Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens/Zitieren

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Vorheriges Kapitel: 1.2 Wie entsteht ein wissenschaftlicher Text?

1.3 Zitieren und Anmerkungen

Verfasst von Peter H. Karall und Aurelia Weikert

In Ihrer wissenschaftlichen Arbeit müssen Sie zur Veranschaulichung, als Beleg, zur Begründung oder zur Widerlegung der Hypothesen [1] andere Werke heranziehen. Sie greifen auf andere Quellen [2] zurück. Quellen werden in primäre und sekundäre unterteilt.

Primäre Quellen sind z.B. Originalzeugnisse wie Akten, Urkunden, handschriftliche Aufzeichnungen[3], Verträge etc.

Sekundäre Quellen setzen sich mit Primärquellen auseinander, sind also Deutungen, Beurteilungen dieser. Prinzipiell können Quellen veröffentlicht oder unveröffentlicht sein.

Durch Anmerkungen geben Sie dem/r LeserIn ergänzende Informationen zum Text. Da diese Anmerkungen den unmittelbaren Textfluss stören würden, stehen sie in einer Fußnote (am Seitenende) oder Endnote (am Ende des gesamten Textes, im Inhaltsverzeichnis[4] extra ausgewiesen).

Wichtig: Sie müssen auf die durchgehende Angabe von Quellen achten!

Tun Sie das nicht, schaffen Sie ein Plagiat[5] !

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2.2.2
[2] Siehe Kapitel 1.2.3.1
[3] Siehe Kapitel 5.2.3.4.1 der Lernunterlage Qualitative Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie
[4] Siehe Kapitel 3.2
[5] Siehe Kapitel 1.3.6

Inhalt

1.3.1 Fußnoten/Endnoten

Fußnoten sind Ergänzungen am Seitenende. Endnoten sind Ergänzungen am Ende des Textes.

Inhalte von Fuß- bzw. Endnoten sind:

  1. z.B. ein ergänzender Hinweis auf weitere Literatur, zu einer bestimmten Diskussion oder ergänzende und kontrastierende Quellen[1],
  2. ein Hinweis auf eine andere Stelle in Ihrer eigenen Arbeit: Sofern Sie sich auf eine vorangegangene Stelle beziehen, benennen Sie dies mit „siehe oben, S. 12“, sofern Sie sich auf eine nachfolgende Stelle beziehen, benennen Sie dies mit „siehe unten, S. 312“.

Achten Sie auf die übereinstimmende Nummerierung Ihrer Anmerkungen, v.a. bei Einfügungen bzw. Wegstreichungen von Textteilen oder Anmerkungen!

Zwecks leichterer Lesbarkeit sind Fußnoten den Endnoten vorzuziehen, da dies oftmaliges Vor- und Zurückblättern erspart. Bei einer jeweils neu beginnenden Nummerierung pro Kapitel[2] (im Falle von Endnoten) muss der/die LeserIn nicht nur vor- und zurückblättern, sondern muss auch jeweils feststellen, um welches Kapitel es sich handelt.

Achtung: Sie müssen die Fuß- bzw. Endnoten fortlaufend nummerieren. Wenn Sie auf eine Anmerkung in einer Fuß- oder Endnote an einer späteren Stelle nochmals verweisen möchten, dürfen Sie auf keinen Fall wieder dieselbe Fuß- bzw. Endnotenziffer einfügen, sondern müssen die nächste fortlaufende Nummer vergeben und können eventuell in der Fuß- bzw. Endnote selbst auf die erste Fuß- bzw. Endnote und die Seite, auf der sie steht, verweisen.

Beschränken Sie die Anmerkungen auf das Wesentliche. Prüfen Sie, ob diese nicht auch in den laufenden Text integriert werden können oder ob Sie darauf verzichten können. Anmerkungen sind kein Abladeplatz für übriggebliebene Materialien! Der Umfang der Anmerkungen darf nicht mit jenem Ihrer Arbeit konkurrieren!

Sofern eine Anmerkung das Ausmaß von mehreren Seiten einnimmt und Sie auf keinen Fall darauf verzichten wollen, können Sie einen Exkurs schreiben. Der Exkurs ist eine Möglichkeit, Überlegungen einzubringen, die den Fließtext oder sogar die Kapitelstrukturierung[3] stören würden. Der Exkurs wird im Inhaltsverzeichnis[4] extra ausgewiesen. Überprüfen Sie aber auch hier die Sinnhaftigkeit!

Formal werden die Anmerkungen mit einer hochgestellten arabischen Ziffer gekennzeichnet. Besteht Verwechslungsgefahr mit Bestandteilen von Formeln, Gleichungen etc., verwenden Sie andere Zeichen, die sich vom Text abheben. Der Schriftgrad der Anmerkungen ist üblicherweise kleiner als der des Haupttextes.

Fuß- bzw. Endnoten können auch als Ort der Quellenangabe verwendet werden. Im Rahmen der hier vorgestellten sozialwissenschaftlichen Zitierweise ist dies jedoch nicht üblich.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2.3.1
[2] Siehe Kapitel 3.2.1.1
[3] Siehe Kapitel 3.2.1
[4] Siehe Kapitel 3.2

1.3.2 Wichtige Abkürzungen im Text

In wissenschaftlichen Abhandlungen ist es üblich, für häufig gebrauchte Hinweise und Anmerkungen Abkürzungen zu verwenden.

Erfinden Sie keine neuen, sondern verwenden Sie die gebräuchlichen.

Es sind Abkürzungen, auf die man sich im Laufe der Zeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft geeinigt hat und die jede/r WissenschafterIn kennen sollte.

