielleicht, gewissermaßen, irgendwie, dabei, durchaus etc.)

  • Verwenden Sie die Gendersprache (weibliche und männliche Formen - z.B. „Autor/in“ oder „AutorIn“ -, wenn möglich, verwenden Sie eine neutrale Form - z.B. „Lehrende“, „Studierende“ - oder vermerken Sie am Beginn Ihrer Arbeit, dass Sie die weibliche bzw. männliche Form verwenden, aber selbstverständlich auch jeweils Männer bzw. Frauen meinen)

  • Beachten Sie die Rechtschreib-, Grammatik- und Orthografieregeln!

  • Gehen Sie mit Ironie sparsam um und achten Sie dabei auf die Durchschaubarkeit!

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 4.3
[2] Siehe Kapitel 1.5.1
[3] Siehe Kapitel 1.3.3
[4] Siehe Kapitel 1.3.3.2
[5] Siehe Kapitel 1.3.1


Nächstes Kapitel: 1.3 Zitieren und Anmerkungen


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