Was ist Kultur- und Sozialanthropologie/Methoden Wie gelangt Kultur- und Sozialanthropologie zu wissen

From Eksa
Jump to: navigation, search

Vorheriges Kapitel: 1.2 Was will Kultur- und Sozialanthropologie wissen?

1.3 Methoden: Wie gelangt Kultur- und Sozialanthropologie zu ihrem Wissen?

verfasst von Wolfgang Kraus und Matthias Reitter
Das Wiener Institut für Kultur- und Sozialanthropologie[1] definiert sich in methodischer Hinsicht über drei zentrale "Standbeine", die einander ergänzen. Diese methodischen Standbeine sind

  • die historische Anthropologie,
  • der systematische Vergleich und
  • die ethnographische Feldforschung.


Die historische Perspektive in der KSA beschäftigt sich mit kultureller und sozialer Diversität[2] in zeitlicher Dimension. Sie setzt sich mit historischem Quellenmaterial auseinander, teils um die historischen Entwicklungen in bestimmten Regionen oder Gruppen zu rekonstruieren, teils weil sie davon ausgeht, dass die heutigen Verhältnisse in konkreten empirischen Feldern in ihrer historischen Gewordenheit interpretiert werden müssen. Vielfach wird sie ergänzend zu ethnographischen Methoden eingesetzt (vgl. Wernhart und Zips 2008).

Der komparative (vergleichende[3]) Ansatz fragt nach Unterschieden und Ähnlichkeiten partikularer kultureller und sozialer Phänomene in Zeit und Raum und leitet daraus verallgemeinernde Aussagen unterschiedlicher Reichweite ab (vgl. Gingrich und Fox 2002). Radcliffe-Brown[4], einer der Begründer der britischen funktionalistischen Schule, der ein stark universalistisches Forschungsprogramm vertrat, formulierte um die Mitte des 20. Jahrhunderts, das Ziel der "komparativen Methode" sei: "... to explore the varieties of forms of social life as a basis for the theoretical study of human social phenomena" (1951: 15). Die zu vergleichenden Falleinheiten können sehr unterschiedlich definiert werden: "soziale Systeme" oder Gesellschaften, als analog verstandene Institutionen und Prozesse in verschiedenen Gesellschaften, kulturelle Phänomene, materielle Objekte und dergleichen mehr. Ebenso kann die Variabilität der Vergleichsfälle auf sehr unterschiedlichen Ebenen angenommen werden: räumlich oder zeitlich, aber auch als soziale oder kulturelle Variation innerhalb eines gemeinsamen soziokulturellen Kontexts.

Die ethnographische Feldforschung - also die systematische Datenerhebung in intensivem Kontakt mit Menschen in konkreten empirischen Forschungsfeldern - schließlich ist nicht per se wichtiger als die beiden anderen Standbeine. Sie ist aber insofern von zentraler Bedeutung für unser Fach, als sie als typische Erhebungsmethode der KSA ein definierendes Kriterium der Disziplin bildet und diese am deutlichsten von anderen sozial- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen unterscheidet.

Inhalt



Verweise:
[1] http://ksa.univie.ac.at/
[2] Siehe Kapitel 1.2.1
[3] Siehe Kapitel 2.24 der Lernunterlage Grundlagen sozialwissenschaftlicher Methodologie: Empirische Forschung in den Sozialwissenschaften
[4] Siehe Kapitel 2.4.1


1.3.1 Ethnographische Feldforschung


Was das Fach der Kultur- und Sozialanthropologie ausmacht und von anderen unterscheidet, ist nicht nur eine bestimmte Perspektive auf konkrete menschliche Lebenswelten, die soziale und kulturelle Zusammenhänge unter der Prämisse der Diversität in den Blick nimmt. Es ist auch ein spezifischer methodischer Zugang: die ethnographische Feldforschung (vgl. Eriksen 2010: 27-43).