Abkürzungen, die Sie selbst generieren, um etwa ein Diagramm[1] zu erläutern, müssen Sie gesondert anführen und erklären.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 4.1


1.3.2.1 Abkürzungen a-h

a.a.O. am angeführten Ort (wird bei mehrmaliger aufeinanderfolgender Angabe derselben Quelle[1] im Haupttext verwendet, soferne auch die Seite ident ist.)
Abb. Abbildung
Anm. Anmerkung (bez. Erläuterungen oder Ergänzungen zu einem Text. In einem wissenschaftlichen Text finden sich diese zumeist in Fußnoten oder Endnoten)
App./Anh. Appendix/Anhang (an das Ende eines Textes gefügter Zusatz mit Tabellen[2], Abbildungen, Tafeln, Fragebögen etc.)
Aufl. Auflage (bez. die auf einmal gedruckten/produzierten Exemplare eines Buches. Jeder Neudruck eines Werkes wird fortlaufend nummeriert. z.B.: 3.Aufl. Diese Angabe kann in der Literaturliste[3] (Bibliographie) einer wissenschaftlichen Arbeit von Bedeutung sein, weil es häufig vom Verlag aus, sowohl inhaltliche, als auch layouttechnische Änderungen zwischen den verschiedenen Produktionen gibt)
Bd. Band (Teil eines mehrteiligen Werkes oder einer Zeitschrift)
ders. derselbe (statt der nochmaligen Anführung eines/r AutorIn bei direkt aufeinanderfolgender Quellenangabe[4])
Dipl. Arb. Diplomarbeit[5]
Diss. Dissertation[6]
ebd./ebda ebenda (statt der nochmaligen Anführung einer Quelle bei direkt aufeinanderfolgender Zitatangabe[7])
et. al. Et alii (und andere: wird bei einer von mehreren AutorInnen[8] verfassten Arbeit statt der Aufzählung aller Namen hinter den des/der ersten AutorIn angehängt)
f./ff. folgende Seite/folgende Seiten (kann in der Kurzquellenangabe[9] statt der Seite stehen, auf der das direkte oder indirekte Zitat endet. Z.B. (Müller 1992: 106f.) statt (Müller 1992: 106-107) bzw. (Müller 1992: 106ff.) statt (Müller 1992: 106-108)
Ges. Ausg. Gesamtausgabe
Hg. / Hrsg. HerausgeberIn[10] (Für eine Sammelpublikation mit mehreren Beiträgen von mehreren AutorInnen verantwortliche/r LeiterIn/RedakteurIn)
Habil.-Schrift. Habilitationschrift
Hb./Handb. Handbuch

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.3.3.1
[2] Siehe Kapitel 4.1
[3] Siehe Kapitel 3.7
[4] Siehe Kapitel 1.3.3.1
[5] Siehe Kapitel 2.2.8
[6] Siehe Kapitel 2.2.9
[7] Siehe Kapitel 1.3.3.1
[8] Siehe Kapitel 1.3.4.1
[9] Siehe Kapitel 1.3.3
[10] Siehe Kapitel 1.3.4.1


1.3.2.2 Abkürzungen i-r

ib./ ibid. ibidem (ebenda[1])
Ill. Illustration
J. Journal
Jb. Jahrbuch
Jg. Jahrgang
Kap. Kapitel[2]
loc. Cit. loco citato (siehe a.a.O.: am angeführten Ort)
N. B./NB nota bene (beachte)
o. a. oben angeführt
o. J. ohne Jahr[3] (bei fehlender gedruckter Angabe des Erscheinungsjahres einer Publikation)
o. O. ohne Ort[4] (bei fehlender gedruckter Angabe des Erscheinungsortes einer Publikation)
o. O. u. J. ohne Ort und Jahr
p. / pp. pagina/paginas (Seite/n)
p. a. per annum (jährlich: meist bezogen auf Erscheinungsart einer Publikationsreihe)
period. periodisch (meist: das regelmäßige Erscheinen einer Publikationsreihe)
Red. Redaktion
red. redigiert (einen Text bearbeitet und druckfertig gemacht) 

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.3.3.1
[2] Siehe Kapitel 3.2.1.1
[3] Siehe Kapitel 1.3.4.14
[4] Siehe Kapitel 1.3.4.14


1.3.2.3 Abkürzungen s-z

S. Seite[1]
s. siehe
Ser. Serie
s. o. siehe oben
s. u. siehe unten
Suppl. Supplement (Ergänzungsband oder Ergänzungsteil eines Werkes)
T./ t. Tomus (Band)
Tab. (Tabelle[2])
tr. / trans. Translation (Übersetzung)
u. a. und andere (wird bei einer von mehreren AutorInnen[3] verfassten Arbeit statt der Aufzählung aller Namen hinter den des/der ersten AutorIn angehängt)
Übers./ übers. ÜbersetzerIn/ übersetzt
veränd. verändert (meist als Zusatz zur Neuauflage eines Buches angegeben, um darauf hinzuweisen, dass in diesem Neudruck inhaltliche Veränderungen gegenüber den bisherigen Auflagen vorgenommen wurden)
verb. verbessert (meist als Zusatz zur Neuauflage eines Buches, wenn am Text Veränderungen im Sinne von Verbeserungen gegenüber der vorangegangenen Auflage durchgeführt wurden)
Verf./ verf. VerfasserIn/ verfasst
Verl. /Vlg. Verlag
Verz. Verzeichnis
vgl. vergleiche (wird meist verwendet, um entweder innerhalb eines Textes einen inhaltlichen Querverweis herzustellen, oder um im Zuge einer Literatur/Quellenangabe einen Bezug zu einem anderen Buch schaffen)
Vjschr. Vierteljahresschrift (bezieht sich auf den Erscheinungszeitraum eines Periodikums)
Vorw. Vorwort
zsgest. zusammengestellt

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 4.2
[2] Siehe Kapitel 4.1
[3] Siehe Kapitel 1.3.4.1

1.3.3 Zitieren im laufenden Text

Sie verwenden Zitate = Quellenangaben als Verweis auf andere AutorInnen, die zum Thema Ihrer Arbeit gearbeitet haben, als Beleg für Zahlen, Daten, Theorien und Fakten.

