Die Ethnologie bzw Kultur- und Sozialanthropologie und der Staat/Organisationsstruktur

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3.4 Der Staat als Organisationsstruktur

verfasst von Hermann Mückler
Der kontrollierende Staat, H. Mückler

Das Fach der Ethnologie bzw. Kultur- und Sozialanthropologie beschäftigt sich mit den drei Teilbereichen Interessensabgleich[1], Konflikthaftigkeit[2] und Bedürfnisbefriedigung[3] in ihren jeweiligen Bedingungen, Wechselwirkungen und Konsequenzen zueinander, und zwar global, vergleichend und alle Spielarten berücksichtigend, die sich aus unterschiedlicher Größe der Gruppen und Gemeinwesen ergeben.

EthnologInnen beschäftig(t)en sich daher mit jenen "Spielregeln", die einfache und komplexere Gesellschaften oder Sozietäten[4] zu allen Zeiten an allen Orten entwickelt haben, um das Zusammenleben der Menschen zu strukturieren, zu organisieren und zu für die qualifizierte Mehrheit einer Gruppe zufriedenstellenden Handlungsanweisungen und damit zu Lebenslösungen zu gelangen. Dazu gehört zentral die Untersuchung der dazu nötigen bzw. sich daraus bildenden Organisationsstrukturen. Dazu zählt auch der Staat[5]. Der Staat ist eine spezielle, sehr komplexe und in vielen Bereichen ausgereifte, manchmal jedoch auch unübersichtliche Form eines sehr großen politischen Gemeinwesens.

Im Vergleich dazu gibt es viele andere, meistens kleinräumigere und kleingekammertere Formen politischer Organisation[6]. Historisch hat sich die Ethnologie lange mit diesen kleineren, einfacheren, Formen politischer Organisation beschäftigt. Heute gibt es hier keine Präferenzen mehr.

Verweise:
[1] Siehe Kapitel 3.1
[2] Siehe Kapitel 3.2
[3] Siehe Kapitel 3.3
[4] Siehe Kapitel 3.6.3
[5] Siehe Kapitel 3.6
[6] Siehe Kapitel 3.5


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