Ethnographische Feldforschung[1] setzt gewöhnlich die längerfristige physische Anwesenheit der ForscherInnen in einem mehr oder weniger überschaubaren Forschungsfeld voraus. EthnographInnen beobachten und begleiten konkrete Menschen über längere Zeiträume in ihrem Alltagsleben. In intensiver Kommunikation mit ihnen erheben sie Datenmaterial[2], das zu beschreibenden, analytischen, interpretierenden und/oder erklärenden Aussagen über konkrete Forschungsfragen führen soll. In der Geschichte des Faches bildeten lokale Gemeinschaften in fernen nicht industrialisierten Gesellschaften das typische Feld für ethnographische Untersuchungen. Die Dauer solcher Feldaufenthalte betrug nicht selten ein bis zwei Jahre. In den letzten Jahrzehnten haben sich die beforschten Felder und mit ihnen auch die Rahmenbedingungen ethnographischer Erhebungen zunehmend verändert.

Nach wie vor ist unser Zugang zur Ethnographie aber durch diese historischen Erfahrungen geprägt. Wesentliche Ansprüche an ethnographische Feldforschung sind auch heute Merkmale wie:

  • die relative Dauer und Intensität der Datenerhebungen;
  • die Fähigkeit, mit Menschen in ihrer eigenen Sprache kommunizieren zu können;
  • ein grundsätzliches Interesse an alltäglichen Lebenszusammenhängen, die nach Möglichkeit in ihrem sozialen und kulturellen Kontext betrachtet werden;
  • ein flexibler Methodenpluralismus und eine grundlegende Offenheit, die methodischen Zugänge und Annahmen, mit denen wir in unser Feld eintreten, als Reaktion auf die dort vorgefundenen Verhältnisse anzupassen.


Am auffälligsten verändert hat sich wohl die lokale Verortung ethnographischer Forschungen. Mit einem veränderten Kulturverständnis, das nicht mehr von lokalisierten und mehr oder weniger geschlossenen kulturellen Einheiten ausgeht, sondern auch translokale Aspekte von Kultur und Gesellschaft in den Blick nimmt, haben sich neue Formen wie etwa multi-sited ethnography[3] entwickelt. Dabei folgen EthnographInnen ihren mobilen Forschungssubjekten durch unterschiedliche field sites oder vollziehen andere Arten von räumlicher Bewegung - etwa jene materieller Objekte - nach (vgl. Marcus 1995; Hannerz 2003). Große Bedeutung hat heute auch die Beschäftigung mit unterschiedlichen Formen online-basierter Kommunikation im Internet[4]. Die totale Erfahrung des Eintauchens in ein exotisches Forschungsfeld ist mit diesen neueren Formen der Ethnographie vielleicht nicht mehr so intensiv verbunden wie früher. Immer noch aber sind ethnographische Feldforschungen meist Unternehmungen, die die Forschenden in ihrer gesamten Persönlichkeit betreffen. Ethnographie ist in der Regel keine Arbeit, die man hinter sich lassen kann, wenn man abends die Bürotür schließt.

Gertraud Seiser[5] fasst (in Anlehnung an Hirsch und Gellner 2001) die Merkmale und Qualitäten guter Ethnographie so zusammen:

  • Sie vermittelt ein Gefühl von "being there";
  • sie liefert Details und unerwartete Ergebnisse;
  • sie spiegelt die Polyphonie der wirklichen Welt wider;
  • sie bietet Modelle oder Theorien an;
  • sie kontextualisiert ihre Ergebnisse in Zeit und Raum;
  • sie ist aufmerksam gegenüber Fragen von Macht und Ungleichheit;
  • sie achtet auf Differenz zwischen Sprechen und Handeln;
  • sie verbleibt nicht auf der Ebene von "front-stage perfomance";
  • sie achtet auf die verwendete Sprache;
  • sie reflektiert die eigene Position des/der EthnographIn mit;
  • sie sucht nicht die Bestätigung des bereits Gewussten, sondern das überraschende Neue.