Prinzipiell ist alles, was nicht als Allgemeinwissen bezeichnet werden kann, mit einer Quelle zu belegen. Kein Grund für die Verwendung von Zitaten ist die Eitelkeit: zu zeigen, dass Sie dieses oder jenes Buch gelesen haben. Die eigene Meinung anderen in den Mund zu legen, macht nur Sinn, wenn ein Zitat den Sachverhalt besonders treffend zum Ausdruck bringt. Gemeinplätze klingen aus dem Mund von Autoritäten auch nicht interessanter!

Beachten Sie:

  • Verwenden Sie eine einheitliche Zitierweise!
  • Achten Sie auf Originaltreue: Zeichensetzung, Hervorhebungen (wie kursiv, fett etc.) oder Fehler im Original müssen wiedergegeben und als solche z.B. mit [sic!] kenntlich gemacht werden werden.
  • Machen Sie jede Änderung sichtbar!
  • AutorIn und Quelle[1] müssen ersichtlich sein.
  • Sie müssen Zitate aus dem Original übernehmen.
  • Sofern Sie es für unentbehrlich halten, aus einem Werk eine Passage, die bereits ein Zitat eines/r anderen AutorsIn ist, selber zu zitieren, die Originalquelle aber trotz größter Bemühungen nicht auftreiben können, geben Sie „zit. nach“ an. Umberto Eco führt drastisch vor Augen, dass es andernfalls peinlich werden kann:
„Was ihr aber auf keinen Fall tun dürft, das ist, aus einer Quelle zweiter Hand zu zitieren und so zu tun, als hättet ihr das Original gesehen. Das ist nicht nur eine Frage des beruflichen Anstands: stellt euch vor, jemand kommt und fragt euch, wie es euch gelungen ist, das und das Manuskript einzusehen, von dem man weiß, daß es 1944 zerstört wurde!“ (Eco 2002: 72)
  • Falls es unumgänglich ist, ein Zitat durch „zit. nach“ zu übernehmen, gilt die folgende Regel:
x zit. nach y
x = die Originalquelle
y = die Quelle, aus der Sie das Zitat übernehmen (das Buch, das Sie vor sich haben)
  • Auch der übernommene Titel eines Buches, einer Zeitschrift etc. ist ein Zitat.
  • Zitate unkommentiert aus ihrem Zusammenhang zu reißen ist problematisch, da der Sinn/Inhalt verändert werden könnte!
  • Nicht gekennzeichnete eigene Kürzungen sind unzulässig!
  • Zitate gehören eingeleitet und ausgewertet und werden nicht nur in den Raum gestellt.

Sie unterscheiden zwischen wörtlichen und sinngemäßen Zitaten.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2.3.1


1.3.3.1 Wörtliche Zitate

Wörtliche = direkte Zitate bedeuten die wortwörtliche Wiedergabe von Textpassagen anderer AutorInnen.

Wiedergabe im Text:

  • Direkte Zitate sind durch Anführungszeichen zu kennzeichnen.
  • Ein Zitat im Zitat wird mit einfachen Anführungszeichen gekennzeichnet.
  • Auslassungen werden durch eckige oder runde Klammern mit drei Punkten - [...] oder (...) - gekennzeichnet.
  • Sind im Zitat selbst Auslassungen, mit [...] oder (...) gekennzeichnet, so verwenden Sie für Ihre Auslassungen eine davon unterschiedliche Variante. Werden z.B. im Zitat [...] benutzt, verwenden Sie (...) bzw. umgekehrt.
  • Werden Ergänzungen oder Anmerkungen im Zitat vorgenommen, weil durch das Fehlen des Originalkontextes ansonsten das Zitat nicht mehr verständlich ist, so geschieht dies mit eckigen oder runden Klammern und dem Hinweis, dass die Anmerkung durch den/die VerfasserIn erfolgt ist. „Sie [die Kultur- und Sozialanthropologie, Anm. von A.W.] ist ein unerschöpfliches Feld.“
  • Fehler im Original werden durch eckige oder runde Klammern mit dem Wort „sic“ oder „!“ gekennzeichnet. [sic], [!], (sic), (!) „Ein Kännlein [sic] steht im Walde, ganz still und stumm.“
  • Ob Sie fremdsprachige Zitate im Original belassen oder diese in deutscher Übersetzung darstellen, hängt vom LeserInnenkreis ab. Sofern Quellen[1] einen sprachlichen Eigenwert besitzen und z.B. für ein philologisches Fachpubikum bestimmt sind, sollten sie im Original belassen werden, da jede Übersetzung eine Interpretation bzw. subjektive Veränderung des Zitates bedeuten würde. Da Englisch als wissenschaftliche Verkehrssprache bezeichnet werden kann, erübrigen sich Übersetzungen aus dieser Sprache.

Quellenangabe im Text, anhand der sozialwissenschaftlichen Zitierweise:

  • Bei der Kurzquellenangabe im Text geben Sie AutorIn, Jahr und Seite(n) an. (Eco 2002: 72)
  • Erstreckt sich ein Zitat über zwei oder mehrere Seiten, geben Sie die entsprechenden Seiten an (Eco 2002: 72-74), oder Sie setzen im Falle von zwei Seiten ein „f“ hinter die Seitenzahl (Eco 2002: 72f), im Falle von mehreren Seiten „ff“ hinter die Seitenzahl[2] (Eco 2002: 72ff).
  • Wird ein von mehreren AutorInnen verfasstes Werk zitiert, werden bis zu drei namentlich genannt, wobei die Nachnamen durch einen Schrägstrich getrennt werden. Ab vier AutorInnen wird nur die/der erste festgehalten und „et al[3].“ oder „u.a.“angefügt.
  • Werden mehrere Arbeiten eines/r AutorsIn zitiert, die im selben Jahr erschienen sind, werden der Jahreszahl in alphabetischer Reihenfolge Kleinbuchstaben angehängt, um die einzelnen Texte im Literaturverzeichnis eindeutig unterscheiden zu können. Z.B. (Mückler 1997a: 22)
  • Zitieren Sie aus einem Artikel in einem Sammelband, so geben Sie den/die AutorIn des Artikels im Sammelband, Jahr, Seite(n) an. Im Literatur- und Quellenverzeichnis[4] ist dann der Artikel als Bestandteil des Sammelbandes anzugeben.
  • Fungieren AutorInnen als HerausgeberInnen eines Sammelbandes, steht hinter dem/den Namen „(Hg.[5])“.

Wichtig: Meist wird aber ein Artikel aus einem Sammelband zitiert. Selten wird direkt aus dem Sammelband zitiert, es sei denn aus dem Vorwort oder der Einleitung; in diesem Fall sind die AutorInnen meist ident mit den HerausgeberInnen. Überprüfen Sie dies: Die AutorInnen stehen jeweils am Ende von Vorwort[6] oder Einleitung[7].

  • Bei mehreren aufeinanderfolgenden Zitaten aus ein- und demselben Werk kann statt der Kurzangabe auch „(ebd.)“ oder „(ebenda[8])“ oder „(a.a.O[9])“ - gefolgt von der Seitenangabe bzw., wenn es sich um dieselbe Seite handelt, auch alleine - stehen.

Wichtig: Achten Sie darauf, dass Sie dazwischen nicht bereits eine andere Quelle zitiert haben, in diesem Fall müssen Sie die Quelle neu angeben!

  • Bei Zitaten aus dem Internet[10] geben Sie AutorIn und Jahr an. Sofern kein/e AutorIn vorhanden, geben Sie
  1. entweder den Ort, wo der zitierte Artikel zu finden ist (URL = Uniform Resource Locator) inkl. Zugriffsdatum oder
  2. das erste Wort des URL inkl. Zugriffsdatum oder
  3. ein markantes Wort des URL inkl. Zugriffsdatum oder
  4. die von Ihnen vergebene Nummerierung des URL im Literatur- und Quellenverzeichnis, z. B. URL 1 an.

Eine Möglichkeit, den Text optisch zu strukturieren[11], sind unterschiedliche Formatierungen je nach Umfang des Zitates:

Zitate bis zu drei Zeilen Umfang: im Fließtext und mit Anführungszeichen;

Zitate über drei Zeilen Umfang: eine Zeile Abstand vom Text, eingerückt, engzeilig, kleinere Schrift, keine Anführungszeichen (Zitat im Zitat hat normale Anführungszeichen), Absätze müssen beibehalten werden.

Es gibt unterschiedliche Zitierregeln, verwenden Sie innerhalb Ihrer Arbeit konsequent EINE!!!

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2.3.1
[2] Siehe Kapitel 4.2
[3] Siehe Kapitel 1.3.2.1
[4] Siehe Kapitel 3.7
[5] Siehe Kapitel 1.3.2.1
[6] Siehe Kapitel 3.3
[7] Siehe Kapitel 3.4
[8] Siehe Kapitel 1.3.2.1
[9] Siehe Kapitel 1.3.2.1
[10] Siehe Kapitel 1.2.3.3
[11] Siehe Kapitel 4


1.3.3.2 Sinngemäße Zitate

Sinngemäße = indirekte Zitate bedeuten die sinngemäße Übernahme von Gedanken oder Meinungen anderer AutorInnen.

  • Sie sollten hauptsächlich indirekte Zitate verwenden.
  • Indirekte Zitate werden nicht unter Anführungszeichen gesetzt.

Quellenangabe im Text, anhand der sozialwissenschaftlichen Zitierweise:

  • Indirekte Zitate werden durch den Zusatz „vgl.“ (vergleiche) oder „siehe“ gekennzeichnet.
  • Bei der Kurzquellenangabe im Text geben Sie AutorIn, Jahr und Seite(n)[1] an. (vgl. Eco 2002: 72)
  • Erstreckt sich ein Zitat über zwei oder mehrere Seiten, geben Sie die entsprechenden Seiten an (Eco 2002: 72-74), oder Sie setzen im Falle von zwei Seiten ein „f“ hinter die Seitenzahl (Eco 2002: 72f), im Falle von mehreren Seiten „ff“ hinter die Seitenzahl (Eco 2002: 72ff).
  • Wird ein von mehreren AutorInnen verfasstes Werk zitiert, werden bis zu drei namentlich genannt, wobei die Nachnamen durch einen Schrägstrich getrennt werden. Ab vier AutorInnen wird nur die/der erste festgehalten und „et al.[2] “ oder „u.a.[3] “ angefügt.
  • Werden mehrere Arbeiten einer/s Autorin/s zitiert, die im selben Jahr erschienen sind, werden der Jahreszahl in alphabetischer Reihenfolge Kleinbuchstaben angehängt, um die einzelnen Texte im Literaturverzeichnis eindeutig unterscheiden zu können. Z.B. (Mückler 1997a: 22)
  • Zitieren Sie aus einem Artikel in einem Sammelband, so geben Sie den/die AutorIn des Artikels im Sammelband, Jahr, Seite(n) an. Im Literatur- und Quellenverzeichnis[4] ist dann der Artikel als Bestandteil des Sammelbandes anzugeben.
  • Fungieren AutorInnen als HerausgeberInnen eines Sammelbandes, steht hinter dem/den Namen „(Hg.)“.