Verweise:
[1] Siehe Kapitel 2.3 der Lernunterlage Grundlagen sozialwissenschaftlicher Methodologie: Empirische Forschung in den Sozialwissenschaften
[2] Siehe Kapitel 5.2 der Lernunterlage Qualitative Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie
[3] Siehe Kapitel 5.5 der Lernunterlage Einführung in die Empirischen Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie
[4] Siehe Kapitel 3.8.6
[5] https://ksa.univie.ac.at/institut/mitarbeiterinnen/post-docs/seiser-gertraud/

1.3.2 Teilnehmende Beobachtung

Foto: Bronislaw Malinowski mit Trobriandern (1918), Quelle: [wikimedia.org](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f8/Wmalinowski_triobriand_isles_1918.jpg?uselang=de)

Ethnographische Feldforschung[1] wird oft mit dem Begriff der "teilnehmenden Beobachtung"[2] gleichgesetzt, der eigentlich nur einen Teilbereich der Ethnographie beschreibt. Teilnehmende Beobachtung bedeutet, dass wir nicht in der Rolle außenstehender unbeteiligter BeobachterInnen verbleiben, sondern das Leben unserer Forschungssubjekte bis zu einem gewissen Grad teilen und somit in gewisser Weise Aussagen "von innen" machen können. Das Spannungsverhältnis zwischen Innen- und Außensicht kann und soll damit allerdings nicht aufgelöst werden (wäre dies das Ziel, dann könnten unsere Forschungssubjekte ja selbst die gültigsten Aussagen über ihre Lebenswelt machen).

Das Konzept der teilnehmenden Beobachtung (participant observation[3]), das historisch vor allem auf Bronislaw Malinowski[4] zurückgeht beruht ganz zentral auf der Kommunikation (d.h. auch dem Reden) mit den Forschungssubjekten. Es geht darum, am Leben und an den Erfahrungen anderer Menschen teilzunehmen (was natürlich immer nur begrenzt möglich ist). Dies ist in erster Linie ein Prozess der Interaktion und Kommunikation[5]. Wird - wie es die ethnographische Arbeit beabsichtigt - aus diesem Kommunikationsprozess heraus Wissen generiert, dann ist klar, dass in diesem Wissen beide beteiligten Seiten enthalten sind: die/der EthnographIn ebenso wie die beforschten Menschen. Ethnographische Daten werden aus einer Art von Dialog heraus generiert, der diese beiden Seiten braucht. Sie können also nicht objektiv in dem Sinn sein, dass eine Trennung zwischen beobachtendem Subjekt und beobachtetem Objekt möglich ist (deshalb sprechen wir auch von Forschungssubjekten). Diese Einsicht soll nicht eine hemmungslose Subjektivität legitimieren, die behauptet, jede Aussage sei gleich gültig, da ohnehin alles subjektiv sei. Sie hat aber wesentliche Konsequenzen für unseren Anspruch auf Validität[6].


Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.3.1
[2] Siehe Kapitel 5.1.1.2 der Lernunterlage Qualitative Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie
[3] http://en.wikipedia.org/wiki/Participant_observation
[4] Siehe Kapitel 5.2.1.2.1 der Lernunterlage Qualitative Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie
[5] Siehe Kapitel 1.3.4
[6] Siehe Kapitel 1.4.4


1.3.3 Charakteristika qualitativer Forschungszugänge


Ethnographische Feldforschung bedient sich auf pragmatische Weise eines offenen Bündels von Erhebungstechniken[1], mit denen sie ihr Ziel des Verstehens und Erklärens menschlicher Lebenswelten verfolgt. Dazu zählen auch zählende und messende - also quantitative[2] - Verfahren. Insgesamt liegt der methodische Schwerpunkt aber sicherlich auf den qualitativen[3] Verfahren.