Wichtig: Meist wird aber ein Artikel aus einem Sammelband zitiert. Selten wird direkt aus dem Sammelband zitiert, es sei denn aus dem Vorwort[5] oder der Einleitung[6]; in diesem Fall sind die AutorInnen meist ident mit den HerausgeberInnen. Überprüfen Sie dies: Die AutorInnen stehen jeweils am Ende von Vorwort oder Einleitung.

  • Bei mehreren aufeinanderfolgenden Zitaten aus ein- und demselben Werk kann statt der Kurzangabe auch „(ebd.)“ oder „(ebenda[7])“ oder „(a.a.O[8])“ - gefolgt von der Seitenangabe bzw., wenn es sich um dieselbe Seite handelt, auch alleine - stehen.

Wichtig: Achten Sie darauf, dass Sie dazwischen nicht bereits eine andere Quelle[9] zitiert haben, in diesem Fall müssen Sie die Quelle neu angeben!

  • Werden zur Untermauerung eines Sachverhaltes mehrere Quellen angegeben, sind die Angaben durch ein Semikolon (;) getrennt, z.B. (vgl. Engelmann 1999: 16; Hall 1999: 92-11; Marcus 1998: 185-225)
  • Bei Zitaten aus dem Internet[10] geben Sie AutorIn und Jahr an. Sofern kein/e AutorIn vorhanden, geben Sie
  1. entweder den Ort, wo der zitierte Artikel zu finden ist (URL = Uniform Resource Locator) inkl. Zugriffsdatum oder
  2. das erste Wort des URL inkl. Zugriffsdatum oder
  3. ein markantes Wort des URL inkl. Zugriffsdatum oder
  4. die von Ihnen vergebene Nummerierung des URL im Literatur- und Quellenverzeichnis, z. B. URL 1 an.

Es gibt unterschiedliche Zitierregeln, verwenden Sie innerhalb Ihrer Arbeit konsequent EINE!!!

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 4.2
[2] Siehe Kapitel 1.3.2.1
[3] Siehe Kapitel 1.3.2.3
[4] Siehe Kapitel 3.7
[5] Siehe Kapitel 3.3
[6] Siehe Kapitel 3.4
[7] Siehe Kapitel 1.3.2.1
[8] Siehe Kapitel 1.3.2.1
[9] Siehe Kapitel 1.2.3.1
[10] Siehe Kapitel 1.2.3.3

1.3.4 Anlegen eines Literatur-/Quellenverzeichnisses

Das Literatur- und Quellenverzeichnis ist der Nachweis aller Quellen[1] , die in einer wissenschaftlichen Untersuchung verwendet werden. Es beinhaltet:

  • alle wörtlich zitierten Quellen[2]
  • alle Quellen, die den Arbeitsprozess beeinflusst haben
  • alle Quellen, aus denen Gedankengänge entnommen sind
  • aber nicht alle Quellen, die Sie jemals zum Thema in die Hand genommen haben. Bei Bedarf geben Sie diese Quellen ev. unter "weiterführende Quellen" an. Klären Sie dies aber mit Ihrem/r BetreuerIn ab!

Alle Quellen, die Sie im Text direkt[3] oder indirekt zitieren[4] oder auf die Sie verweisen, müssen im Literatur- und Quellenverzeichnis[5] angeführt sein!

Alle Angaben, die Sie im Literatur- und Quellenverzeichnis anführen, müssen mindestens 1x im Text zitiert sein, oder es muss darauf verwiesen werden!

  • Für manche Quellen legen Sie evtl. eine eigene Rubrik an, z.B. Internet[6], Radio- und Fernsehbeiträge, Briefe, Zeitungen, handschriftliche Schriftstücke etc.
  • Bei Bedarf können Sie das Literatur- und Quellenverzeichnis in „Primärquellen[7] “ und „Sekundärquellen“ unterteilen.
  • Ordnen Sie die Angaben alphabetisch nach dem Familiennamen.
  • Ordnen Sie mehrere Arbeiten von einem/r AutorIn nach dem Erscheinungsjahr.
  • Ordnen Sie mehrere Arbeiten von einem/r AutorIn im selben Jahr durch das Anfügen von Kleinbuchstaben an die Jahreszahl - z.B. "1994a". Diese Angabe muss mit den Kurzzitaten im Text übereinstimmen!
  • Das Literatur- und Quellenverzeichnis bildet üblicherweise den Abschluss der Arbeit.
  • Es gibt unterschiedliche Systeme von Quellenangaben: Entscheiden Sie sich für eines!

Die Quellenangaben müssen für den/die LeserIn nachvollziehbar und leicht zu identifizieren und aufzufinden sein.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2.3.1
[2] Siehe Kapitel 1.3.3.1
[3] Siehe Kapitel 1.3.3.1
[4] Siehe Kapitel 1.3.3.2
[5] Siehe Kapitel 3.7
[6] Siehe Kapitel 1.2.3.3
[7] Siehe Kapitel 1.2.3.2


1.3.4.1 Bibliographische Angaben von Monographien

Bei Monographien[1] geben Sie den Namen des/r AutorIn und den Titel des Werkes an, weiters das Erscheinungsjahr, sowie den Erscheinungsort.

NAME, Vorname(n). Erscheinungsjahr. Titel: Titelzusatz. Ort.

Zum Beispiel:

BOURDIEU, Pierre. 1987. Die feinen Unterschiede: Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt a. M.

Folgende Zusätze sind manchmal notwendig (e), empfehlenswert (a, d) oder möglich (b, c). Wenn Sie sich dafür entscheiden, einen dieser Zusätze zu verwenden, müssen Sie das durchgehend tun:

  • Auflage: z.B. 7. Auflage
  • Jahr der Erstausgabe bei älteren Arbeiten: z.B. 1904/1996
  • Zusätzliche Angabe der fremdsprachigen Originalausgabe: z.B. (Orig.: Les mots et les choses. Une archéologie des sciences humaines. Paris 1966)
  • Verlag: z.B. London: Oxford University Press
  • bei Diplomarbeiten[2] oder Dissertationen[3] : z.B. (Diplomarb.) Wien oder (Diss.) München

Wurde ein Werk von mehreren AutorInnen gemeinsam verfasst:

NAME, Vorname / NAME, Vorname. Erscheinungsjahr. Titel: Titelzusatz. Ort.

Bei mehr als drei AutorInnen können Sie die/den erste/n AutorIn anführen und danach „et al.[4]“ schreiben.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.2.3
[2] Siehe Kapitel 2.2.8
[3] Siehe Kapitel 2.2.9
[4] Siehe Kapitel 1.3.2.1


1.3.4.2 Bibliographische Angaben von Artikeln in Sammelbänden

Bei Artikeln aus Sammelbänden geben Sie an, wo Sie den zitierten Artikel gelesen haben, d.h. Sie geben neben dem Namen und Titel des zitierten Artikels zusätzlich den Namen des/r Herausgebers/in bzw. HerausgeberInnen und den Titel des Sammelbandes an, in dem der zitierte Artikel zu finden ist. HerausgeberInnen werden mit „Hg.“ gekennzeichnet. Bei mehr als drei HerausgeberInnen können Sie die/den erste/n Herausgeber/in anführen und danach „et al.[1]
“ schreiben. Wichtig ist die Seitenangabe[2] vom Beginn bis zum Schluss des Artikels im betreffenden Sammelband.

NAME, Vorname. Erscheinungsjahr. Titel des Artikels, in Name, Vorname (Hg.): Titel des Sammelbandes. Erscheinungsort: Seitenangabe des Artikels.

Zum Beispiel:

DINER, Dan. 1999. From History to Memory – and Back, in Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr, Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften (Hg.): The Contemporary Study of Culture. Wien: 117-123.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.3.2.1
[2] Siehe Kapitel 4.2


1.3.4.3 Bibliographische Angaben von Enzyklopädien

Geben Sie den Namen des/r AutorIn, Titel, den Namen der Enzyklopädie und HerausgeberIn bzw. HerausgeberInnen an.

ALLEN, Anita. 1995. Privacy in Healthcare, in Reich, Warren (Hg.): Encyclopedia of Bioethics, Rev. ed. 5 vols. New York.

Sofern kein/e AutorIn oder auch keine HerausgeberInnen vorhanden sind, geben Sie nur die Enzyklopädie und den Titel bzw. das Nachschlagwort an.

The Encyclopedia Americana. 1994. Stichwort: Mandarin. o.O.

1.3.4.4 Bibliographische Angaben von Artikeln in Zeitschriften

Bei Artikeln aus Zeitschriften[1] oder Zeitungen geben Sie an, wo Sie den zitierten Artikel gelesen haben, d.h. Sie geben neben dem Namen und Titel zusätzlich die Zeitschrift an, in der der zitierte Artikel zu finden ist. Wichtig ist die Seitenangabe des Artikels[2] in der betreffenden Zeitschrift. Ist kein/e AutorIn angegeben, beginnen Sie mit dem Titel und ignorieren Sie bei der alphabetischen Ordnung die Wörter „Eine“, „Ein“, „Der“, „Die“, „Das“ am Anfang des Titels.

NAME, Vorname. Erscheinungsjahr. Titel des Artikels, in Name der Zeitschrift Jahrgang, Band (Nummer des Heftes) Monat: Seitenangabe zu zit. Artikel.

Zum Beispiel:

SANGREN, Steven P. 1998. „Postmodernism“ and the Social Production of Texts, in Current Anthropology 29 (3): 405-424.

oder:

HINTERHOLZER, Josef. 2002. Die Mühsal der Häuslbauer, in Kurier 01.04.2002: 5.

Leserbriefe

NAME, Vorname. Erscheinungsjahr. Leserbrief, in Name der Zeitschrift Jahrgang, Band (Nummer des Heftes) Monat: Seitenangabe zu zit. Leserbrief.

zum Beispiel:

CASTRO, Fidel. 2006. Leserbrief, in The New York Times 01.04.2006: 4.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.2.4
[2] Siehe Kapitel 4.2


1.3.4.5 Bibliographische Angaben von Gesetzen

Geben Sie den Namen des Gesetzes, das Entstehungsjahr, den Wirkungsbereich (Bundesgesetz, Landesgesetz), die genaue Bezeichnung des Gesetzes und den Ort an.

Fortpflanzungsmedizingesetz. 1992. Bundesgesetz: Forpflanzunggsmedizingesetz – FmedG sowie Änderung des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches, des Ehegesetzes und der Jurisdiktionsnorm. Wien.

1.3.4.6 Bibliographische Angaben von Beiträgen aus dem Internet

Bei Beiträgen aus dem Internet[1] geben Sie neben dem Namen des/r Autors/in, Erscheinungsjahr und Titel des zitierten Artikels zusätzlich den Ort an, wo der zitierte Artikel zu finden ist, d.h. den URL (Uniform Resource Locator) der Seite. Geben Sie unbedingt an, wann Sie die Internetseite abgerufen haben (= Ihr Zugriffsdatum), d.h. das Datum und evtl. die Uhrzeit. Sofern AutorIn, Erscheinungsjahr und Titel nicht eruierbar sind, geben Sie zumindest den URL an. Sofern ein erstmaliges Erstellungsdatum und ein Datum einer weiteren Bearbeitung vorliegt, geben Sie auch diese Daten an. Stellen Sie dies durch die jeweilige Zusatzbezeichnung klar.