Das empirische Interesse der Ethnographie richtet sich, bei aller Unterschiedlichkeit der Fragestellungen, meist auf konkrete Menschen, mit denen wir interagieren können - und müssen -, um über ihre Lebenswelten etwas zu erfahren. Davon ausgehend versuchen wir Aussagen über kulturelle Bedeutungszusammenhänge und soziale Strukturen zu machen, in denen die untersuchten Menschen leben.

Eine Konsequenz dieses empirischen Interesses ist der Umstand, dass die Breite unserer Interaktionen mit konkreten Menschen - so intensiv diese Interaktionen auch sein mögen - notwendigerweise beschränkt ist. Wenn wir Wissen aus Gesprächen und anderen Formen der Kommunikation und Interaktion mit konkreten Menschen generieren, können wir dies nicht in gleicher Weise mit z.B. 1000 Personen tun, um so etwas wie eine statistisch repräsentative Stichprobe zu erhalten. Wir kommunizieren mit relativ wenigen Menschen, dafür aber auf ungleich intensivere Weise. Während es in systematisch quantitativ orientierten Zugängen mit nachfolgender statistischer Auswertung eher um die Breite der resultierenden Aussagen geht, geht es uns um die Tiefe der Einblicke, die wir mit der ethnographischen Methode generieren können. Diese mögliche Tiefe macht eine spezifische Qualität der KSA aus.

Zwischen einer überwiegend qualitativen, intensiven, in die Tiefe gehenden methodischen Perspektive und einer quantitativen, in die Breite gehenden Perspektive bestehen entscheidende Unterschiede. In einer quantitativen statistischen Erhebung, in denen ich eine Stichprobe (sagen wir von 300 Personen) nach strengen Kriterien der Repräsentativität vorab definiert habe, kann ich es mir nicht leisten, nach dem 80. Fragebogen zu realisieren, dass eine bestimmte Frage von falschen Vorannahmen ausgeht oder missverständlich ist und geändert werden muss. Wenn ich solche Fehler erkenne, dann muss ich von vorne beginnen. Ein solcher Zugang setzt voraus, dass ich über mein Forschungsfeld viel gesicherte Vorinformation habe, von der ausgehend ich realistische Hypothesen formulieren kann, die dann statistisch überprüft werden.

In der ethnographischen Feldforschung dagegen gehe ich nicht nur davon aus, dass meine Vorannahmen keineswegs gesichert sind, sondern dass sie mich - da sie potentiell ethnozentrisch sind - in die Irre führen können, wenn ich sie im Forschungsprozess nicht kritisch hinterfrage. Die Anpassung der methodischen Zugänge an die gewonnenen Einsichten und die Neuorientierung während des Forschungsprozesses sind in der Ethnographie daher nicht methodische Fehler; sie sind vielmehr selbstverständlich und markieren einen Erkenntnisgewinn.

Die Anwendung qualitativer Untersuchungsmethoden schließt den Anspruch auf Repräsentativität für eine klar definierte Gruppe oder Kategorie von Einzelfällen (die Grundgesamtheit oder Grundpopulation) von vornherein aus. Alle diese Begrifflichkeiten können nur in einem quantitativen Forschungszugang sinnvoll verwendet werden. Was wir für ethnographische Feldforschung beanspruchen können, ist Validität[4]: dass bestimmte soziale und kulturelle Zusammenhänge auf gültige Weise dargestellt werden. Für welche Menschen diese Darstellung Gültigkeit hat - über diejenigen hinaus, mit denen wir in der Forschung kommuniziert haben -, ist eine kritische Frage, für die es keine simple, technisch korrekte Antwort gibt. Diese Frage steht auch mit dem Problem der sich verändernden Definition unserer Untersuchungseinheiten im Zusammenhang (früher "Gesellschaften" oder "Kulturen" und deren Strukturen, heute eher soziale Teilgruppen, Netzwerke oder Prozesse). Sie wird in Abhängigkeit von der jeweiligen Themenstellung unterschiedlich zu beantworten sein. Außer Zweifel steht jedenfalls, dass "dichte"[5], in die Tiefe gehende ethnographische Arbeiten sehr viel über Zusammenhänge oder Kollektive aussagen können, an denen die untersuchten Personen teilhaben, die aber über diesen relativ kleinen Kreis unmittelbar Beteiligter weit hinausgehen.