NAME, Vorname. Erscheinungsjahr. Titel. Erscheinungsort = URL (Zugriffsdatum, evtl. Uhrzeit).

Zum Beispiel:

ZWERG, Ernst. 2002. Vom Leben und Sterben unserer Plastikgenossen. http://www.gartenzwergerl.at/nach/juli/plastik.html (27.07.2002, 16:20).

Wenn kein/e AutorIn vorhanden ist:

www.lateinamericanstudies.org/us-cuba.htm (01.04.2005, 06:07).
  • Im Text können Sie entweder die gesamte Quellenangabe verwenden: www.lateinamericanstudies.org/us-cuba.htm (01.04.2005, 06:07).
  • oder Sie verwenden eine Kurzquellenangabe, d.h. das erste Wort der Internetquelle: lateinamericanstudies 2005
Im Literatur- und Quellenverzeichnis[2] steht dann:
lateinamericanstudies 2005, www.lateinamericanstudies.org/us-cuba.htm (01.04.2005, 06:07).
  • Sofern das erste Wort der Internetquelle keinen Hinweis auf den Inhalt der Quelle zulässt: www.8ung.at/aeons- world/Aeons%20World/Kultur/Tattoo%20Maori.htm (05.05.2005, 00:07), wählen Sie ein markantes Wort für die Kurzangabe im Text aus: Maori 2005.
Im Literatur- und Quellenverzeichnis steht dann:
Maori 2005, www.8ung.at/aeons- world/Aeons%20World/Kultur/Tattoo%20Maori.htm (05.05.2005, 00:07).
  • Eine weitere Möglichkeit der Verwendung im Text ist die Benennung und Nummerierung der Internetquelle als: URL 1
Im Literatur- und Quellenverzeichnis steht dann:
URL 1, www.8ung.at/aeons- world/Aeons%20World/Kultur/Tattoo%20Maori.htm (05.05.2005, 00:07).

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.2.3.3
[2] Siehe Kapitel 3.7


1.3.4.7 Bibliographische Angaben von Tondokumenten und Filmen

Hier geben Sie den Namen, das Jahr und den Titel, Genre, Programm (z.B. Sendeanstalt) bzw. Medium (z.B. Videokassetten, DVDs, CDs, CD-Roms), Erscheinungsort und Sendedatum des Dokumentes an, bei Videokassetten, DVDs oder CDs evtl. die Dauer. Sofern nicht alle Daten vorhanden sind, geben Sie auf alle Fälle den Namen, das Jahr, den Titel und das Medium an.

NAME, Vorname. Produktionsjahr. Titel: Titelzusatz. Genre. Programm/Sendeanstalt. Ort Sendedatum.


SCHLÖNDORFF, Volker / TROTTA, Margarethe von (Regie). 1975. Die verlorene Ehre der Katharina Blum. Spielfilm nach der Erzählung von Heinrich Böll. WDR 07.08.2006, 20:15.


WILSON, Ryall (Regie). 1981. Creation vs. Evolution: “Battle of the Classroom”. Videokassette. PBS Video, 58 Min.


WILLIAMS, Robbie. 2004. Let Me Entertain You, aus Williams Robbie: Greatest Hits. CD. EMI/Chrysalis.


PALM, Kurt. 2006. Der Wadenmesser oder das wilde Leben des Wolfgang Mozart. DVD. Wien, 84 Min.

1.3.4.8 Bibliographische Angaben von Vorträgen

Bei Vorträgen geben Sie den Namen, das Jahr, den Titel, das Thema/Namen der Veranstaltung, in deren Rahmen der Vortrag gehalten wurde, den Ort des Vortrages und das Datum an.

NAME, Vorname. Jahr. Titel, Name der Veranstaltung. Veranstaltungsort ' Datum. Ort.


WINTER, Herbert. 2006. Die unerträgliche Hitze in der Vorwahlzeit, Symposium zum Thema „Wahlen 2006“. Vortrag im Haus der Vogelfreunde am 15.09.2006. Wien.

1.3.4.9 Bibliographische Angaben von Fotos und Bildern

Bei Fotos oder Bildern geben Sie den Namen und Titel sowie den Standort (z.B. Museum) oder evtl. die/den BesitzerIn des Werkes an.

NAME, Vorname. Jahr. Titel. Material. Standort.


CASSATT, Mary. 1890. Mother and Child. Öl auf Leinwand. Wichita Art Museum.

1.3.4.10 Bibliographische Angaben von Diplomarbeiten und Dissertationen

Geben Sie den Namen, Entstehungsjahr, Titel, evtl. Untertitel, den Zusatz „Diplomarbeit[1] “ oder „Dissertation[2] “ sowie die Universität an.

SHELLEY, Mary. 2001. Frankenstein: Die Filmgeschichte eines Monsters. Diplomarbeit Universität Wien.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.2.8
[2] Siehe Kapitel 2.2.9


1.3.4.11 Bibliographische Angaben von Interviews

Hier geben Sie den Namen des/r Interviewpartners/in, den Namen des/r Interviewers/in, den Titel des Interviews, den Ort (auch z.B. Zeitung, Sendeprogramm) oder das Medium (z.B. Videokassetten, DVDs, CDs, CD- Roms) und das Datum an.

YUTIN, Johann. 2007. Interview mit Aloisia Fragerin, in Hörbilder. Bayerischer Rundfunk 15.03.2007, 18:23.

Sofern das Interview von dem/r AutorIn persönlich (telefonisch, per Mail) geführt wurde:

YUMA, Carlos. 2002. Persönliches Interview am 01.01.2000. Wien.

1.3.4.12 Bibliographische Angaben von Briefen und E-Mails

Briefe

Bei Briefen an die/den AutorIn geben Sie den Namen, das Jahr, den Hinweis „Brief an den/die AutorIn“ und das Datum an.

MORRISON, Toni. 2001. Brief an die Autorin vom 17.05.2001.

Mails

Geben Sie den Namen, das Jahr, den Titel der Nachricht unter Anführungsstrichen (= „Betreff“ aus dem Mail), den Vermerk „E-Mail an den/die AutorIn“ und das Datum an.

DUCK, Dagobert. 2004. „Re: Wo ist mein Gold?“ E-Mail an die Autorin vom 21.06.2004.

1.3.4.13 Bibliographische Angaben von Werbung

Geben Sie den Namen des Produktes bzw. das Thema der Werbung, das Jahr, den Hinweis „Werbung“, evtl. das Medium der Publikation sowie das Datum an.

LAUDA AIR. 1999. Werbeanzeige, in Der Standard 04.05.1999: 13.

1.3.4.14 Ausnahmen bei unvollständigen bibliographischen Angaben

Manchmal fehlen bei Publikationen Angaben über AutorIn, Erscheinungsort oder Erscheinungsjahr, oder es gibt keine Seitennummerierung.

Beispiele

Name des/r Autors/in unbekannt:

N. N. Erscheinungsjahr. Titel. Erscheinungsort.

Erscheinungsort unbekannt:

NAME, Vorname. Erscheinungsjahr. Titel. o.O.

Erscheinungsjahr unbekannt:

NAME, Vorname. o.J. Titel. Erscheinungsort

Keine Seitenangabe:

NAME, Vorname. Erscheinungsjahr. Titel. Erscheinungsort. o.S.

1.3.5 Computersoftware zum Zitieren und zur Erstellung von Bibliografien

Software, die die Erstellung von Bibliographien (Literatur- /Quellenverzeichnissen[1]) erleichtert und das Sammeln bzw. Organisieren von Quellen[2] vereinfacht, gibt es bereits seit einigen Jahren.

Neben professionellen Programmen wie EndNote, die auch in der Lage sind, in Bibliothekskatalogen zu recherchieren und eine Menge verschiedener Zitierweisen[3] beherrschen, gibt es auch einiges an kostenloser Freeware.

Grundsätzlich gilt hier wie beinahe im ganzen Softwarebereich: Je komplexer das Programm, desto intensiver ist auch die Einarbeitungszeit.

Tipp: Es ist oft lohnend, seriöse Computerfachzeitschriften durchzublättern. Manchmal finden sich dort auf der beigelegten CD-Rom kostenlos nicht mehr ganz aktuelle, aber immer noch sehr gute Versionen nützlicher PC-Programme.

Achtung: Die Verwendung von Computersoftware zur Erstellung von Bibliographien ersetzt nicht das grundlegende Erlernen von Zitierregeln. Der Einsatz solcher Programme ist zudem erst bei sehr umfangreichen Arbeiten sinnvoll.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 3.7
[2] Siehe Kapitel 1.2.3.1
[3] Siehe Kapitel 1.3.3

1.3.6 Achtung Plagiat

"Von einem Autor abzuschreiben ist Plagiat, von mehreren abzuschreiben ist Forschung."

Ob Sie dieser scherzhaften Aussage des amerikanischen Drehbuchautors Wilson Mizner (1876-1933) zustimmen, bleibt Ihnen überlassen, wahr ist aber:

Ein Plagiat ist die Übernahme von Erkenntnissen, Meinungen, Ideen -  sei es wortwörtlich oder sinngemäß - ohne Erwähnung des/r benutzten Autors/in bzw. Urhebers/in.

Ein Plagiat ist Diebstahl geistigen Eigentums! Ein Plagiat ist unter Umständen strafbar und verpflichtet in der Folge zum Schadenersatz. Juristisch gesehen ist für ein Plagiat - im Gegensatz zum Diebstahl - weder Vorsatz noch Verschulden erforderlich.

Debora Weber-Wulff, Professorin für Medieninformatik in Berlin, zeigt in ihren Studien auf, dass das Unrechtsbewusstsein bei deutschen Studierenden und Lehrenden sehr gering ausgeprägt ist. In amerikanischen Hochschulen kann Plagiarismus zur Exmatrikulation führen. In Österreich wurde laut einem Bericht in der online-Ausgabe des Standard (derStandard.at) vom 10.08.2006 eine Assistentin an der Universität Klagenfurt des Plagiarismus überführt. Als Folge verliert die Wissenschafterin ihren AssistentInnenposten; weiters wird eine Aberkennung ihres akademischen Titels überlegt.

Neben der stichprobenartigen Überprüfung von Textpassagen in Suchmaschinen gibt es bereits spezielle Prüfprogramme zur Aufdeckung von Plagiaten. Verdachtsmomente sind beispielsweise, wenn der Stil eines Textes uneinheitlich ist oder ungewöhnliche Begriffe verwendet werden. Einfaches Copy & Paste von Webseiten ist recht einfach aufzudecken; Plagiate aus Diplom- oder Magisterarbeiten[1], für die meist keine Veröffentlichungspflicht besteht, oder Übersetzungen aus fremdsprachigen Quellen fallen nicht immer sofort auf. Plagiate werden quer durch den Wissenschaftsbetrieb begangen! Eine besonders perfide Methode des Plagiats ist es, im Rahmen des Peer Reviews eine zur Veröffentlichung vorgesehene Arbeit abzulehnen oder wenigstens deren Annahme zu verzögern, die Ergebnisse dann aber für eigene Arbeiten zu nutzen.

Sie müssen Ihre Quellen[2] angeben, egal ob Sie direkt[3] oder indirekt zitieren[4] !

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.2.8
[2] Siehe Kapitel 1.2.3.1
[3] Siehe Kapitel 1.3.3.1
[4] Siehe Kapitel 1.3.3.2


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