Verweise:
[1] Siehe Kapitel 5.2.2 der Lernunterlage Qualitative Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie
[2] Siehe die Lernunterlage Grundlagen Statistischer Auswertungsverfahren [3] Siehe die Lernunterlage Qualitative Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie [4] Siehe Kapitel 1.4.4
[5] Siehe Kapitel 1.4.1 der Lernunterlage Grundlagen sozialwissenschaftlicher Methodologie: Empirische Forschung in den Sozialwissenschaften


1.3.4 Ethnographie als Kommunikation

Abbildung: Das Gespräch am Stammtisch, Benjamin Vautier (1898), Quelle: [wikimedia.org](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5a/Benjamin_Vautier_d%C3%84_Das_Gespr%C3%A4ch_am_Stammtisch.jpg?uselang=de)

Die Daten, die wir in der ethnographischen Feldforschung[1] erheben, werden in der intensiven Interaktion mit einer meist überschaubaren Anzahl konkreter Menschen gewonnen. Kommunizieren ist in diesem Zusammenhang ein Schlüsselbegriff, der den ethnographischen Zugang am besten zusammenfasst. Er umfasst weit mehr als nur das Führen von Interviews. Angesprochen sind hier diverse verbale und nonverbale Formen von Kommunikation, aber auch komplexe Aktivitäten (wie etwa das gemeinsame Verrichten von Arbeiten). Sprachkenntnisse sind für solche Kommunikationsprozesse von zentraler Bedeutung. Die Intensität der Interaktion, die wir im Feld erreichen wollen, ist im Grunde nur dann möglich, wenn wir mit den Forschungssubjekten in ihrer eigenen Sprache kommunizieren können. Bedeutungs- und Sinnkonstruktionen etwa lassen sich oft nur in den eigenen sprachlichen Konzepten und Begrifflichkeiten wirklich vermitteln; anhand von Übersetzungen können wesentliche Zusammenhänge nur unzureichend erfasst werden.

Ein großer Teil dieser Kommunikationsprozesse findet in Form von Dialogen statt. Der Begriff des Dialogs lässt sich - unabhängig vom Reden - in einem übertragenen Sinn auf die "kommunikative" Datenerhebung[2] der Ethnographie insgesamt anwenden. Ethnographische Daten haben vielfach nicht den Charakter von Fakten, die einfach gesammelt werden können. Sie werden vielmehr im Dialog mit den Forschungssubjekten generiert. Sie enthalten somit in einem hohen Ausmaß uns selbst als forschende Subjekte, nicht zuletzt deshalb, weil die so generierten Daten auch ein Ergebnis der spezifischen Interessen, Fragestellungen und theoretischen Orientierungen sind, mit denen wir an ein Forschungsvorhaben herangehen.

Vor diesem Hintergrund gilt unser Bemühen umso mehr einer intersubjektiv gültigen Repräsentation anderer Realitäten. Ein in diesem Sinne geglückter Dialog hat nicht nur zur Folge, dass wir etwas über die Menschen erfahren, die wir untersuchen. Im Idealfall lernen auch unsere Forschungssubjekte etwas über sich selber, weil sie im Spiegelbild unserer Fragen und Interessen ihr eigenes Leben aus einer anderen Perspektive betrachten können. Auf ähnliche Weise lernen aber auch wir als Forschende, die eigene vertraute Lebenswelt mit neuen Augen zu sehen.


Verweise:
[1] Siehe Kapitel 1.3.1
[2] Siehe Kapitel 5 der Lernunterlage Qualitative Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie



Nächstes Kapitel: 1.4 Was kann Kultur- und Sozialanthropologie wissen?


↑ Nach oben